Fußball Velbert ist für Baumberg eine Nummer zu groß

Monheim · Nach der deutlichen 1:5-Niederlage gegen den Tabellenführer rückt der Abstieg des Fußball-Oberligisten in die Landesliga noch näher.

 Auf der Suche nach einer Lücke: Die Baumberger Kreativ-Abteilung mit Kosi Saka (links) konnte nicht viele gefährliche Szenen produzieren.

Auf der Suche nach einer Lücke: Die Baumberger Kreativ-Abteilung mit Kosi Saka (links) konnte nicht viele gefährliche Szenen produzieren.

Foto: Ralph Matzerath

Krasser konnte der Unterschied nicht sein. Nicht im Spiel und auch nicht in den Minuten danach. Während die meisten Spieler des Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB) nach der klaren 1:5 (0:2)-Niederlage gegen den Spitzenreiter SSVg. Velbert fast fluchtartig den kurzen Weg in die Kabine begannen, suchten die Gäste den Schulterschluss mit ihren Fans - um den nächsten Schritt zum Aufstieg in die Regionalliga zu feiern.

Und Velberts Erhan Zent nahm sich etwas später noch die Zeit, ein paar Worte mit SFB-Trainer Salah El Halimi zu wechseln: "Ihr habt eine super Truppe." Das klang kein bisschen spöttisch. Und trotzdem musste der Coach der Sportfreunde kurz überlegen, wie er das Gehörte einordnen sollte. Sein Team hatte schließlich gerade den nächsten Schritt zum Abstieg in die Landesliga hinter sich gebracht. Vier Runden vor dem Ende der Saison ist der Abstand zum rettenden Ufer auf zehn Zähler angewachsen, sodass nicht mal mehr die kühnsten aller Optimisten Hoffnung haben.

Die Partie war knapp 60 Sekunden alt, als es eine zweiminütige Unterbrechung gab. Irgendjemand war plötzlich der Auffassung, man können die Blautöne in den Spielkleidungen der Teams doch nicht ausreichend voneinander unterscheiden. Also musste Baumberg ein paar zusätzliche hellgrüne Leibchen herbeischaffen. Das dauerte zweieinhalb Minuten, in denen sich die Hausherren noch einmal auf die Aufgabe vorbereiten konnten. Besonders ertragreich war der Aufschub allerdings nicht, denn direkt der erste gute Angriff des Favoriten brachte den Rückstand. Linksverteidiger Tolga Erginer sah nach dem Diagonalpass der SSVg. unglücklich gegen Christian Schlösser aus und Angreifer Philipp Schmidt durfte in der Mitte vollenden - 0:1 (7.).

Die Sportfreunde rannten fortan überwiegend hinterher und Velbert ließ Baumberg in Gefühl der klaren Überlegenheit noch mal in die Partie zurück. Die Freistoß-Flanke von Erginer verlängerte Kosi Saka zum aufgerückten Innenverteidiger Patrick Becker - 1:1 (27.). Präzise fünf Minuten darauf stieß der Fast-Absteiger selbst wieder um, was er gerade mühselig wieder aufgebaut hatte. Velbert durfte seinen nächsten sehenswerten Angriff beinahe unbehelligt aufbauen und Hüzeyfe Dogan leitete mit dem 2:1 (32.) für die SSVg. den Anfang vom Ende für Baumberg ein. Dem Strickmuster des 0:1 entsprach das 1:3 (51.), als wieder Schröder den Raum auf der rechten Seite nutzte und auch noch Keeper Tobias Bergen überwand.

Die echte Chance auf ein Comeback bot sich El Halimis Elf nicht, obwohl der in allen Belangen überlegene Tabellenführer nicht mal alles aus sich herausholte. Beim 1:4 (66./Erhan Zent) ließ sich die SFB-Defensive erneut simpel aushebeln und das 1:5 (82./Philipp Schmidt) wäre wohl ebenfalls vermeidbar gewesen. Die Szene am Ende machte den Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten zum letzten Mal deutlich. Der Versuch von Ivan Pusic hätte in der 90. Minute wohl das 2:5 gebracht - wenn nicht Niklas Andersen mit höchstem Einsatz auf der Linie geklärt hätte.

"Wir haben es immer wieder probiert und wir haben versucht, dagegenzuhalten", urteilte Salah El Halimi, dessen Mannschaft im unermüdlich ackerenden Mittelfeldmann Markus Bryks ihren besten Spieler hatte - der den Verein am Ende der Saison aus beruflichen und privaten Gründen verlässt. Andere wirkten dagegen weit weniger auffällig. Das kleidete Team-Manager Redouan Yotla in eine passende Formulierung: "Einige haben heute ihre Grenzen gezeigt bekommen."

(RP)
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