Fußball "Trainer machen sich immer Gedanken"

Langenfeld · Die früheren Spieler des Bezirksligisten FC Monheim haben einen Rollentausch vollzogen. Nun sitzen sie auf dem Chefsessel.

MONHEIM Als der Fußball-Bezirksligist FC Monheim (FCM) Anfang Januar in Dennis Ruess und Manuel Windges zwei Männer als Nachfolger für den zurückgetretenen Trainer Daniel Cartus installierte, die zuvor als Spieler aktiv waren, begann ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Acht Meisterschaftsspiele und 16 Punkte später dürfte der Plan aber als gelungen gelten. Anders ist nicht zu erklären, dass der Vorstand dem Trainerduo auch für die Spielzeit 2015/2016 das Vertrauen schenkt. Im Gespräch berichten die beiden über ihr noch junges Trainerdasein, die sportliche Lage und die Ambitionen.

Seit vier Monaten sind Sie beide als Trainer im Amt. Wie fällt das Zwischenfazit aus?

Ruess Insgesamt können wir zufrieden sein. Wir haben zwar den einen oder anderen Punkt unnötig liegen lassen, aber die Ideen, die wir mit dem Team haben, sind bis dato im Großen und Ganzen aufgegangen.

Windges Die Arbeit mit dem Team macht unglaublich viel Spaß. Wenn Dinge, die im Training einstudiert werden, auch im Spiel umgesetzt werden, ist das ein klasse Gefühl. Die Punkteausbeute ist in Ordnung und alles in allem haben wir definitiv mehr Licht als Schatten gesehen.

Sie standen beide in der Hinrunde noch als Aktive auf dem Platz. Wie groß war die Umstellung von der Rolle als Feldspieler zum Verantwortlichen an der Seitenlinie?

Windges Es ist schon eine immense Veränderung. Als Spieler kommt man zum Training und spult sein Pensum herunter. Als Trainer macht man sich im Vorfeld Gedanken über Trainingsinhalte, Taktik und Personalien.

Wie viel hat sich im Verhältnis zu Ihren ehemaligen Mitspielern verändert?

Ruess Natürlich entsteht automatisch eine gewisse, auch notwendige Distanz, die wir aber bewusst nicht allzu groß werden lassen wollten. Wir nehmen uns nicht mehr, aber auch nicht minder wichtig, als wir das die Jahre zuvor bereits als Führungsspieler dieser Mannschaft getan haben.

Sieben Spiele stehen in der Bezirksliga noch aus. Der Rückstand auf Spitzenreiter Rather SV ist groß, aber nicht uneinholbar. Was ist drin?

Ruess Unter normalen Umständen lässt sich ein Team wie der Rather SV diesen Vorsprung nicht nehmen - und wenn doch, wollen wir uns nicht vorwerfen lassen, nicht doch da gewesen zu sein. Doch ohne Illusionen: Die Hypothek ist schlichtweg zu groß. Wir können in den folgenden Spielen befreit aufspielen, wollen das eine oder andere Ausrufezeichen setzen und in der Abschlusstabelle so weit oben wie möglich landen.

Falls es nicht mehr für den Aufstieg reichen sollte: Wäre die Spielzeit 2014/2015 für den FC Monheim eine verlorene gewesen?

Windges Nach dem Abstieg vergangene Saison war der Wieder-Aufstieg unsere klare Zielsetzung. Dementsprechend wird und darf der Verein mit der Saison nicht zufrieden sein. Wir haben aber jetzt die Möglichkeit, den Grundstein für eine erfolgreiche Saison 2015/2016 zu legen. Und darauf arbeiten wir hin.

Seit dem vergangenen Montag steht fest, dass Sie beide auch in der nächsten Saison als Trainer beim FC Monheim tätig sein werden. Wo sehen Sie sich und den Verein im April 2016?

Ruess Im Idealfall verfügen wir weiterhin über eine homogene, hungrige Mannschaft, die sich durch eine gute Runde alle Optionen im oberen Bereich der Tabelle offen gehalten hat.

Windges Das ist sicherlich auch davon abhängig, welche Spieler bleiben und welche den Verein verlassen werden. Sollte das Grundgerüst an Führungsspielern bleiben, muss unser eigener Anspruch sein, vor allen anderen zu stehen.

MARTIN RÖMER FÜHRTE DAS INTERVIEW

(mroe)
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