Handball Top-Tempo: Triumph für den Turbo-Handball

Langenfeld · Oberligist SG Langenfeld steigerte sich nach einer mäßigen ersten Hälfte und gewann klar mit 41:26 gegen den TuS Wermelskirchen.

 Volle Kraft voraus: Christian Majeres (mit Ball) trug mit acht Treffern aus dem Spiel viel zum ungefährdeten Langenfelder Sieg bei.

Volle Kraft voraus: Christian Majeres (mit Ball) trug mit acht Treffern aus dem Spiel viel zum ungefährdeten Langenfelder Sieg bei.

Foto: Ralph Matzerath

Es war ein einseitiges Duell und die Frage nach dem Sieger bald beantwortet. Weil aber der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) trotz aller Warnungen zuerst den richtigen Ernst vermissen ließ, kam der frühere Drittligist TuS Wermelskirchen bis zur Pause glimpflich davon. Als das Team um SGL-Trainer Leszek Hoft hinten deutlich entschlossener zupackte und im Spiel nach vorn noch konsequenter auf Hochgeschwindigkeits-Handball setzte, stand nur noch die Höhe des Erfolges im Raum. Am Ende gabs ein 41:26 (18:15) für die Hausherren, die am Ende keinen Widerstand mehr vorfanden. Hoft registrierte die Steigerung seines Team mit Zufriedenheit, warnte aber vor Euphorie: "Die zweite Hälfte war in Ordnung. Da haben wir vernünftig gedeckt. Aber der Gegner war auch nicht so anspruchsvoll."

Wermelskirchen, das sich in der vergangenen Serie aus finanziellen Gründen freiwillig aus der 3. Liga zurückgezogen hatte, lief von Beginn an hinterher. Langenfeld nutzte zwei frühe Ballgewinne zügig zum 1:0 (2.) durch Alexander Klimke und zum 2:0 durch Christian Majeres (2.). Beide Treffer deuteten an, wie die SGL das Fehlen einiger Stammkräfte (verletzt, Beruf) kompensieren wollte – durch Tempo, Tempo und noch einmal Tempo. Obwohl das hohe Risiko eine höhere Fehlerquote mit sich brachte, behielt Langenfeld übers 4:1 (6.), 8:5 (13.), 11:6 (16.), 14:9 (21.) und 15:11 (24.) die Kontrolle. Dass Wermelskichen den Kontakt halten konnte, lag am überwiegend pomadigen Eingreifen der SGL-Abwehr, die den Rückraum des TuS oft komplett ungestört ließ.

"So sieht das aus, wenn hinten die Einstellung nicht stimmt", urteilte Hoft, dessen klare Worte offensichtlich ankamen. Ab dem 18:16 (32.) legten die Hausherren hinten ihre Zurückhaltung ab und vorne einen weiteren Gang zu. Fünf Treffer in Folge bis zum 23:16 (38.) machten den Weg endgültig frei, ehe beim 31:21 (48.) zum ersten Mal ein Zehn-Tore-Vorsprung auf der Anzeigetafel auftauchte. Hoft: "So, wie das in der zweiten Hälfte gelaufen ist, stelle ich mir das über 60 Minuten vor."

Maßgeschneidert war das SGL-Programm etwa für den erst in der 40. Minute eingewechselten Philipp Wolter – der auf der vorgezogenen Deckungs-Position aggressiv verteidigte und bei Ballgewinnen kompromisslos den Weg zum Tor suchte. Zweimal gelangen ihm dabei Treffer aus der Kategorie super-einfach. Beim 31:21 und 33:21 (50.) verwertete Wolter jeweils einen weiten Pass seines Keeper Tobias Hanke. Und weil die Langenfelder jetzt auf den Geschmack gekommen waren, orientierten sie sich bald sogar in Richtung der 40-Tore-Marke – die Vinzenz Preissegger per Siebenmeter zum 40:25 knackte (59.). Passender Schlusspunkt: Rückraumspieler Christian Pake, erst spät eingewechselt, markierte neun Sekunden vor dem Ende das 41:26 (60.). Damit hatte dann jeder eingesetzte Spieler als Beleg für einen kompakten Mannschafts-Auftritt zumindest einen Treffer auf dem Konto. Top-Noten gabs allerdings auch – etwa für Regisseur André Eich, der das Spiel geschickt steuerte, Christian Majeres, der acht Treffer erzielte und oft einen Blick für die Nebenleute hatte, oder Andreas Nelte, der am Kreis unermüdlich ackerte und in der Abwehr zumindest nach dem Wechsel alles zusammenhielt. Unter dem Strich musste das Duell deshalb einseitig bleiben.

SGL: Hanke, Geske – Majeres (8), Wolter (4), Preissegger (2/2), Klimke (5), Herff (2), Stolley (2), Eich (10/5), A. Boelken (4), Pake (1), Nelte (3).

(RP)
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