Judo Top-Job: Weil Jens Kaiser den Judo-Sport lebt

Langenfeld · Trainer des JC Langenfeld arbeitet in einem Experten-Team, das herausragende Talente bis zu den Olympischen Spielen führen will.

 Zupackend: Trainer Jens Kaiser, Pauline Sommerer und Merle Grigo (von links) haben gemeinsam noch eine ganze Menge vor.

Zupackend: Trainer Jens Kaiser, Pauline Sommerer und Merle Grigo (von links) haben gemeinsam noch eine ganze Menge vor.

Foto: Matzerath

Blitzschnell greift Merle Grigo an den Kimono ihrer Trainingspartnerin. Die 16-Jährige hakt das Bein ein, geht leicht in die Hocke und setzt zum Überwurf an. Eine Sekunde später liegt Pauline Sommerer am Boden. Anschließend wiederholen beide die Übung – diesmal mit vertauschten Rollen. Trainer Jens Kaiser schaut sich die Bewegungen ganz genau an. Wenn etwas nicht stimmt oder die Technik unsauber ausgeführt war, fordert er eine Korrektur – freundlich, aber bestimmt. Der Diplom-Sportlehrer arbeitet seit Langem erfolgreich als Nachwuchstrainer beim Judo-Club Langenfeld (JCL) und die professionell strukturierte Ausrichtung im Jugendbereich führt regelmäßig zu Erfolgen auf Landes- und Bundesebene. Daher belegt der JCL derzeit in der Vereinsrangliste des Nordrhein-Westfälischen Judo-Verbandes (NWJV) den siebten Platz. Klar: Das alles blieb nicht unbemerkt. Inzwischen gehört Jens Kaiser zu einem Team aus erfahrenen Trainern, das sich mit der Umsetzung des "Leistungssport-Konzeptes 2016/2020" beschäftigt, um aus den Talenten im besten Fall die Olympiasieger von morgen zu formen.

"Die Zielsetzung ist, dass wir mindestens zwei Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen bei den Olympischen Spielen 2016 und 2020 dabei haben werden", sagt der Monheimer Kaiser, "dafür werden die Trainingsinhalte auf allen Ebenen besser abgestimmt und verknüpft. Außerdem wird die Förderung von Talenten weiter professionalisiert." Auf Vereins-, Kreis-, Bezirks- und Landesebene soll es um einheitlich formulierte Ziele gehen. Und dabei geht es auch darum, dass Talente wie Merle Grigo, Pauline Sommerer oder Joris Kuger (trainieren allesamt bei Jens Kaiser) ihre schulische Laufbahn mit den sportlichen Vorhaben abstimmen können. Moderne Methoden im Training sowie die regelmäßige Teilnahme an nationalen und internationalen Wettkämpfen sind ebenfalls unverzichtbar.

"Die Förderung von Talenten ist sehr schwierig", berichtet Kaiser, der seit etwa 20 Jahren auch das Studio "Fitline" in Monheim betreibt, "die Basis ist sicher das Training, aber darüber hinaus müssen Sportler und Übungsleiter immer wieder versuchen, das Optimum zu erreichen und dabei die individuellen Fähigkeiten zu trainieren." Die TopTalente, die pro Jahr rund 30 Turniere bestreiten, sind dabei immer wieder für Medaillen gut – woraus sich dann die verblüffend gute Platzierung des vergleichsweise kleinen JCL in der mehr als 500 Vereine zählenden Rangliste des NWJV ergibt.

"Ich lebe Judo", betont Jens Kaiser, dessen Leidenschaft in den Trainingseinheiten deutlich sichtbar wird. Die Frage, welche Eigenschaften im Judo besonders gefragt sind, beantwortet der 48-Jährige kurz und knapp: "Technik, Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination." Jetzt beginnt auf jeden Fall eine lange Phase intensiver und zielorientierter Trainingsarbeit, die für einige Talente vielleicht tatsächlich bis zu den Olympischen Spielen 2016 führt. Und womöglich wird dann ein Langenfelder Nachwuchs-Judoka als Nachfolger der Olympiafahrer Myriam Roper (Leverkusen) und Andreas Tölzer (Mönchengladbach) am Start sein.

(dora)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort