Im Blickpunkt Beste Spielerin trotz Niederlage

Langenfeld · Beim 2:3 in Geldern geht der SG Langenfeld in der Regionalliga die Durchschlagskraft verloren. Immerhin stellen sie in Tina Steinacker die beste Spielern der Partie. Das kann aber über die Niederlage und das Abrutschen auf Tabellenplatz vier nur bedingt trösten.

 Tina Steinacker lieferte in der Annahme der SG Langenfeld eine so gute Vorstellung, dass auch Gelderns Trainerin begeistert war.

Tina Steinacker lieferte in der Annahme der SG Langenfeld eine so gute Vorstellung, dass auch Gelderns Trainerin begeistert war.

Foto: RP/Ralph Matzerath

Der Zusammenhalt ist nach wie vor sehr eng. Am Abend vor der wichtigen Partie beim VC Eintracht Geldern hatten die Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) eine harmonische Weihnachtsfeier. Neben dem langen Abendessen machte der Mannschaft von Trainer Michael Wernitz das Eisstockschießen am Unterbacher See viel Spaß. Obwohl die Langenfelderinnen anschließend mit viel Optimismus nach Geldern reisten, mussten sie sich letztlich im Tiebreak geschlagen geben – 2:3 (25:16, 20:25, 25:20, 18:25, 12:15).

Vor den lautstarken Geldener Anhängern setzte sich die SGL durch viele unnötige Eigenfehler selber unter Druck. „Ich möchte die Leistung von Geldern auf keinen Fall schmälern, aber sie haben das Spiel nicht gewonnen, sondern wir haben es verloren“, betonte Wernitz. „Mittlerweile sind auch die Mädels der Meinung, dass die Schwankungen nur durch mentale Unsicherheiten entstehen. Manche Spielerinnen sind in ihren Aktionen viel zu vorsichtig, sodass eine ganze Kette von Fehlern ausgelöst wird.“

Die Langenfelderinnen starteten erneut bärenstark in die Partie, verloren dann indes immer wieder an Durchschlagskraft. Im ersten Satz gelangen sowohl der Zuspielerin Carina Zandt als auch der Mittelblockerin Silke Althaus viele gefährliche Aufschläge (15:4, 18:6). Darüber hinaus gelangen Althaus zahlreiche erfolgreiche Angriffsaktionen, während Geldern überrascht und verunsichert zu sein schien (25:16). „Wir haben es geschafft, die Schwäche der Geldener Libera auszunutzen, indem wir die Bälle immer wieder in ihren Bereich geschlagen haben“, lobte Wernitz.

Dagegen konnte die SGL ihre guten Aufschläge nur deshalb aufziehen, weil sie auf der Libero-Position sehr stabil war. Wie im letzten Spiel gegen den SC Union Lüdinghausen (3:0) wechselten sich Christin Nadolski (Verteidigung) und Tina Steinacker (Annahme) wieder ab. Der Coach war begeistert: „Es hat seine Zeit gebraucht, aber Tina und Christin haben jetzt die neue Situation angenommen. Obwohl sie im Wettbewerb stehen, stellen sie sich voll in den Dienst der Mannschaft.“ Nach der Partie wurde Steinacker von Gelderns Trainerin zur besten Spielerin gewählt.

Im zweiten Abschnitt neutralisierten sich die beiden Teams (14:14, 16:18), ehe die Gastgeberinnen die Oberhand gewannen (25:20). Nachdem Langenfeld in der Defensive anfangs noch sehr sicher agiert hatte, konnte es jetzt aufgrund der zunehmenden Unaufmerksamkeit die Schläge der rund 1,85 Meter großen VC-Diagonalspielerin nicht mehr verteidigen. Wernitz: „In der Mimik der Mädels hat sich Ratlosigkeit breit gemacht. Leider hat niemand die Ärmel hochgekrempelt und den Ton angegeben.“

Die Langenfelder Schwankungen wurden auch im dritten Durchgang offenbar, in dem das Team durch die Aufschläge von Jil Molitor und Althaus spielbestimmend war. Außerdem konnte die SGL über die Außen immer wieder Nadelstiche setzen und die Angriffe der Gastgeberinnen antizipieren (19:15, 25:20). Aber: Anstatt das Duell zu entscheiden, agierten die Langenfelderinnen im vierten Satz erneut zu harmlos (13:16, 15:17, 18:25).

Daraufhin starteten die Gäste auch in den Tiebreak katastrophal – 0:5. Während die SGL in der Annahme Schwächen zeigte, profitierte Geldern von seiner starken Mittelblockerin. „Eigentlich hätte ich die Mädels in einer Ansprache aus Verzweiflung auch anbrüllen können, aber ich wollte sie motivierten, was ebenfalls nichts gebracht hat“, stellte Wernitz fest. Der Langenfelder Angriff um Althaus, Molitor und Vivian Tänzler strahlte keine Durchschlagskraft aus. Trotz einer geringen Steigerung musste sich die SGL mit 12:15 geschlagen geben.

„Ich sage meinen Spielerinnen immer wieder, dass wir diszipliniert auftreten müssen, aber teilweise haben wir ein Bild abgegeben wie ein wilder Hühnerhaufen. Geldern konnte sein Spiel in Ruhe aufbauen und hat uns kalt erwischt“, sagte Wernitz, dessen Team nach dem letzten Hinrunden-Spieltag mit 19 Punkten auf den vierten Platz abrutschte. Zum Rückrunden-Auftakt will die SGL am Samstag (15.30 Uhr) beim Neunten SC Grün-Weiß Paderborn Wiedergutmachung betreiben.

SGL: Steinacker, Althaus, Kiss, Zandt, Sanders, Nadolski, Tillmann, Eisler, Molitor, Nahrstedt, Brust, Dietrich, Tänzler, Leimbach.

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