Motorsport Tim Bergmeister und seine perfekte Prognose

Motorsport · Irgendwie schien Tim Bergmeister schon Tage vor den 24 Stunden auf dem Nürburgring mit einem siebten Sinn ausgestattet zu sein. Denn der Langenfelder gab eine Prognose fürs Eifel-Spetakel ab.

 Vorbeifahrt: Die zahlreichen Motorsport-Fans konnte Tim Bergmeister aus dem rasenden Dienstauto heraus nur als Schatten wahrnehmen.

Vorbeifahrt: Die zahlreichen Motorsport-Fans konnte Tim Bergmeister aus dem rasenden Dienstauto heraus nur als Schatten wahrnehmen.

"Wenn alles gut läuft und wir durchrollen können, landen wir vielleicht irgendwo zwischen Platz fünf und zehn." Aus dem Tipp wurde eine passgenaue Punktlandung, denn der 36 Jahre alte Motorsportler durfte sich am Ende des Marathons über den glänzenden neunten Platz in der Gesamtwertung freuen.

 Mützen-Mann: Tim Bergmeister war es wohl in der Frikadelli-Jacke allein etwas zu kühl.

Mützen-Mann: Tim Bergmeister war es wohl in der Frikadelli-Jacke allein etwas zu kühl.

"Wir haben ein Auto fast ohne Kratzer und wir haben am Auto keine Schraube berührt", berichtete Bergmeister. Mit "Wir" meinte er das in Barweiler in direkter Nähe zum Nürburgring beheimatete Team Frikadelli Racing um Sabine Schmitz und Klaus Abbelen, die sich die Knochenarbeit hinter dem Steuer mit Tim Bergmeister und Niclas Kentenich (Neuss) teilten.

Weil der Porsche 911 GT 3 über die komplette Distanz wie ein Uhrwerk lief, konnten sich die vier Piloten komplett auf den heftigen Verkehr auf der Strecke konzentrieren – was ihnen trotz schwierigster Bedingungen vor allem in der Frühphase des Rennens makellos gelang.

Harmonische Taktik

"Wir sind konservativ gefahren"; betonte Bergmeister, "denn dass wir hier gewinnen, war von Beginn an kein Thema." Taktik, Technik und Harmonie im Team funktionierten schließlich so gut, dass der Frikadelli-Porsche mit 152 Runden (vier weniger als der Sieger) das erhoffte Resultat unter den ersten zehn einfuhr.

Beinah hätte es sogar zum achten Rang gereicht, wenn nicht praktisch auf den letzten Drücker noch ein Ferrari 458 GT vorbeigekommen wäre. Dennoch konnten alle "Frikadellis" mit dem Erlebnis blendend leben und sogar stolz auf das Erreichte sein. Tim Bergmeister: "Wir waren das beste nicht werksunterstützte Team."

Der frühere Formel-Pilot und Meister in der ADAC GT Masters Serie von 2008 hofft nun sehr darauf, dass er bald in die japanische Serie Super GT starten kann – deren für den April geplanter Auftakt aufgrund der Erdbeben- und Nuklear-Katastrophe ausgefallen war. Nach Gesprächen mit den verantwortlichen asiatischen Partnern rund um die 24 Stunden auf dem Nürburgring ist jetzt immerhin klar, dass in Kürze erste Tests folgen werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort