Handball Starke Moral: Absteiger Langenfeld dreht Rückstand zum Happy End

Langenfeld · Der Drittligist machte im Heimspiel gegen das Team HandbALL Lippe II aus dem 23:24 noch einen 26:24-Sieg.

 Ich will da durch! André Eich und die Handballer der SG Langenfeld wurden für ihren Kampfgeist belohnt.

Ich will da durch! André Eich und die Handballer der SG Langenfeld wurden für ihren Kampfgeist belohnt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Markus Becker hatte mal wieder seine Stimme strapaziert, um die Handballer der SG Langenfeld (SGL) von der Seitenlinie aus nahezu pausenlos anzutreiben. Die Partie stand schließlich auf der Kippe, weil sich der Handball-Drittligist am drittletzten Spieltag der Saison den nächsten Krimi gönnte. Was anders war: Das Schlusslicht, dessen direkter Wieder-Abstieg in die Regionalliga längst amtlich ist, feierte ein Happy End. Nach zehn Versuchen ohne Erfolg gelang mit dem 26:24 (11:13) gegen den Viertletzten HandbALL Lippe II der erste Sieg in einer engen Partie. Langenfeld (8:48 Zähler) wahrte gleichzeitig die Chance, wenigstens nicht als Letzter abzusteigen – weil der davor platzierte MTV Großenheidorn lediglich zwei Punkte mehr hat (10:46). Runter muss auf Rang 14 auch die SG VTB/Altjührden (13:43), während HandbALL Lippe II (17:37) die Klasse hält.

Trainer Becker sah erneut eine Mannschaft, die sich trotz des feststehenden Abstiegs mit Leidenschaft aus der 3. Liga verabschieden will. Und er sah einen herausragenden Keeper Alexander Riebau. In der Statistik kam der Torhüter mit 25 Paraden auf einen Wert von knapp mehr als 50 Prozent – was bedeutet, dass er über die Hälfte aller auf seinen Kasten kommenden Bälle abwehrte. „Das ist Weltklasse“, fand Becker, „und er waren viele ganz freie Würfe dabei. Die Werfer der Gäste sind an Alex verzweifelt.“ Das war in der Anfangsphase so, als die SGL übers 3:1 (7.) das 5:2 (11.) und 6:4 (16.) zunächst vorlegte, obwohl Linkshänder Henrik Heider nach zehn Minuten bereits ausstieg (Rückenprobleme). Das war auch später so, als ab dem 8:7 (24.) das Nachlaufen begann. Für die starke Moral der Langenfelder spricht, dass sie weder nach dem 13:15 (34.) noch nach dem 20:22 (53.) oder dem 21:23 (55.) ans Aufgeben dachte.

Zwei Siebenmeter von André Eich brachten das 22:23 (55.) und den 23:23-Ausgleich (57.), ehe Jan Hüfken nach dem 23:24 (57.) zum 24:24 traf (58.). Den Erfolg sicherten schließlich Felix Korbmacher, der drei seiner fünf Tore in den letzten sechseinhalb Minuten erzielte, und Torhüter Riebau. Nach Korbmachers 25:24 (59.) erhöhten beide Seiten weiter die Spannung, indem sie jeweils ihre finale Auszeit nahmen. Entscheidend: Als ein Lemgoer frei zum Wurf kam, wehrte Langenfelds Torhüter ab und verhinderte den Ausgleich. Dann war plötzlich sogar der Weg für Korbmacher zum Tempogegenstoß und dem 26:24 praktisch mit der Schluss-Sirene frei.

Der Rest der Serie hält nach der Unterbrechung durch die Oster-Schulferien zwei übrige Aufgaben für die SGL bereit. Am 27. April (19.45 Uhr) steht die Aufgabe beim geretteten Zwölften TuS Volmetal auf dem Programm und am 4. Mai (19.30 Uhr) der Saison-Abschluss gegen Altjührden. Ob Langenfeld den letzten Platz tatsächlich verlassen kann, ist noch nicht ganz raus. Versuchen wird es die Mannschaft auf jeden Fall. Und Markus Becker wird dafür ziemlich sicher wieder seine Stimme strapazieren.

SG Langenfeld: Riebau, Thommessen – Heider, Jung (3), Preissegger (4), Hüfken (4), Schirweit (1), Korbmacher (5), Eich (4/3), Raschke, Meurer (5), Fischer.

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