Handball Spielmacher peilt die 3. Liga an

Langenfeld · Dennis Werkmeister schätzt die Qualitäten von André Boelken auf der Position in der Rückraum-Mitte. Für den Coach ist der junge Handballer ein wichtiger Baustein in der Mannschaft der SG Langenfeld, die in der Oberliga auf Rang drei steht.

 André Boelken nimmt in spielentscheidenden Situationen oft das Heft in die Hand und macht wichtige Tore.

André Boelken nimmt in spielentscheidenden Situationen oft das Heft in die Hand und macht wichtige Tore.

Foto: Archiv/Matzerath

André Boelken ist einer dieser typischen Langenfelder Fälle. Der Mittelmann des Handball-Oberligisten SG Langenfeld hatte, wie viele seiner Mannschaftskameraden, schon immer eine Verbindung zu seinem jetzigen Verein. Boelken erlernte das Handballspielen bei der SGL, ehe es ihn anschließend zum Bergischen HC nach Solingen zog. Vor zwei Jahren kehrte er dann wieder zu seinem Heimatverein zurück. Heute ist er einer der Hauptakteure im Langenfelder Oberliga-Team. "Man merkt, dass fast alle in unserem Team in irgendeiner Weise eine Verbindung zur SGL haben. Das schweißt uns zusammen und macht uns stark", findet Boelken.

Fest zur ersten Mannschaft stieß der junge Handballer erst in dieser Saison. "Mit meinen aktuellen Einsatzzeiten bin ich sehr zufrieden", meint Boelken, der selbst betont, dass das "ja nicht immer so einfach war". Betrachtet man die gut zwei Spielzeiten des 21 Jahre alten Sportlers, wird schnell klar, was er meint. Nach seiner Rückkehr zur SGL hoffte er auf dauerhafte Einsätze in der ersten Mannschaft. Allerdings setzte der damalige Coach Leszek Hoft nicht all zu oft auf seine Qualitäten. "Meiner Meinung nach habe ich zu selten eine Chance bekommen", findet Boelken rückblickend. Der Umweg ging im darauffolgenden Jahr über die zweite Mannschaft, wo er von Dennis Werkmeister gecoacht wurde - dem damaligen Trainer der zweiten und heutigen Coach der ersten Mannschaft. "Ohne Dennis würde ich wahrscheinlich jetzt nicht da stehen, wo ich mittlerweile angelangt bin", glaubt Boelken.

Es ist offensichtlich: Spieler und Trainer verstehen sich sehr gut. Für Werkmeister war schon lange vor dem Ende der vergangenen Saison klar, dass Boelken mit ihm den Weg in das Oberliga-Team bestreiten wird. Dieser dankt es seinem Trainer mit bisher sehr ordentlichen Auftritten in den fünf Meisterschaftsspielen. Wenn die SGL morgen Vormittag zum Auswärtsspiel beim TV Lobberich antritt (11.45 Uhr), möchte Boelken selbstredend wieder auf dem Feld stehen. Ob es dazu kommt, ist aber maßgeblich von zwei Dingen abhängig.

Zunächst muss Werkmeister ihn natürlich einsetzen. Und dann muss Boelken selbst auch noch einen guten Tag erwischen. Andernfalls kann der Trainer nämlich auf den Luxus zurückgreifen, neben ihm einen weiteren starken Mittelmann im Team aufbieten zu können: André Eich. Der streitet sich mit Boelken um die Spielmacherposition. "Der Konkurrenzkampf ist natürlich da", sagt Boelken, der darin aber kein Problem, sondern vielmehr einen Vorteil sieht: "Wir helfen uns gegenseitig sehr weiter und sind auch privat gut befreundet. Wenn er mal mehr Einsatzzeit in einem Spiel bekommt, gönne ich ihm das. Er ist nun mal einer der besten Mittelmänner der Oberliga." Ab und an stellt Werkmeister die beiden Akteure sogar gleichzeitig aufs Feld.

Verstecken muss sich Boelken, der parallel zum Handball ein Logistik-Studium in Köln absolviert, keineswegs. Clevere Zuspiele und wichtige Aktionen in spielentscheidenden Szenen sprachen zuletzt immer wieder für die Qualität des Langenfelders. Logisch ist auch, dass in seinem Kopf weitere Pläne für die eigene Zukunft herumschwirren. "Langfristig betrachtet ist es schon mein Ziel, mal in der Dritten Liga zu spielen", sagt der talentierte Spieler. Vorstellbar wäre das ohne Zweifel.

(mol-)
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