Badminton Sicher: FC Langenfeld hat alle Chancen

Langenfeld · Badminton-Zweitligist gewann gegen Berlin mit 6:2 und gegen den BV Gifhorn mit 7:1. Der Kampf um den Aufstieg spitzt sich zu, denn der Spitzenreiter TV Refrath II darf nicht und der Dritte Wesel will aus finanziellen Gründen nicht hoch.

 Klare Richtung: Mike Joppien ist seit einer halben Ewigkeit in Sachen Badminton auf Achse. Der 35-Jährige, der mittlerweile in München lebt, könnte mit Langenfeld tatsächlich noch einmal in die Bundesliga zurückkehren.

Klare Richtung: Mike Joppien ist seit einer halben Ewigkeit in Sachen Badminton auf Achse. Der 35-Jährige, der mittlerweile in München lebt, könnte mit Langenfeld tatsächlich noch einmal in die Bundesliga zurückkehren.

Foto: Ralph Matzerath

Der Zweitligist FC Langenfeld (FCL) darf weiter vom Aufstieg in die Bundesliga träumen. Langenfeld und der BV RW Wesel liegen als Zweiter und Dritter mit jeweils 14:6 Punkten gleichauf — hinter dem TV Refrath II (16:4), der als Reserve eines Bundesligisten nicht aufsteigen darf. "Das ist sicher eine spannende Konstellation", meinte Langenfelds Team-Manager Günther Joppien, "und angesichts der Tatsache, dass wir als Aufsteiger in die Saison gegangen sind und nicht genau wussten, wo wir im Gefüge der Liga stehen, können wir mit dem bisherigen Verlauf mehr als zufrieden sein — selbst wenn es am Ende nicht für den Aufstieg reicht."

Dabei scheidet Wesel als echter Konkurrent und Anwärter für die Erste Bundesliga sogar aus, weil der unter einem finanziellen Engpass leidende Verein gar nicht an den Aufstieg denken mag — obwohl er rein sportlich nach wie vor möglich ist. "Diese Klasse können wir uns nicht leisten. Wir werden es haarscharf hinkriegen, die Zweite Liga zu finanzieren. Und mehr ist nicht drin", betont Andreas Ruth, der als 2. Vorsitzender des Vereins auch Team-Manager des BV ist. Federführend bei den personellen Planungen in Wesel: Routinier Thorsten Hukriede, der früher für viele Jahre zu den Glanzzeiten auch eine sehr erfolgreiche Stütze des FC Langenfeld war.

Der Doppel-Spieltag brachte dem FCL zwei ungefährdete Siege — 6:2 gegen den Tabellenletzten Eintracht Südring Berlin, 7:1 gegen den Sechsten BV Gifhorn, der als Absteiger aus der Eliteklasse eigentlich zu den stärksten Teams in der Klasse gehören sollte. Da die Niedersachsen im Moment jedoch von Verletzungspech geplagt sind, bewertete Joppien den deutlichen Erfolg nicht allzu hoch: "In Bestbesetzung hätten die uns durchaus schlagen können."

Der Erfolg über Berlin war vor allen Dingen ein Verdienst der starken Doppel-Paarungen, die alleine vier Zähler beisteuern konnten. Fabienne Deprez, die nach einer langwierigen Verletzung (Knie, Schienbein) dringend Spielpraxis braucht, verlor ihr Einzel gegen Aleksandra Walaszek knapp (21:19, 20:22, 16:21). Philipp Wachenfeld musste sich gegen Andreas Kämmer geschlagen geben. Nach dem ersten Satz (11:21) stieg der Langenfelder aus, weil er Schmerzen im Knie verspürte und kein Risiko eingehen wollte.

Gegen Gifhorn bot sich ein ganz ähnliches Bild. Nur das Mixed mit Ryan McCarthy und Fabienne Köhler musste einen Zähler abgeben (gegen Maurice Niesner und Nicole Grether). Die anderen Partien entschied der FCL souverän zu seinen Gunsten. "Das Ziel fürs Wochenende waren drei Punkte", fand Joppien, "dass es nun zwei klare Siege geworden sind, ist umso schöner."

Der FCL reist am 22. Februar zum Fünften BW Wittorf (7:13 Punkte) und am 23. Februar zum starken Vierten TSV Trittau II (11:9). "Trittau hat personell kräftig nachgerüstet", betont Joppien. Der Grund dafür sei die Bundesliga, wo die erste Mannschaft des TSV vom Abstieg bedroht ist. Sollten die Schleswig-Holsteiner nach unten rutschen, müsste die Reserve den Gang in die Regionalliga antreten — es sei denn, sie schafft gleichzeitig selbst den Aufstieg in die Bundesliga. "Die werden alles dafür tun, dass sie noch aufsteigen", vermutet Joppien, "das wird eine ganz harte Nuss für uns." Wesel muss sich am 22./23. Februar mit den identischen Gegnern beschäftigen (erst TSV Trittau II, dann BW Wittorf), um seine gute Tabellenposition zu wahren.

Schmerzhaft für Langenfeld ist das Fehlen von Ryan McCarthy für den gesamten Februar. Der Engländer muss Verpflichtungen für seinen Heimatverband erfüllen. "Es bleibt spannend", sagt der FCL-Team-Manager. Der Tabellenführer Refrath II darf auf keinen Fall und der Dritte Wesel will auf keinen Fall — die 2. Bundesliga 2013/2014 könnte demnach vor einem außergewöhnlichen Finale stehen.

(dora)
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