Handball SGL trainiert unter extremen Bedingungen
LANGENFELD · Von vernünftigem Training kann beim Handball-Drittligisten keine Rede sein – trotzdem gibt Trainer Tomasik sein Bestes.
Bisweilen kann der Sommer für Handballer besonders anstrengend sein. Während der Rest der Welt die hochsommerlichen Temperaturen draußen im Freibad genießt, müssen sie sich drinnen in der Halle auf die neue Saison vorbereiten. Wenn sich die Wärme unter dem Hallendach staut, ist jene Aufgabe besonders unangenehm. Trotz der größtenteils ausbleibenden Strapazen sind die Drittliga-Handballer der SG Langenfeld (SGL) dennoch enttäuscht darüber, dass ihre Trainingsmöglichkeiten in den Hallen am Konrad-Adenauer-Gymnasium momentan arg beschränkt sind.
Während die kleine Halle bis auf Weiteres eine benötigte Renovierung erfährt, wird die große Halle umfangreich gereinigt – und ist phasenweise geschlossen. „Wir haben nur selten die Möglichkeit, in der großen Halle zu trainieren. Weil den gesamten Mannschaften jetzt nur noch eine Spielstätte zur Verfügung steht, haben wir die Fläche auch nicht für uns alleine, sondern müssen sie mit anderen Teams teilen. Ich finde das nicht ganz prickelnd“, betont SGL-Trainer Jurek Tomasik, der ob der Herkulesaufgabe als Aufsteiger eine perfekte Vorbereitung angestrebt hatte.
Stattdessen arbeiten die Langenfelder häufiger im SGL-Bewegungszentrum an ihrer Fitness, als es ohnehin schon der Fall ist. Der erfahrene Fitness-Coach Marin Srsen will das Team sowohl im Ausdauer- als auch im Kraftbereich drittligatauglich machen. Außerdem versuchen sich die „Wild Boys“ jetzt regelmäßig bei Wassergymnastik, um auch an Stabilität zu gewinnen. „Wir hatten in den letzten Wochen leider nur wenig mit dem Ball zu tun“, stellt Tomasik fest.
Seit einigen Wochen wird Tomasik von seinem neuen Co-Trainer Markus Becker unterstützt, der vom Longericher SC kam. Weiterhin bleiben der Betreuer Uwe Stolley, Physiotherapeut Richard Hofmann und Sportliche Leiter Dennis Werkmeister der SGL erhalten. Darüber hinaus wurden vier neue Spieler verpflichtet. Jan Hüfken verließ den Zweitliga-Aufsteiger TSV Bayer Dormagen und schloss sich den Langenfeldern an.
Der 21 Jahre junge Neuzugang Hüfken kann sowohl als Linksaußen als auch im linken Rückraum eingesetzt werden. Der gebürtige Moerser soll die SGL durch seine hohe körperliche Präsenz in der Deckung und im Angriffsspiel verstärken. Mit Hüfken, Phillip Wolter und Vinzenz Preissegger stehen Tomasik jetzt gleich drei Linksaußen zur Verfügung. Außerdem verstärken der Torhüter Christian Thommessen (TV Aldekerk) sowie die Rechtsaußen Dominik Jung (SG Ratingen) und Aaron Wohlers (früher Bergischer HC II, dann Studium in Erlangen) den Drittligisten.
Zuletzt gewannen die Langenfelder einen Test gegen den Oberligisten LTV Wuppertal nach einer ordentlichen Leistung mit 33:26 (21:15). „Wir haben viel getestet, aber wir werden erst in zwei oder drei Wochen sehen, wie weit wir sind. Wir müssen noch einiges aufholen und wollen das beste aus der Situation machen“, erklärt Tomasik, „ich will die Neuzugänge auch noch nicht bewerten, sondern sie sollen sich erst richtig eingewöhnen. Wir werden sehen, ob sie unsere Vorstellungen erfüllen.“
Vor dem ersten Liga-Spiel am 24. August bei der SG Menden Sauerland bestreiten die Langenfelder noch einige Tests. Vom 3. bis 5. August steht ein Turnier gegen namhafte Teams wie die Zweitligisten Rhein Vikings und Dormagen auf dem Plan. Anschließend folgen Turniere in Ratingen (11. und 12. August), Hilgen (17. und 19. August) sowie Korschenbroich (18. August).