Lokalsport SGL professionalisiert die Jugendarbeit

Langenfeld · Frank Holzweißig wird neuer Jugend-Koordinator des Handball-Oberligisten. Er soll dafür sorgen, dass der Nachwuchs besser wird.

 Frank Holzweißig hat künftig viel zu tun bei der SG Langenfeld.

Frank Holzweißig hat künftig viel zu tun bei der SG Langenfeld.

Foto: Matzerath (archiv)

Besser hätte es wahrscheinlich nicht passen können. Als der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) vor einigen Tagen mit Frank Holzweißig seinen neuen Jugendkoordinator vorstellte, dürfte sich eigentlich niemand großartig gewundert haben. Der Mann, der schon als Spieler in Langenfeld aktiv war und vor kurzem als neuer Trainer der zweiten Mannschaft (Verbandsliga) zurückkehrte, nimmt eine weitere tragende Rolle im Verein ein. Er soll die Jugendabteilung strukturieren und so für Erfolg und zugleich Sicherheit sorgen.

Aktuell spielt keine der Langenfelder Jugendmannschaften höher als auf der Kreisebene. Ungewöhnlich für einen Verein, der im Seniorenbereich aktuell eigentlich nur positive Nachrichten schreibt. Die erste Mannschaft kämpft seit mehreren Jahren immer um die oberen Plätze in der Oberliga und auch das zweite Team beendete nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr ihr erstes Verbandsliga-Jahr auf dem sechsten Platz. Die dritte Mannschaft ist fest in der Bezirksliga etabliert. "Der Verein war im Seniorenbereich noch nie so erfolgreich wie aktuell", stellt Dennis Werkmeister fest.

Der Trainer des Oberliga-Teams merkte allerdings schon im Januar an, dass im Jugendbereich Nachholbedarf bestehe. "In der Jugendarbeit müssen wir eine einheitliche Linie in den Verein bekommen, ansonsten haben wir in Zukunft ein Problem", sagte er damals und fügte hinzu: "Wir haben in den Seniorenmannschaften zwar große Kader, aber ewig können diese unsere fehlenden Eigengewächse auch nicht auffangen."

Zur neuen Saison hat der Verein nun gehandelt und Frank Holzweißig mit der Aufgabe des "Jugendkoordinators" betreut. Holzweißig soll das Langenfelder Jugendkonzept nicht neu erfinden, sondern vor allem präsent sein. "Es gab bisher niemanden, der den Leistungsstand der Jugend kritisch hinterfragt hat. Aber gerade das ist wichtig", erklärt Werkmeister, der auch sportlicher Leiter der SGL ist. Langfristig gesehen wollen die Langenfelder mit der C-, B- und A-Jugend überregional repräsentiert sein.

"Wir müssen versuchen, den Spagat zwischen Leistungs- und Breitensport hinzubekommen", sagt Holzweißig. Im Detail bedeutet das: Im Breitensportverein SGL talentierten Jugendspielern eine angemessene Förderung bieten zu können, so dass diese auch langfristig eine Zukunft in Langenfeld sehen.

Ein Vorbild ist das aktuelle Vorgehen im Seniorenbereich. Dort reifen talentierte Spieler in der zweiten oder dritten Mannschaft heran und haben die Perspektive, später im ersten Team zu spielen. Ein eigentlich normales Vorgehen zwischen dem Jugend- und Seniorenbereich - in der SGL ist das derzeit aber nicht möglich. Aus diesem Grund wird nun das Jugendtraining vereinheitlicht und auch die Qualität erhöht. Holzweißig schickte sechs Trainer auf Ausbildungslehrgänge zur C-Lizenz. "So etwas gab es noch nie bei der SGL", meint Holzweißig.

Der trainierte Werkmeister bereits in dessen Jugend. Die beiden kennen sich dementsprechend gut. Hinzu kommt mit dem ehemaligen Spieler und SGL-Urgestein Thorsten Scholl ein weiteres Bindungsglied, das für ein noch besseres Zusammenspiel aller handelnden Personen sorgen soll. "Dass wir uns alle so gut kennen, ist ein Riesenvorteil", glaubt Werkmeister.

(mol-)
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