Volleyball, Regionalliga Frauen der SG Langenfeld haben noch viel Arbeit vor sich

Langenfeld · Michael Wernitz übt nach dem 1:3 der Volleyballerinnen der SG Langenfeld in Borken deutlich Kritik. Im Training will der Coach mit seinem Regionalliga-Team an den Schwächen arbeiten.

 SGL-Kapitänin Diana Kiss (r.), hier im Spiel gegen TuSpo Weende, beim Angriff.

SGL-Kapitänin Diana Kiss (r.), hier im Spiel gegen TuSpo Weende, beim Angriff.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es war ein herber Rückschlag, der in den vergangenen Tagen noch ein zentrales Thema war. Nach einem gelungenem Start gegen den TV Gladbeck (3:0) wurde die Stimmung bei den Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) durch eine mehr als ärgerliche Niederlage gedämpft. So hatte die Mannschaft von Trainer Michael Wernitz trotz guter Ansätze beim motivierten Aufsteiger Borken Hoxfeld II keine Chance. Das Endergebnis lautete 1:3. „Die Borkenerinnen haben auch solche Bälle herausgeholt, die eigentlich schon auf dem Boden aufgekommen waren“, sagte Wernitz. „Wir sind ins Hintertreffen geraten, weil unsere Mädels in den engen Situationen schon abgeschaltet haben und in den Standby-Modus gewechselt sind.“

Während die Gastgeberinnen agil wirkten und in der Verteidigung schnell reagierten, fehlte bei der SGL die Konzentration. Borken konnte bisweilen schalten und walten, wie es wollte, weil der Block der Gäste viel zu löchrig war. Wie gewohnt ist der Coach in seiner Analyse schonungslos. „Bei uns hat die Abstimmung zwischen den einzelnen Positionen gefehlt. In manchen Sätzen waren wir nah dran, aber dann hat in den entscheidenden Momenten die Effektivität gefehlt. Wir müssen uns unbedingt weiter verbessern.“

Die Langenfelderinnen befinden sich in einer Phase des Neuaufbaus. Im Sommer wurde der Kader eifrig umgebaut. Durch den Abgang der Führungsspielerin Silke Althaus muss sich die SGL insbesondere im Mittelblock neu finden – was in Teilen bereits gelungen ist. So konnte sich insbesondere die Kölnerin Isabelle Pechlof behaupten, die ruhig und bedacht agierte. Obwohl Pechlof erst seit wenigen Wochen in der Halle Hinter den Gärten zu Hause ist, harmonierte sie bereits prächtig mit den Außenangreiferinnen und Zuspielerinnen.

Neben der etablierten Stütze Anna Boytinck machen auch weitere Mittelblockerinnen Fortschritte. Demnach beeindruckt Carolin Heydrich mit hohen Engagement im Training. Auch Karolin Rulczynski ist sichtbar um eine Entwicklung bemüht. Das Langenfelder Eigengewächs Julia Speckmaier zeigt, dass sie unter dem Förderer Stephan Schumacher ausgebildet wurde. Für Speckmaier gilt, auf ihrem hohen Potenzial in der Verteidigung und im Aufschlag aufzubauen.

Ein besonderer Lichtblick war bislang Monika Litwin, die auf der Zuspiel-Position schon eine herausragende Rolle erfüllt hat. Obgleich die Langenfelderinnen mit Carina Zandt bereits gut aufgestellt waren, konnten sie sich durch die Verpflichtung von Litwin im spielerischen Bereich weiter verbessern. Einerseits zeichnet Litwin ein hohes Spielverständnis aus, sodass sie die anderen Angreiferinnen gut einsetzen kann. Andererseits behält sie auch in schwierigen Situationen die Ruhe, wie sie etwa im Duell mit Borken unter Beweis stellte.

Um die von ihm forcierte Entwicklung zu erreichen, hat Wernitz die Anforderungen im Training erhöht. Momentan liegt der Schwerpunkt auf dem athletischen Bereich, da dort noch mehrere Akteurinnen Defizite offenbarten. „Die Mädels müssen noch lernen, dass sie im Training rund 120 Prozent ihres Leistungsvermögens abrufen sollten. Nur wenn sie hier über ihre eigenen Grenzen hinausgehen, können sie im Spiel ihre vollen und normalen 100 Prozent leisten. Leider haben einige Spielerinnen noch erhebliche Probleme“, betont der Coach. Immerhin würden Führungsspielerinnen wie die Kapitänin Diana Kiss als Vorbilder vorangehen.

In der Tabelle wollen die Langenfelderinnen so schnell es geht über den fünften Platz (drei Punkte) hinauskommen. Ein Erfolg am Sonntag (15 Uhr, Halle Hinter den Gärten) gegen den Vierten VC Eintracht Geldern (fünf Zähler) wäre umso wichtiger. „Wir dürfen die Geldenerinnen auf keinen Fall unterschätzen“, warnt Wernitz. „Auf der einen Seite müssen wir engagierter und konzentrierter auftreten als in Borken. Auf der anderen Seite müssen wir die Unterstützung unserer Zuschauer nutzen.“ Dass die Einsätze von Alexa Leimach (Schulterprobleme) und Tina Steinacker (private Gründe) ungewiss sind, macht das Unterfangen nicht einfacher.

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