Handball, Regionalliga SGL holt Urgestein Nelte zurück

Langenfeld · Kreisläufer Andreas Nelte kommt nächste Saison aus Haan zurück, unabhängig von der Liga, in der die SG Langenfeld dann spielt. Der Auftakt ins neue Jahr brachte eine Niederlage für den Tabellenletzten, der Sonntag in Rheinhausen antritt.

Nächste Saison wieder Langenfeld statt Haan: Andreas Nelte (Mitte) kehrt zur SGL zurück.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

 Bei den Viertliga-Handballern der SG Langenfeld muss in diesem Winter ein schwieriger Spagat bewältigt werden. Während bereits die Kaderplanungszeit im Amateurhandball begonnen hat und überall Verträge verlängert und Wechsel verkündet werden, kämpft die Mannschaft in der Regionalliga Nordrhein ums sportliche Überleben. Und damit auch um den Klassenerhalt, denn für die Zusammenstellung des neuen Teams ist ja auch die Ligenzugehörigkeit ein – wenn nicht sogar der wichtigste – Faktor.

Doch der Sportliche Leiter Dennis Werkmeister zögert nicht, sondern war bereits aktiv: Mit Andreas Nelte hat er nicht nur einen alten Bekannten zurück zur SGL lotsen können, sondern auch ein Signal gesetzt. Denn Nelte, der seinen 40. Geburtstag bereits gefeiert hat, ist in der Oberliga bei seinem derzeitigen Verein Unitas Haan weiterhin einer der besten Kreisläufer der Liga. Und soll das ligenunabhängig nächste Saison auch wieder bei dem Verein werden, für den er die längste Zeit seiner Karriere auf dem Feld stand.

Nelte hatte schon länger mit einer Rückkehr kokettiert, der Muster-Athlet ist fitter denn je und gehört zum eingeschworenen Kreis der SGL-Urgesteine, auf die seit jeher Verlass war. Nun kehrt er zurück und ist der erste Baustein in Werkmeisters Kaderplanung. Der kündigt an, unabhängig von Abstieg oder Klassenerhalt: „Die Mannschaft wird nicht auseinanderfallen.“ Sehr wohl aber könnte man sich aktiv von Spielern trennen, mit deren Leistung man zuletzt alles andere als zufrieden war.

Und von denen gibt es den einen oder anderen Kandidaten, denn nach dem 26:33 (12:15) im Nachholspiel am Dienstagabend bei TSV Bayer Dormagen II kleben die Posthornstädter weiterhin am Tabellenende fest. Der Rückstand auf den Vorletzten Borussia Mönchengladbach beträgt bereits drei Punkte. Nun steht am Sonntag (Beginn 16.15 Uhr) das Duell mit dem OSC Rheinhausen und Ex-Trainer Lars Brümmer an, die immerhin auf Rang sechs stehen. Keine leichte Aufgabe, doch Trainer Markus Becker, der gemeinsam mit Lennart Mentges die Herkules-Aufgabe Klassenerhalt bewältigen will, sieht eine positive Entwicklung bei seinem Team. „Zwei Gesichter“ habe Langenfeld gegen Dormagen gezeigt, sich spielerisch verbessert und das Tempospiel des Gegners gut in den Griff bekommen. Aber: „Am Ende verlieren wir wieder unsere mentale Stärke.“ Ein Wechselbad der Gefühle, am Ende mal wieder mit einem unbefriedigenden Ausgang. „Wir haben unsere Konzepte lange und gut gespielt“, fand Becker, dazu gehört auch eine neue Spielvariante mit zwei Kreisläufern.

Das Gute sehen und nur nicht den Glauben verlieren: Das ist derzeit die Devise beim Rekord-Amateurpokalsieger. Becker glaubt auch gegen Rheinhausen an „eine realistische Chance“, und tatsächlich war die SGL in dieser Saison selten ganz weit weg von einem Punkterfolg. Aber knapp daneben ist eben auch vorbei. „Wenn wir unser Konzept durchziehen, haben wir eine Chance auf den Klassenerhalt“, sagt Becker und betont: „Wir rechnen uns bis zum Saisonende gegen jeden Gegner eine Chance aus.“ Immerhin: Nach den personellen Problemen im vergangenen Jahr stehen jetzt wieder alle Spieler zur Verfügung – und am Sonntag werden es sogar drei Akteure nicht in den Spieltagskader schaffen.