Nach Auftakt der Handball-Oberliga Die SGL ist das Schwergewicht der Liga
Langenfeld · Mit zwei Kantersiegen sind die Handballer der SG Langenfeld in die neue Saison gestartet, sie brauchten nicht viel Zeit, um sich an das neue Dasein als Oberligist zu gewöhnen. Der neue Cheftrainer Dan Lingenberg soll den Verein stabilisieren. Das Ziel, selbst nicht ausgesprochen, lautet Rückkehr in die Regionalliga.
Die Situation ist ungewohnt, nicht nur für Außenstehende. „Ziemlich komisch“ findet auch der Sportliche Leiter Dennis Werkmeister das neue Dasein als Oberligist – so tief hatte in der jüngeren Vergangenheit meist die zweite Mannschaft der Handballer der SG Langenfeld gespielt. Nun aber sind es die ersten Herren, die nach einer Saison zum Vergessen neu angreifen müssen – und bereits erste Ausrufezeichen in der Gruppe 2 der Oberliga gesetzt haben.
Mit 34:21 etwa fegte die Mannschaft den Pulheimer SC weg, zuletzt schickte man den Lokalrivalen TuS Opladen II mit 35:19 aus der Halle. Auch wenn Werkmeister noch ein, zwei andere Aufstiegsaspiranten wie etwa Mettmann-Sport, den SSV Nümbrecht oder den LTV Wuppertal sieht: Langenfeld ist plötzlich alles andere als ein Außenseiter mehr, sondern das sportliche Schwergewicht der Liga.
Das liegt auch daran, dass Werkmeister nahezu den gesamten Regionalliga-Kader vom Gang in die Oberliga überzeugen konnte. Mit Kreisläufer Jacob Schmitz ist außerdem ein alter Bekannter nach einer kleinen Handballpause wieder dabei, der Ex-Opladener Nick Meuser erweitert die Möglichkeiten links außen. Und dann ist da noch Leon Sorg, der sich vor seinem Wechsel zur SGL einen Kreuzbandriss zuzog. Der 25 Jahre alte Rückraumspieler soll womöglich im Dezember wieder Handball spielen, derzeit nimmt er aber auch noch die wichtige Rolle des Co-Trainers ein. Sorg, dessen älterer Bruder Michel ebenfalls bei der SGL spielt, organisiert und unterstützt Cheftrainer Dan Lingenberg in der täglichen Arbeit.
„Wir sind sehr gut gestartet, es funktioniert“, sagt Werkmeister über das neue Konzept, was auch an Lingenberg liegt. Der neue Mann auf dem Trainerstuhl ist erfahren, gleichzeitig sehr fordernd und stellt sich dabei nicht in den Mittelpunkt. Kurzum: Durchaus ein Kontrast zu so mancher der Trainerpersonalien der Vergangenheit, die aber oft nicht den entsprechenden Erfolg brachten.
Mit Lingenberg an der SGL-Spitze soll sich die Handballabteilung nun sportlich und strukturell stabilisieren. Zu viel war in den vergangenen Jahren los, zu oft musste Werkmeister Krisenherde löschen. Da tut die neue Rolle als Favorit womöglich gerade ganz gut – zumal die Mannschaft mit Selbstvertrauen und einer breiten Brust bekanntermaßen deutlich souveräner auf der Platte auftritt als in eher wackeligen Zeiten. Lingenbergs größte Aufgabe wird auch sein, die Euphorie der ersten Wochen aufrecht zu halten. Die sportliche Substanz ist jedenfalls da: Akteure wie die Torhüter Simon Hüttel und Marco Faust haben ebenso gehobenes Viertliga-Niveau wie etwa Kreisläufer Nils Raschke oder die Sorg-Brüder. Andere wie etwa Rückraumschütze Leon Gottlob zeigen nun endlich mehr, was ihnen steckt.
Das Ziel ist jedenfalls klar – ob ausgesprochen oder nicht. Die SG Langenfeld will zurück in die Regionalliga. Werkmeister hat schon registriert, dass beim ersten Saisonspiel eine gute Atmosphäre herrschte. Es weht ein wenig Aufbruchstimmung rund um den Klub. Ein Sieg am Samstagabend gegen den MTV Köln (19 Uhr, Sporthalle am Konrad-Adenauer-Gymnasium) würde da sicher weiterhelfen.