Volleyball SGL-Volleyballerinnen haben noch viel Luft nach oben

LANGENFELD · Anspruch und Wirklichkeit klaffen noch auseinander. Nach einer guten Vorbereitung wollten die Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld ursprünglich einen Platz im oberen Tabellendrittel angreifen.

 Diana Kiss ist als Führungsspielerin wichtig.

Diana Kiss ist als Führungsspielerin wichtig.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Tatsächlich sind sie als Sechster punktgleich mit dem Siebten TuS Herten (beide 14 Zähler). „Es ist noch viel Luft nach oben“, stellt der erfahrene SGL-Coach Michael Wernitz fest. „Momentan sind wir noch nicht weit genug, um im Rennen um den Aufstieg dabei sein zu können.“

Dabei sind die Bedingungen so gut wie lange nicht mehr, denn der Kader der Langenfelderinnen verfügt über hohe Qualität und Quantität. Durch die Wechsel der Zuspielerin Jil von der Stein, der Mittelblockerinnen Jil Molitor und Anne Schmittmann sowie der Libera Lilian Kemper konnte das Niveau in der Sommerpause nochmals erhöht werden. Wenn die gesamte Mannschaft fit ist, muss Wernitz theoretisch vier des 16 Akteurinnen starken Kaders für den Spieltag streichen.

Durch berufliche Verpflichtungen und zahlreiche Verletzungen konnte der erfahrene Coach bislang noch nie auf das gesamte Team zurückgreifen, aber Konfliktpotenzial ist für die Zukunft definitiv vorhanden. „Wir haben zusammen besprochen, dass es nicht einfach werden könnte. Es wird schwierig zu rotieren, denn die Spielerinnen sind nicht immer auf demselben Leistungsniveau“, erklärt Wernitz. Auf der Libero-Position muss der Trainer den Konkurrenzkampf zwischen Tina Steinacker und Kemper moderieren.

Das Team besteht insgesamt aus zahlreichen Talenten, wie etwa von der Stein (19), Carina Zandt (20) oder Kemper (20). Gleichzeitig wirken erfahrene Spielerinnen wie Jana Nahrstedt (39) oder Diana Kiss (42) seit dutzenden Spielzeiten erfolgreich mit. Der Trainer hält viel von der Heterogenität: „Natürlich ist Diana nicht mehr ganz so belastbar wie Jil von der Stein oder Lilian Kemper, aber sie hat als Führungsfigur auf dem Feld andere Stärken.“ Während Nahrstedt die Anleitungen von Wernitz gezielt umsetzt, übernimmt Kiss viel Verantwortung auf dem Feld.

Gleichzeitig fordert der Coach ein, dass auch andere Spielerinnen öfter das Heft des Handelns übernehmen. Außerdem bemängelt er die mangelnde Selbstreflexion: „Oft werden die Fehler nicht bei sich selbst gesucht, sondern bei anderen Personen. Ein Beispiel ist etwa der Vorwurf, dass ich beim 1:3 gegen den TuS Herten zu viel gewechselt hätte, sodass kein Spielfluss entstehen konnte.“

Überdies bringt sich das Team häufig selbst um den verdienten Lohn für die harte Arbeit. Beim Saison-Auftakt dominierten sie den FC Junkersdorf Köln II im ersten Satz nach Belieben, bevor sie den Faden verloren und letztlich mit 1:3 den Kürzeren zogen. Häufig wechselt das Konzentrations-Level während eines einzigen Duells mehrmals, sodass viele Flüchtigkeitsfehler eingestreut werden. In den vergangenen Jahren war die Annahme die größte Baustelle, die scheinbar relativ gut beendet wurde.

In der Winterpause wollen sich die Langenfelderinnen gut auf den Rückrunden-Start am 19. Januar gegen Köln II vorbereiten, obwohl sie keine geeigneten Turniere zur Sammlung von Spielpraxis fanden. „Wir möchten keine Spieler mehr durch unsere eigenen Fehler verlieren, sondern ausschließlich weil der Gegner besser war. In der Tabelle werden wir noch sehen, was möglich ist“, betont Wernitz. Die Zuspielerin Vivian Brauns wird aufgrund ihrer beruflichen Laufbahn kürzertreten. Ansonsten muss der Coach den großen Konkurrenzkampf weiterhin nach bestem Wissen und Gewissen moderieren.

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