Handball, Regionalliga „Eigentlich stecken wir noch in der Vorbereitung“

Langenfeld · Vinzenz Preissegger ist bei den SGL-Handballern eine Institution. Der Vize-Kapitän ist nach dem durchwachsenen Saisonstart kritisch, aber optimistisch.

 Vinzenz Preissegger (in Jubelpose) traut den Langenfelder Handballern trotz des mäßigen Starts in die Regionalliga noch einiges zu: „Wir steigern uns von Mal zu Mal.“

Vinzenz Preissegger (in Jubelpose) traut den Langenfelder Handballern trotz des mäßigen Starts in die Regionalliga noch einiges zu: „Wir steigern uns von Mal zu Mal.“

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Das Kapitänsamt bei den Handballern der SG Langenfeld gab er im Sommer nach viereinhalb Jahren an Mittelmann André Boelken ab, doch eine Autorität in der Mannschaft ist Vinzenz Preissegger noch immer. Der 32 Jahre alte Linksaußen steht Boelken als Stellvertreter und Wortführer weiterhin zur Seite. Nach dem eher durchwachsenen Saisonstart mit einem Sieg und zwei Niederlagen und vor dem anstehenden Regionalliga-Heimspiel gegen den OSC Rheinhausen (Samstag 19 Uhr, Halle am Konrad Adenauer Gymnasium) spricht Preissegger über…

…die wegen der Corona-Pandemie ungewöhnlich lange Pause: „Eigentlich darf man das nicht laut sagen, aber am Anfang habe ich es fast etwas genossen. Ich spiele seit zwölf Jahren in Langenfeld – da war es schön, mal etwas auszubrechen. Mit der Familie habe ich aber fast jeden Tag Sport gemacht. Und wenn man die Halle etwas länger nicht sieht, ist man dann umso motivierter, wieder loszulegen.“

…die Veränderungen unter dem neuen Trainer Lars Brümmer im Vergleich zu Ex-Coach Markus Becker: „Die beiden sind zwei völlig verschiedene Charaktere. Lars fordert eine ganz andere Art zu spielen von uns. Das muss man erstmal zulassen. Für einen neuen Trainer ist das bestimmt nicht leicht, aber in den ersten Trainings – damals coronabedingt noch unter freiem Himmel – haben wir schnell gemerkt: Er weiß, was er tut. Die Mannschaft ist schnell aufgetaut. Der große Unterschied ist sicherlich das Konzept: Unter Markus haben wir immer 5-1 gedeckt, jetzt machen wir das mit einer 6-0 Abwehr. Für uns ist das komplett neu, das musste ich erstmal lernen. Da hätte ich gern etwas mehr Vorbereitungszeit gehabt.“

…die Atmosphäre mit reduziertem Publikum bei Heimspielen: „Die Tribüne ist sicherlich nicht mehr so emotional wie vor Corona. Nach ein, zwei Bierchen rückst du eben ganz anders zusammen als mit Maske und zwei Metern Abstand. Das spürt man dann auch unten auf dem Feld.“

…die Veränderungen an der Mannschaft: „Felix Korbmacher und Jan Schirweit haben natürlich perfekt zu uns gepasst. Dass es Veränderungen gibt, ist aber normal. Wenn ein Spieler weg ist, muss eben ein anderer nachrücken: so wie jetzt Tim Rahmann für Felix. Das klappt auch sehr gut. Dass André Boelken jetzt Kapitän ist und ich nach vier Jahren nur noch sein „Co“ bin, haben wir selbst entschieden. Es war Zeit, auch mal die jüngeren in die Pflicht zu nehmen.“

…die Leistungen in den ersten drei Spielen: „Wir stecken eigentlich noch in der Vorbereitung, spielen aber schon in der Liga. Andere lernen diesen Spielstil über Jahre, wir hatten dafür nur wenige Wochen Zeit. Allerdings steigern wir uns von Mal zu Mal. Die Chancenverwertung hat dabei noch deutlich Luft nach oben. Wenn ich sehe, wie wir immer wieder hundertprozentige Möglichkeiten verwerfen, blutet mir das Herz. Dann verliert man schonmal – obwohl wir zuletzt ja schon die bessere Mannschaft waren. Dass wir zur Halbzeit dreimal zurücklagen, haben wir ausgeglichen: Im zweiten Durchgang haben wir immer eine Schippe draufgelegt.“

…das nächste Heimspiel gegen den OSC Rheinhausen und weitere die Perspektive: „Im Training läuft es sehr gut, aber Spiele sind ja immer etwas anderes. Vergangenes Jahr dachten alle, dass wir aufsteigen. Richtig gut lief es dann erst, nachdem im Winter klar wurde: Wir werden nicht aufsteigen. Danach haben wir jedes Spiel gewonnen. Jetzt haben wir eigentlich auch keinen Druck: Wir wollen nicht ab- und nicht aufsteigen. Das spricht für uns.“

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