Inline-Hockey Richrather Rollen, die die Welt bedeuten

Langenfeld · Der Verein bietet den schnellen Sport bereits seit 20 Jahren an. Im Vordergrund steht der Spaß an der Bewegung.

 Objekt der Begierde: Die Richrather Inline-Skater jagen dem kleinen roten Ball mit viel Leidenschaft hinterher.

Objekt der Begierde: Die Richrather Inline-Skater jagen dem kleinen roten Ball mit viel Leidenschaft hinterher.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Marcel (30) und Daniel (28) sind richtige Feger. Sie wetzen auf ihren Inlinern durch die Sporthalle der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule, drehen und wenden sich, fahren Schleifen und Kurven und jagen den anderen Spielern mit ihren Stöcken den kleinen orange-farbenen Ball ab, um ihn ins Tor zu befördern. Sie sind mit die Jüngeren in der Inliner-Hockey-Gruppe des Richrather Sportvereins 08 (RSV). Im Gegensatz zu den Devils der Sportgemeinschaft Langenfeld, die Wettkämpfe austragen, geht es bei den Spielern des RSV allein um Spaß, Bewegung, Ausdauer und Kondition. „Das haut den Puls schon ordentlich hoch“, sagt Trainerin Karin Seitz, die an diesem Abend Stefan Hoppe vertritt. Seitz ist heute mit 58 Jahren die älteste Spielerin im Team. „Für mich ist das hier ideal. Ich habe Arthrose in den Knien. Joggen kann ich nicht mehr, aber hier auf den Rollen kann ich mich schmerzfrei bewegen“, sagt Seitz.

Die Truppe ist bunt gemischt, 14 bis 58 Jahre alt, Männer und Frauen. Gespielt wird meistens vier gegen vier. Die anderen sind Auswechselspieler, die alle 15 Minuten aufs Feld kommen. Bei größeren Mannschaften wird die Halle zu eng. Schließlich handelt es sich beim Inline-Hockey um einen schnellen Sport – und der Einsatz der Hockeyschläger braucht Platz. „Wenn wir mehr beim Training sind, teilen wir die Halle und spielen zweimal drei gegen drei“, berichtet Seitz.

Skaterhockey bietet der RSV seit 20 Jahren an. Oft kommen die älteren Teilnehmer über ihre Kinder zum flotten Mannschaftssport. Peter (54) ist mit seinen Söhnen Jakob und Simon (15 und 17) dabei. Ganz so flott und draufgängerisch wie die beiden ist er nicht mehr, aber immer noch schnell genug, um den Ball vor den Schläger zu bekommen.

Für Marc (39) ist das Training der ideale Familiensport. Sein siebenjähriger Sohn Simon trainiert samstags beim RSV. „Ich mag Tempo, Bälle und Hallensport“, betont der sportliche Vater, der früher Fußballer war. Ein anderer Mitspieler ist ein halbes Jahr dabei. In der der Jugend hat er Eishockey gespielt, später Fußball. Dann fehlte wegen Beruf und Familie die Zeit: „Ich musste einfach wieder mal was machen und Bewegung haben.“ Der Sonntagabend passt dem Berufstätigen gut.

Mit ihren Knie- und Arm-Protektoren und vergitterten Helmen sieht die Truppe richtig cool aus. Wenn sie auf Rollen durch die Halle schießen, wirken die Spieler entspannt und konzentriert zugleich. Wer noch nie auf Inlinern gestanden hat, kann zu Beginn bei einem Techniktraining mitmachen. „Ganz einfach ist das Bremsen nicht“, erklärt Seitz. Weil es an den Schuhen keine Stopper gibt, muss man den Fuß schräg stellen. Das will geübt sein – wie auch das Fahren rückwärts oder in Kurven und vor allem das Hinfallen, ohne sich zu verletzen.

Die Regeln sind ziemlich unkompliziert. Die Richrather Gruppe spielt ohne Körperkontakt, sodass kein Brustpanzer erforderlich ist. Wer das schnelle und angriffslustige Taktikspiel beobachtet, kann erahnen, dass im Eifer des Gefechts bisweilen vielleicht die Stöcke fliegen und der Kopf unbedingt geschützt sein muss. Anfänger können sich die Ausstattung beim RSV erst einmal ausleihen. Kaufen ist später sinnvoll – gebraucht oder neu komplett für knapp 250 Euro.

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