Handball, Regionalliga SGL verpatzt Brümmers Debüt

Langenfeld · Mit 26:31 verlieren die Langenfelder Handballer zum Auftakt der neuen Saison in der Regionalliga Nordrhein. Der neue Coach Lars Brümmer ärgert sich und bemängelt fehlende Tiefe im Spiel sowie mangelnde Abgezocktheit. Samstag geht es zum HC Gelpe/Strombach.

 Einzig Steffen Becker (am Ball) habe die Tiefe im Spiel der SG Langenfeld gegen Essen gefunden, bemängelte Trainer Lars Brümmer.

Einzig Steffen Becker (am Ball) habe die Tiefe im Spiel der SG Langenfeld gegen Essen gefunden, bemängelte Trainer Lars Brümmer.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Das erste Heimspiel der neuen Saison ließ die Verantwortlichen der SG Langenfeld (SGL) zwiegespalten zurück. Die Umsetzung des Hygiene-Konzeptes funktionierte während des Auftaktspiels der ersten Mannschaft gut, Handball-Abteilungsleiter Thorsten Scholl war rundum zufrieden und freute sich unter den Augen des Ordnungsamtes über eine ausverkaufte Halle – jedenfalls soweit es die Corona-Regularien zuließen. Was Sorgen bereite, war nicht das Geschehen auf den Rängen, sondern das unten in der Halle. Die Regionalliga-Mannschaft der SGL verlor 26:31 (11:15) gegen TuSEM Essen II und verpatzte das Debüt des neuen Trainers Lars Brümmer. Der zeigte sich nach der Partie zu Recht angefressen: „Es fehlten genau die Dinge, die wir vorher angesprochen haben. So finde ich es nicht okay.“

Dabei fehlte am Samstag lediglich Linksaußen Julian Schulz, der nach seinem Rippenbruch erst in drei Wochen wieder mittrainieren darf. Dafür begann Steffen Becker, den man als Entdeckung der Vorbereitung bezeichnen kann. Brümmer holte den 24-Jährigen während der Vorbereitung aus der zweiten Mannschaft hoch, Becker überzeugte und blieb. Auch gegen Brümmers Ex-Klub TuSEM war das so: Der junge Becker übernahm gleich Verantwortung im Spielzentrum und suchte das vertikale Spiel. „Er hat es gut gemacht“, lobte Brümmer, der zur Leistung von Beckers Mitspielern weniger warme Worte übrig hatte.

Der Trainer erhob den Vorwurf, seine Mannschaft habe sich von zupackenden und emotional angestachelten Essenern niederkämpfen lassen. „Es war kein spielerisch hochwertiges Spiel“, befand Brümmer und ärgerte sich: „Die Mannschaft, die mehr Intensität reingebracht hat, hat gewonnen.“ Langenfeld vergab dabei gleich in der Anfangsphase diverse gute Chancen und lief sich gleichzeitig zentral an der Essener Deckung immer wieder fest. Nur Becker habe „die Tiefe“ im Spiel gesucht, sagte Brümmer. Mit Abstrichen trug auch Andre Boelken etwas zur Partie bei, vom eigentlich zuverlässigen Routinier Andre Moser, dem wurfstarken Tim Rahmann oder Rückraum-Akteur Ole Völker war wenig zu sehen. Später kam auch Rückraum-Riese Kevin Tobolski (2,08 Meter) aufs Feld, doch ändern konnte keiner der Spieler mehr etwas. Dafür stand die SGL zehn Minuten vor Ende der Partie noch mit neun Toren im Rückstand. Immerhin ersparte sie ihrem Trainer zum Debüt ein Debakel mit zehn Toren Unterschied oder mehr.

„Essen war abgezockter im Abschluss, abgezockter im Eins-gegen-Eins – eben in allen Bereichen“, resümierte Brümmer enttäuscht. Niemand habe sich etwas getraut, dafür habe sein Team TuSEMs Torhüter zu den Matchwinnern gemacht. „Nervosität“ hatte der 30-jährige Coach da ausgemacht, grundsätzliche Sorgen oder Zweifel am Personal entfachte die Auftaktniederlage aber nicht. „Niederlagen ärgern mich immer“, betonte Brümmer nach seinem missglückten Debüt im Herren-Bereich. Zuvor hatte er die A-Jugend von TuSEM trainiert.

Der Ansporn zur Wiedergutmachung ist also vorhanden, zumal der nächste Gegner HC Gelpe/Strombach ebenfalls zum Start verloren hat. Dort wollen es der ehrgeizige Brümmer und sein Team am Samstag besser machen.

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