Volleyball SGL hat ein diagonales Luxus-Problem

Langenfeld · Drei Volleyballerinnen bewerben sich beim Regionalligisten SG Langenfeld um eine Position. Zuletzt erhielt Talent Alexa Leimbach den Vorzug vor den Routiniers Jana Nahrstedt und Vivien Tänzler. Trainer Michael Wernitz entscheidet auch am Sonntag gegen den Tabellendritten TuS Herten aus dem Bauch heraus.

 Vivien Tänzler (mitte) ist eine Kandidatin für die Diagonal-Position der SGL, Kapitänin Diana Kiss (rechts) ist als Außenangreiferin gesetzt.

Vivien Tänzler (mitte) ist eine Kandidatin für die Diagonal-Position der SGL, Kapitänin Diana Kiss (rechts) ist als Außenangreiferin gesetzt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Michael Wernitz horchte tief in sich hinein – und entschied letztlich aus dem Bauch heraus. In den vergangenen Saisonspielen hatte der erfahrene Trainer des Volleyball-Regionalligisten SG Langenfeld (SGL) entweder Vivien Tänzler (27) oder Jana Nahrstedt (40) auf der Diagonal-Position vertraut. Doch überraschend bevorzugte der Coach für die Partie gegen den SC 99 Düsseldorf (3:0) das 21-jährige Talent Alexa Leimbach, das aufgrund schwankender Trainingsleistungen bislang häufig mit der Ersatzbank vorlieb nehmen musste.

Die mutige Entscheidung sollte sich tatsächlich auszahlen, denn Leimbach gelangen gefährliche Aufschläge, und sie behauptete sich hin und wieder sehr stark in der Feldabwehr. „Alexa hat ihre Sache definitiv gut gemacht“, lobt Wernitz. „Deshalb sah ich zu keinem Zeitpunkt einen Anlass für ihre Auswechslung.“ Dass Leimbach zuweilen Fehler im Angriff einstreute, ist bei ihrem jungen Alter wenig überraschend und eine gewöhnliche Entwicklungsphase.

Gleichzeitig waren die Routiniers Nahrstedt und Tänzler ob ihrer Reservistenrolle enttäuscht. „Vor allem Jana wirkte sehr genervt, aber sie muss solche Situationen akzeptieren. Schließlich kann sie nicht in jedem Spiel gegenüber den anderen beiden Mädels präferiert werden. Vivien muss weiter an sich arbeiten, indem sie beständiger wird. Durch negative Erlebnisse darf sie sich nicht demotivieren lassen und eine angeschlagene Körpersprache zeigen, was der Gegner direkt bestraft. Sie braucht eine Art von Pokerface“, erläutert Wernitz.

Ohne Zweifel verfügen die Langenfelderinnen auf der Diagonal-Position über ein Luxus-Problem. Trotz ihrer nur 1,68 Meter gelingen Tänzler im Angriff viele druckvolle Schläge, während sie wegen ihrer guten Sprungkraft auch in der Verteidigung scheinbar unerreichbare Bälle rettet. Dagegen besticht Nahrstedt durch ihre hohe Zuverlässigkeit, sodass sie die Vorgaben von Wernitz präzise umsetzen kann. Leimbach wechselte im Sommer zur SGL, ist sehr ehrgeizig und fordert die Routiniers heraus. In der vergangenen Trainingswoche fiel Jana Nahrstedt aus, weil sie mit ihrem Ehemann und Co-Trainer Mark Nahrstedt im Kurzurlaub in Barcelona weilte.

Wer am Karnevalssonntag (15 Uhr, Halle Hinter den Gärten) gegen den TuS Herten auf der Diagonal-Position beginnt, ist daher noch völlig offen. Sicher ist: „Wir fiebern dem Spiel entgegen, das wohl auf der Facebook-Seite der Hertenerinnen live übertragen wird. Um einen Sieg holen zu können, müssen wir die taktischen Schläge des Gegners aufmerksam verteidigen“, betont Wernitz, der mit dem TuS-Trainer Marvin Hansmann seit einem gemeinsamen Volleyball-Camp in Spanien ein freundschaftliches Verhältnis pflegt.

Bereits bei der 2:3-Niederlage im Hinspiel konnte die SGL die TuS-Diagonalspielerin Joelle Pospiech nicht in den Griff bekommen. Durch aggressive Aufschläge wollen die Gastgeberinnen jetzt Pospiech und den TuS beschäftigen. Weil die Langenfelderinnen anschließend am 29. Februar (15.30 Uhr) beim Spitzenreiter TSV Bayer Leverkusen II antreten, könnte nun die entscheidende Saison-Phase anstehen.

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