Start in die Regionalliga Volleyballerinnen meistern den Umbruch

Langenfeld · Trotz vieler Zu- und Abgänge gewinnt die SG Langenfeld zum Start der neuen Regionalliga-Saison recht problemlos 3:0 gegen den TV Gladbeck. Eine Ordnungsstrafe wegen der fehlenden Lizenz von Trainer Michael Wernitz nimmt der Klub in Kauf.

 Kein Vorbeikommen für Gladbeck: Die Langenfelderinnen Anna Boytinck und Jana Nahrstedt (v. li.) stellen den Block.

Kein Vorbeikommen für Gladbeck: Die Langenfelderinnen Anna Boytinck und Jana Nahrstedt (v. li.) stellen den Block.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Wenn sich eine Mannschaft durch die Zugänge und Abgänge erheblich verändert, braucht sie gewöhnlich etwas Zeit, um sich neu zu finden. Zwar erlebten auch die Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) in der Sommerpause einen erheblichen Umbruch, doch sie wirkten zum Saison-Auftakt gegen den TV Gladbeck gleich wie eine harmonische Einheit. Der souveräne 3:0 (25:20, 25:17, 25:18)-Erfolg begeisterte die heimischen Fans in der Halle Hinter den Gärten. Auch SGL-Coach Michael Wernitz war zufrieden: „Wir haben unsere Sache gut gemacht, und insgesamt verdient gewonnen.“

Zwei Abgänge waren in den vergangenen Monaten besonders bitter. Einerseits tat der Verlust von Silke Althaus und Svenja Tillmann den Langenfelderinnen aus sportlicher Sicht sehr weh, und auch menschlich waren die beiden Routiniers eine große Bereicherung. Zudem verfügen die beiden über die so wertvolle Trainer-B-Lizenz, mit der sie ihren „scheinlosen“ Coach Spieltag für Spieltag absicherten. Ohne dies musste die SGL nun eine Ordnungsstrafe von 100 Euro bezahlen, die aber für die gesamte Saison gilt.

Der frisch gebackene Rentner Wernitz verfügt über einen riesigen Erfahrungsschatz und wollte die Weiterbildung nicht absolvieren. „Früher waren Vereine sogar gezwungen, einen Betrag von 500 Euro als Ordnungsstrafe zu leisten. Wir finden die neue Summe in Ordnung und nehmen sie in Kauf. Der Betrag wird durch unsere Mannschaft bezahlt“, erklärt der Coach, bei dem manchmal Anwärter auf die B-Lizenz selber hospitieren.

Zunächst legten die Gastgeberinnen einen schlechten Start hin, denn sie leisteten sich mehrere Fehler in der Annahme. Dadurch hatten die aufmerksamen Gäste aus Gladbeck leichtes Spiel – und sie konnten die Geschenke direkt nutzen (8:2). „Ich hatte gleich schlimme Befürchtungen. Es wirkte so, als ob wir überfordert gewesen wären“, sagte Wernitz, der eine Auszeit nahm und seine Spielerinnen bestärkte. Die warmen Worte sollten tatsächlich helfen, denn der Block wurde durch Isabelle Pechlof besser. Außerdem führten auch die riskanten Bälle der Zuspielerin Carina Zandt zum Erfolg (4:9, 13:13, 22:19, 25:20).

Anschließend starteten die Langenfelderinnen ebenfalls in den zweiten Durchgang sehr holprig (2:5). Dann stabilisierten sich die Gastgeberinnen, indem sie im Block sicherer wurden. Überdies gelangen Diana Kiss und Sarah Brust immer wieder hochgefährliche Angriffsaktionen, die den TV vor unlösbare Rätsel stellten (12:12). Auf der Libero-Position teilten sich Christin Nadolski und Tina Steinacker erneut abwechselnd die Aufgaben.

Insbesondere Nadolski ragte zunächst heraus, da sie sehr konzentriert verteidigte. Darüber hinaus setzte sie immer wieder die erfahrene Diagonalspielerin Jana Nahr­stedt ein, die auch schwierige Bälle verwertete (16:14).

Um auf die belasteten Akteurinnen zu reagieren, ersetzte Wernitz die Zuspielerin Zandt durch Zugang Monika Litwin. Des Weiteren wurde Nahrstedt durch Vivien Tänzler ersetzt. „Es ist gut, dass es durch die Wechsel keinen Bruch in unserem Spiel gab“, fand der Coach. „Die Gladbeckerinnen konnten nicht profitieren, indem Unordnung in unser Spiel trat. Stattdessen wurden unsere Angreiferinnen weiterhin sehr gut eingesetzt.“ Nach zwei unglücklichen Aktionen fand Litwin besser in die Partie hinein und setzte danach ihre Mitspielerinnen sehr gut ein. Von Abstimmungsproblemen war dabei keine Spur zu sehen (25:17).

Im dritten Abschnitt zeigten die Langenfelderinnen keinerlei Startproblemen, sondern nahmen das Heft des Handelns von Anfang an in die Hand (4:3, 7:5). Auch die eingewechselten Zugänge Carolin Heydrich und Carlotta Kauka sorgten für viel Schwung (15:9, 20:12). „Zum Glück konnten alle Spielerinnen zum Einsatz kommen, was gut für unsere Teamstimmung ist“, betonte der Coach.

Aus einem starken Kollektiv ragte erneut Zandt heraus. Die junge Zuspielerin war an vielen Angriffen beteiligt. Durch ihre hohe technische Qualität konnte sie überraschende Aktionen einstreuen, mit denen der TV nicht gerechnet hatte. „Carina hat die Auszeichnung als wertvollste Spielerin durch den gegnerischen Trainer verdient“, lobte Wernitz.

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