Fußball Quizfragen: Wann spielen sie? Und wo?

Monheim · Der abstiegsgefährdete Fußball-Oberligist SF Baumberg hatten sich mit dem Wuppertaler SV auf einen Heimrechttausch geeinigt - und der Verband zugestimmt. Ein Velberter Protest könnte dazu führen, dass die Partie verlegt werden muss.

 Erledigt: Dauerläufer Nils Esslinger war - wie alle Teamkollegen - nach dem schmerzhaften 3:3 im Kellerderby beim VfB Homberg vorübergehend total niedergeschlagen.

Erledigt: Dauerläufer Nils Esslinger war - wie alle Teamkollegen - nach dem schmerzhaften 3:3 im Kellerderby beim VfB Homberg vorübergehend total niedergeschlagen.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Dieses Stück muss jemand geschrieben haben, der eine besondere Neigung fürs absurde Theater hat. Im Mittelpunkt stehen die Oberliga-Fußballer der Sportfreunde Baumberg (SFB), die bis vor Kurzem relativ normal kompliziert im Kampf gegen den Abstieg unterwegs waren. Dann gab es vor einer Woche das Kellerduell beim Letzten VfB Homberg. Hier sprang für die notleidenden Sportfreunde nach einem komfortabel wirkenden 3:0 durch einen bitteren Gegentreffer eine Minute vor dem Abpfiff nur ein 3:3 heraus. Jetzt ist der Vorhang wieder oben und der nächste Akt steht auf dem Programm. Nach dem vor der Saison herausgegebenen Spielplan hätte Baumberg am Sonntag ein Heimspiel gegen den Wuppertaler SV gehabt. Es begann die übliche Diskussion: Handelt es sich wegen der vielen zu erwartenden Wuppertaler Fans um ein Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko oder nicht?

Hier sprach die Kreispolizei Mettmann das entscheidende Wort: "Ja." Deshalb sah Baumberg letztlich nur die Lösung, auf das Heimrecht zu verzichten. Resultat: Der Verband segnete den Tausch ab und stimmte zu, dass die Partie am Sonntag im Wuppertaler Stadion Am Zoo angepfiffen wird. Diese Entscheidung rief allerdings den derzeitigen Tabellenführer SSVg. Velbert auf den Plan, der sich vorne mit dem Zweiten Wuppertal ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um den Aufstieg liefert. Die SSVg.-Verantwortlichen legten jetzt Protest gegen den Heimrechttausch ein, weil sie darin einen Verstoß gegen die Verbands-Spielordnung Niederrhein sehen. "Das geht nicht gegen die Vereine", betont Velberts Teammanager Jens Klein, "und natürlich kann der Verband das Spiel verlegen - dann sollte es aber ein neutraler Ort sein. Kein Verein soll mehr als zwei Heimspiele in Folge haben."

Dass Velbert einen Wettbewersnachteil erkennt, lässt sich beim Blick auf die jüngsten Wuppertaler Ergebnisse nachvollziehen. In Sonsbeck (0:1) und in Kapellen/Erft (1:1) gab der WSV fünf Zähler ab, während die Heimspiele gegen Velbert (3:3) und zuletzt gegen Hiesfeld (5:0) ziemlich unterhaltsam waren. Hiesfeld (vergangener Sonntag), Baumberg und TuRU Düsseldorf am 29. März wären dann in der Tat drei Aufgaben hintereinander in Wuppertal. Demnach spricht einiges dafür, dass Velbert Aussicht auf Erfolg hat. Abzuwarten bleibt jedoch, wie der Verband entscheidet. Die entsprechende Sitzung war gestern Abend - und das "Urteil" soll heute verkündet werden. Für die Beteiligten geht es zunächst wohl darum, dass sie überhaupt rechtzeitig ein klärendes Votum erhalten.

Baumbergs Mannschaft würde am liebsten tatsächlich spielen - um Homberg zu verarbeiten. Trainer Salah El Halimi versteht zunächst das Velberter Vorgehen: "Ich kann das nachvollziehen." Weniger Verständnis hat er dafür, dass es überhaupt so weit kommen konnte: "Ich frage mich, warum in einer Stadt wie Monheim keiner der drei Plätze für ein solches Spiel geeignet sein kann." Bis die Entscheidung des Verbandes vorliegt, ob die Partie in Wuppertal bleibt oder an einem neuen Termin auf einem noch zu bestimmenden neutralen Platz stattfindet, bereitet sich Baumberg halbwegs normal vor - falls das überhaupt möglich ist.

Weil El Halimi das Training bis gestern aus beruflichen Gründen nicht leiten konnte, hatte er die Verantwortung an seinen Co-Trainer Christian Ovelhey abgegeben. Nach Ovelheys Ansicht hatte das Team an den Folgen von Homberg stark zu knabbern - ehe der Frust langsam einer Trotzreaktion wich: "Die Jungs wollen unbedingt spielen und zeigen, dass sie es besser machen können." Besonders heiß scheint dabei SFB-Keeper Martin Klafflsberger zu sein, der in Homberg das späte Tor zum 3:3 auf seine Kappe nehmen musste - und darüber hinaus einst für den Wuppertaler SV zwischen den Pfosten stand. Auf eine Hauptrolle im absurden Theater hat aber auch er garantiert keine Lust mehr.

(RP)
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