Fußball Pjetrovic gewinnt – und muss gehen

Es war eine verblüffende Verwandlung. Der Fußball-Landesligist TuSpo Richrath, vor genau einer Woche mit dem 0:5 beim 1. FC Mönchengladbach noch unter die Räder geraten, warf plötzlich Einsatz und Teamgeist in die Waagschale. Weil sich das Team von Trainer Ganija Pjetrovic zudem ein Plus bei den Chancen erarbeitete, gabs gegen den 1. FC Grevenbroich-Süd eine Premiere – den ersten Heimsieg in dieser Saison. Ganz nebenbei ging das 2:0 (0:0) auch in Ordnung. Aber mit nur geringer Verzögerung folgte trotzdem der Hammer, denn am Abend bekam der Coach einen Anruf von Geschäftsführer Günter Bremer. Kern der Mitteilung: Er sei ab sofort nicht mehr TuSpo-Trainer und der Verein habe eine Umbesetzung vor.

"Natürlich bin ich sehr überrascht", sagte der jetzt ehemalige TuSpo-Coach, über dessen Zukunft am Schlangenberg offensichtlich bereits vor der Partie entschieden war, "aber in Richrath darf ja jeder alles. Ich habe immer versucht, mein Bestes zu geben und das Beste aus der Mannschaft herauszuholen. Die Jungs sind auf einem guten Weg. Mir haben sie gesagt, dass sie mit einem anderen Trainer versuchen wollen, mehr Disziplin reinzubringen." Alles spricht dafür, dass mit diesem anderen der frühere Profi Marcus Feinbier gemeint ist, der sich zurzeit bereits um die Richrather A-Junioren kümmert.

Günter Bremer, der Überbringer der Nachricht an Pjetrovic, ist nach dem Rücktritt von Gerd Klöcker (1. Vorsitzender) und Horst Ehlers (2. Vorsitzender) zurzeit das einzige übrige Vorstandsmitglied. Der Entschluss zum Trainer-Aus dürfte demnach in einem Gremium gefallen sein, das demnächst bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung kandidieren und das Ruder im Verein übernehmen würde. Als Vorstands-Kandidaten sind unter anderem Elisabeth Geueke (2. Vorsitzende) und Uwe Lindemann (Schatzmeister) aus der Jugend-Abteilung sowie im Gespräch. Neuer 1. Vorsitzender könnte Peter Kierdorf werden und Geschäftsführer Günter Bremer bleiben.

Elfmeter als Randnotiz

Die Partie gegen den 1. FC Grevenbroich-Süd begann schleppend, ehe die Hausherren zuerst das Fußballerische für sich entdeckten. Der weit aufgerückte Verteidiger Tobias Ockenfels erzielte entschlossen das 1:0 (62.), ehe Hakan Simsek bei einem Konter regelwidrig gestoppt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Bartlomiej Pawliczek sicher zum 2:0 (84.), das wenig später zur blassen Randnotiz verkam. Die Verwandlung war in jeder Beziehung verblüffend.

(RP)
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