Handball Pflicht und Magie

Der Handball-Verbandsligist SG Langenfeld verteidigte durch den ungefährdeten 40:30-Sieg beim Ohligser TVseine Tabellenführung. Die erste Hälfte war nach dem 9:9 zum Teil überragend, die zweite dafür nicht mal Mittelmaß.

Es ist ein bisschen wie in der Hinrunde und der Handball-Verbandsligist SG Langenfeld (SGL) beginnt sich an der Tabellenspitze wieder häuslich einzurichten. Mittlerweile scheint das Team von Trainer Heino Kirchhoff zudem eine bestimmte Marke ins Visier genommen zu haben, die als magisch gilt. Nachdem der Tabellenführer kürzlich den TuS Erkrath mit 44:12 demontiert hatte, gewann er nun beim Ohligser TV mit 40:30 (22:12). "Hätte mir einer vorher gesagt, dass wir hier 40 Tore werfen, hätte ich sofort eingeschlagen", fand Kirchhoff. Hieß im Klartext: Weil seine Mannschaft insgesamt standesgemäß gewann, sah er bereitwillig über einige rätselhafte Passagen hinweg.

Der Auftakt war verwirrend – 2:4 (5.), 6:6 (13.), 7:7 (15.), 9:9 (17.). Die Hausherren gaben einen gleichwertigen Gegner ab, weil sich Langenfelds Deckung nicht richtig um den Ohligser Kreisläufer Stefan Verholen kümmerte und der Angriff erstaunlich viele Fehler produzierte. Da Manuel Daun rasch seine zweite Zeitstrafe sah (13.), bestand außerdem früh Handlungsbedarf – um eine mögliche dritte Strafe und damit die Rote Karte zu vermeiden.

Viel mehr Geschwindigkeit

Beim Stande von 7:7 kamen Andreas Nelte (für Daun) und Matthias Herff (für Linksaußen Vinzenz Preissegger). Mit Herff kamen zugleich ein echter Geschwindigkeitsschub und die beste Phase der Gäste, die wie auf Knopfdruck perfekt den Turbo zündeten. Das 12:9 (20.) war der erste klarere Vorsprung, bevor Solingens Trainer Andreas Brüser in einer Auszeit den Schaden eindämmen wollte. Der Plan ging daneben, denn geradezu blitzartig machte Langenfeld mit dem 18:10 (26.) und 22:12 (30.) den Sack zu. Der extrem spielfreudige Kapitän Dennis Werkmeister (erzielte vor dem Seitenwechsel acht Treffer/insgesamt elf) und Herff (vier/fünf) als herausragende Spieler stellten die völlig konsternierten Hausherren bis zur Pause ohne Unterbrechung vor unlösbare Rätsel.

Klarer Leistungsabfall

Vom Schwung blieb später wenig übrig, ohne dass Gefahr entstand. Die SGL bot in Hälfte zwei manchmal weniger als Mittelmaß, sodass Ohligs auf 26:33 (51.) herankam und die Führung für die zweite Hälfte übernahm. "Wenn ihr wollt, macht es noch mal spannend", stellte Kirchhoff voller Ironie fest. Weil der Schluss wieder brauchbarer aussah, sah er letztlich ein standesgemäßes Resultat – und über die rätselhaften Passagen hinweg.

SGL: Kottwitz, Hanke – Majeres (5), Rosiak (1), Preissegger (1), Justen (3), Werkmeister (11/4), Wagener (1), Klimke (5), Plaskocinski (1), Herff (5), Daun (4), Nelte (3).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort