Lokalsport Obliers hört auf - Dresen übernimmt sofort

Leverkusen · Der Trainer der Fußballerinnen von Bayer 04 legt sein Amt wegen "persönlicher Gründe" nieder.

Es war nur eine kurze Nachricht auf der Homepage des Vereins, doch sie sorgte für viel Aufregung: Thomas Obliers ist ab sofort nicht mehr Trainer von Bayers Fußballerinnen. Was den Coach nach fast fünf Jahren in Leverkusen zum Rücktritt bewog, bleibt intern. Nach außen wird nur auf "persönliche Gründe" verwiesen. Obliers Nachfolger ist sein bisheriger Assistent Malte Dresen.

Wie lange er in vorderster Reihe arbeiten darf, weiß der 28-Jährige nicht. Fürs Erste genießt er das Vertrauen des Vereins, lautet die offizielle Sprachregelung. Was das konkret heißt, kann auch Dresen nicht sagen. "Aber das ist auch uninteressant. Hauptsache ist es, jetzt alle Kräfte zu bündeln und zusammenarbeiten, damit wir gemeinsam im Kampf um den Klassenerhalt bestehen", betont er. Dem Team sagte er in seiner ersten Ansprache, es gelte, so viel Energie wie möglich freizusetzen und das Beste aus der Situation zu machen. Wie erfolgreich die Leverkusenerinnen unter Dresens Regie arbeiten, muss die Zukunft zeigen. Die erste Aufgabe meisterten der Coach und seine Schützlinge schon einmal. Als Vorbereitung auf das DFB-Pokal-Viertelfinale beim Zweitligisten Cloppenburg kommende Woche bestritt Bayer ein Testspiel bei dessen Ligakonkurrenten Gütersloh und siegten mit 9:1. Turid Knaak (8., 80.), Ramona Petzelberger (12., 23.), Francesca Weber (14., 50.) und Lisa Schwab (15., 59.) trafen doppelt. Den Torreigen eröffnet hatte Laura Widak (4.).

An der ein oder anderen Stellschraube will Dresen zwar drehen, aber das erarbeitete System nicht komplett über den Haufen werfen. Da hält er es wie Tayfun Korkut, den der Verein kurz zuvor als neuen Coach der Werkself präsentierte. "Ich habe seine erste Pressekonferenz gesehen und kann ihm in diesem Punkt nur zustimmen", sagt der zweite neue Bayer-Coach.

Dresen hat zwar selbst auch aktiv Fußball gespielt, Verletzungen waren jedoch dafür verantwortlich, dass mehrere Einsätze für Stützpunkt-Teams und die Mittelrhein-Auswahl sowie ein Probetraining beim 1. FC Köln die Höhepunkte der Karriere blieben. Dafür hat Dresen schon früh Erfahrungen als Coach gesammelt. Mit 28 Jahren bringt er es nun auf 13 Jahre als Trainer. Vor seinem Wechsel zu Bayer trainierte er Teams bei Fortuna Bonn.

Diese Vita hält natürlich keinem Vergleich mit der des Vorgängers statt, der für Hamborn 07 in der Oberliga spielte und vor seinem fast fünfjährigen Engagement bei Bayer die Frauen-Teams des FCR Duisburg, der SG Wattenscheid 09 und des SC 07 Bad Neuenahr trainierte. Aber das muss ja nichts heißen.

(RP)
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