Fußball Nulldiät: Baumberger treten auf der Stelle

Monheim · Der weiter sieglose Fußball-Oberligist mühte sich zu einem dürftigen 0:0 gegen den ETB SW Essen.

 Abgeblockt: Alon Abelski (rechts) gab später aber die Flanke, die zur großen Kopfballchance für Mittelstürmer Jannik Weber führte.

Abgeblockt: Alon Abelski (rechts) gab später aber die Flanke, die zur großen Kopfballchance für Mittelstürmer Jannik Weber führte.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Nullnummer wäre zu schmeichelhaft. Nulldiät trifft es schon eher, weil diese Bezeichnung irgendwie doch nach Verzicht und Entbehrung klingt. Und genau das bot der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) im Heimspiel gegen den ETB SW Essen an. Beide Seiten präsentierten sich ihrem bisherigen Saisonverlauf entsprechend – mit wenig Ideen und vielen Fehlern. Daraus ergab sich am Ende ein trostloses 0:0-Unentschieden, mit dem die Gäste wenig und die Baumberger gar nichts anfangen konnten. Essen holt mit dem Remis den ersten Punkt überhaupt in der neuen Serie und verbesserte sich auf Rang 15. Zwei Positionen davor auf Platz 13 hängen die Sportfreunde fest, die bei drei Zählern angekommen sind.

Redouan Yotla machte hinterher kein großes Geheimnis aus seiner Gemütslage. „Ich habe vorher gesagt, dass wir gewinnen müssen. Das haben wir nicht geschafft. Und es war auch kein gutes Spiel. Für mich fühlt sich das Ergebnis an wie eine Niederlage.“ Dieses Gefühl hätten sich die Sportfreunde in der Endphase einer sonst ohne Höhepunkte daherkommenden Partie trotzdem ersparen können. In der 80. Minute landete das Spielgerät nach der präzisen Flanke von Alon Abelski bei Jannik Weber – der seinen Kopfball aus nächster Nähe nur an die Unterkante der Latte setzte. „Ich habe überhaupt nichts gesehen“, berichtete der Mittelstürmer später, „und dann habe ich auch noch eine Hand des Torwarts abbekommen. Aber das soll keine Ausrede sein. Das Ding muss ich machen.“

Baumberg und Essen boten über weite Strecken nichts, was mit ansehnlichem Oberliga-Fußball zu tun hatte. In den Aktionen nach vorne fehlte oft das Tempo und nur für ganz wenige Bälle gab es passende Anspiel-Stationen. Kapitän Ivan Pusic drückte es kurz nach der Pause – für alle deutlich hörbar – ziemlich passend aus: „Wir stehen zu viel, wir stehen viel zu viel.“ Eine grundlegende Änderung erreichte er mit seinen deutlichen Worten allerdings nicht. Und wenn sich denn mal vielversprechende Ansätze ergaben, verpasste Baumberg den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss der Szene.

Etwas lebendiger wurde es erst, nachdem Jannik Weber seine Großchance nicht genutzt hatte. Für ein paar Augenblicke gelang es den Hausherren, ein bisschen mehr Druck zu machen. Der Lohn hätte sich beinahe nach einer Ecke ergeben, doch Essen konnte den Kopfball von Kosi Saka kurz vor der Linie klären (86.). Gemessen an den Torchancen in der Schlussphase wäre ein Erfolg der Gastgeber in Ordnung gewesen, aber verdient hatte den Sieg in dieser Partie keine der Mannschaften.

Bezeichnend: Von EBT-Angreifer Marvin Ellmann, der in der vergangenen Saison in den beiden Spielen gegen die Sportfreunde beim 5:4 und 4:3 insgesamt sechs Tore erzielt hatte, war nichts zu sehen. Das stellte dann immerhin der SFB-Innenverteidigung mit Kosi Saka und Lukas Fedler ein ordentliches Zeugnis aus. Nach vorne passte dagegen vieles ganz und gar nicht – was am wenigsten an den Leistungen der eher fürs defensive Denken zuständigen Mittelfeldspieler Ivan Pusic und Alon Abelski lag. Beide waren im Gegenteil immer wieder bemüht, das Spiel anzukurbeln. Manche andere waren dafür weit entfernt von der Höhe ihres Schaffens – was wohl vor allem eine Folge der zum Teil extrem schwierigen Vorbereitung ist.

Baumberg hofft hier auf den Faktor Zeit und darauf, dass es vielleicht am kommenden Sonntag (15 Uhr) flüssiger läuft. Dann geht es zu Ratingen 04/19, das sich in dieser Saison weiter oben einsortieren wollte. Ergebnis: ein Punkt, Platz 14. Wer da verliert, droht auf längere Sicht im unteren Drittel festzuhängen.

SF Baumberg: Schwabke, Bhaskar, Saka, Fedler, Nadidai, Pusic, Abelski, Knetsch (68. Daour), Klotz, Hömig, Weber.

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