Fußball Novum: Handballer ackern im Trainingslager

Langenfeld · Oberligist SG Langenfeld ist seit gestern Abend in Westerstede. Coach Leszek Hoft hat ein umfangreiches Programm vorbereitet.

 Vorturner: Trainer Leszek Hoft (vorne) gibt bei den Langenfelder Oberliga-Handballern auf jeden Fall die Richtung vor.

Vorturner: Trainer Leszek Hoft (vorne) gibt bei den Langenfelder Oberliga-Handballern auf jeden Fall die Richtung vor.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) überlässt mit Blick auf die neue Saison 2013/2014 offensichtlich sehr wenig dem Zufall. Das Pensum, das unter dem neuen Trainer Leszek Hoft bereits vor der Pause in den Sommerferien anspruchsvoll war, geht auch im zweiten Teil der Vorbereitung mit höchstem Tempo weiter.

Um mal sehr konzentriert an allen möglichen Baustellen arbeiten zu können, steht jetzt sogar ein Trainingslager auf dem Programm — in dieser Form ein Novum in der Langenfelder Handball-Geschichte. Seit gestern hält sich Hoft mit seinem Team in Westerstede auf (Niedersachsen), das zum Ammerland gehört, nicht weit weg vom Jadebusen und der Nordsee liegt und optimale Möglichkeiten bietet. Hoft macht allerdings vorsichtshalber klar, dass es sich hier nicht um einen Erholungs-Ausflug handelt: "Wir werden bis morgen sechseinhalb Trainingseinheiten durchziehen."

Die Frühaufsteher in der Mannschaft, die gestern Abend noch eine erste Einheit hinter sich brachte, dürften dabei besonders heute eindeutig im Vorteil sein. Das Frühstück ist für 8.30 Uhr angesetzt — und doch erst der zweite Teil des Tagwerks, denn vorher steht bereits eine Lauf-Einheit auf dem Programm. Hoft: "Es sind ja nur zwei bis drei Kilometer, um wach zu werden." Anschließend geht es auf jeden Fall im dicken Aufgabenkatalog fordernd weiter. Auf drei weiteren Samstag-Einheiten folgen zwei am Sonntag und zum Abschluss ein Testspiel. Den Gegner dafür will Langenfeld an Ort und Stelle suchen — was gelingen dürfte, weil die SGL nicht der einzige Verein ist, der sich in Westerstede vorbereitet.

Einer der Schwerpunkte wird das Umschalten von der Abwehr in den Angriff sein. "Da sind wir noch viel zu schlecht", sagt der Langenfelder Coach, der sich viel mehr Tempo für die schnellen Gegenstöße wünscht. Auch Angriffskonzepte gilt es seiner Ansicht nach zu verfeiern: "Das muss mit viel mehr Dynamik passieren. Wir müssen Druck auf die Deckung machen." Logisch: Taktische Elemente vervollständigen den Unterricht, an dessen Ende die SGL ein gutes Stück weiter sein will. Mit der Bereitschaft der Mannschaft und dem Stand der Dinge ist Hoft insgesamt zufrieden: "Die Einstellung stimmt. Alle sind willig und machen voll mit. Wir liegen ganz gut im Plan."

Zwei Spieler machen die Reise in den Norden Deutschlands nicht mit. Torhüter Tobias Hanke muss sich auf die entscheidende Prüfung seiner Polizei-Ausbildung vorbereiten und Neuzugang Lars Oberdick fehlt wegen Kniebeschwerden. Der Rest des Teams hat neben dem Übungsprogramm auch viele andere Dinge zu organisieren — und zum Beispiel den Mannschaftsführer zu wählen. "Die Jungs sollen das alles selber entscheiden, wer Kapitän wird, die Kasse führt oder die Kühlbox trägt", meint Hoft. Was leicht flapsig klingt, bedeutet übersetzt: Die Mannschaft soll manches eben doch eigenverantwortlich regeln. Im Ernstfall auf dem Platz müssen die Spieler schließlich auch rasch eigene Entscheidungen treffen. Bis zum Meisterschaftsbeginn am 14. September bei der DJK Adler Königshof sollen ja wenigstens viele Puzzleteile am richtigen Platz liegen. Allein deshalb kann Westerstede kein Erholungs-Aufenthalt sein.

(RP)
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