Lokalsport Nationaltorhüterin Leonie Doege besucht ihre alte Heimat Burgstraße

Langenfeld · Leonie Doege war zu Besuch in der Heimat - und für einen Abstecher auch bei ihrem früheren Verein HSV Langenfeld. Anlass: Der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) zeichnete den HSV Langenfeld jetzt für die sieben Jahre aus, die er zur Ausbildung des Torhüter-Talents Doege beigetragen hat. Die HSV-Jugend durfte sich dabei über einen Scheck freuen, der einen beachtlichen Betrag in die Vereinskasse bringt: 3450 Euro. Doege, die aus den USA angereist war, traf an der Burgstraße viele alte Bekannte - unter anderem ihren ehemaligen F-Junioren-Trainer Willi Stockhausen.

 Unter Kollegen: Leonie Doege kehrte für einen Augenblick zurück an die Burgstraße - an jenen Ort, der den Anfang ihrer Karriere markiert. Timo, Yusuf und Leon (von links) sind ihre Torhüter-Nachfolger.

Unter Kollegen: Leonie Doege kehrte für einen Augenblick zurück an die Burgstraße - an jenen Ort, der den Anfang ihrer Karriere markiert. Timo, Yusuf und Leon (von links) sind ihre Torhüter-Nachfolger.

Foto: Ralph Matzerath

Die Langenfelderin sammelt derzeit viele neue Erfahrungen. Nach dem Abitur im Juli am Landrat-Lucas-Gymnasium in Leverkusen-Opladen begann sie ein Studium an der University of Indianapolis in den Vereinigten Staaten. Damit verbunden war der Wechsel der 18 Jahre jungen Fußballerin vom Bundesligisten Bayer Leverkusen zum Uni-Team, das in der "NCAA Division" in der Big East Conference spielt.

Im Juni hatte Doege noch damit gerechnet, dass sie in der Liga für College-Mannschaften als Stammtorhüterin zwischen den Pfosten stehen wird. Nun ist es aber so, dass sie sich die Arbeit zwischen den Pfosten mit ihrer Kontrahentin Hannah Luedtke teilen muss. Bei zwei Meisterschafts-Spielen pro Woche könnte eine solche Aufteilung auch durchaus sinnvoll sein. "Die Saison läuft noch bis November", berichtet Doege, "bisher spielen wir sehr erfolgreich. Der zweite Platz ist eine gute Bilanz."

In ihrem "Studium Integrale" lernt Doege verschiedene Fachgruppen kennen. Derzeit widmet sie sich der Rhetorik - was ihr viel Spaß macht. "Ab dem nächsten Jahr würde ich einen festen Studiengang haben. Ob ich bleibe, steht aber immer noch in den Sternen. Die ersten Wochen haben mir sehr gut gefallen. Ich lebe mit meiner Zimmerpartnerin zusammen. Die Leute sind super nett und nehmen einen mega gut auf", erzählt Doege.

Die U 19 des DFB ließ die Torhüterin aus den USA einfliegen, weil sie bei den ersten Qualifikation-Spielen für die Europameisterschaften mitwirken sollte. Der Auftakt war überzeugend, denn beim 3:0 gegen Kosovo und beim 8:0 gegen Montenegro hielt Doege (Jahrgang 1999) ihren Kasten jeweils sauber - was beim abschließenden 1:0 gegen Island auch Janina Leitzig gelang. Deutschland schaffte so in der ersten Quali-Runde klar den Gruppensieg und wartet nun auf die Auslosung (November) für die zweite Quali-Runde. Doege ist die einzige Spielerin des Kaders, die im Ausland aktiv ist - und Janina Leitzig aus Hoffenheim ihre stärkste Rivalin.

In den kommenden Monaten gibt es weitere DFB-Lehrgänge. "Ich muss dann jeweils gucken, welche Termine wichtig genug sind, damit ich aus den USA anreise. Verschiedene Leistungstests, wie zum Beispiel Kraftanalysen, kann ich auch in den USA machen", sagt Doege. Wie weit die U-17-Europameisterin von 2016 auf der Karriereleiter nach oben klettern kann, wird sich noch zeigen. Doege ist über ihre 1,69 Meter nicht richtig glücklich, weil sie als Keeperin am liebsten mindestens 1,72 Meter Körperlänge hätte: "Deshalb muss ich eben noch mehr an mir arbeiten. Ich verbringe viel Zeit im Kraftraum und beschäftige mich mit der Sprungkraft."

(fas)
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