Fußball Monheimer mit ganz viel Leidenschaft

Monheim · Fußball-Landesligist bot beim 1:3 gegen den Zweitligisten Düsseldorf vor rund 1000 Zuschauern eine ansehnliche Partie. Die Fortuna kam erst spät auf Touren, sammelte aber reichlich Sympathiepunkte - allen voran Charlison Benschop.

 Wenig Angst vor großen Namen: Monheims Offensivkraft Alessandro Petri (rechts) legte sich konsequent in den Zweikampf mit Düsseldorfs Adam Bozek. Die Hausherren hatten überhaupt wenig Respekt vor den Profis, die aber aufgrund ihrer größeren Möglichkeiten noch zum Sieg kamen.

Wenig Angst vor großen Namen: Monheims Offensivkraft Alessandro Petri (rechts) legte sich konsequent in den Zweikampf mit Düsseldorfs Adam Bozek. Die Hausherren hatten überhaupt wenig Respekt vor den Profis, die aber aufgrund ihrer größeren Möglichkeiten noch zum Sieg kamen.

Foto: Ralph Matzerath

Die Landesliga-Fußballer des FC Monheim (FCM) zogen sich gestern Nachmittag bei der 1:3 (1:0)-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf sehr anständig aus der Affäre. Deutlich mehr als über den gelungenen Auftritt im Duell mit den Profis aus der Landeshauptstadt freuten sich die Monheimer allerdings, als nach Abpfiff die Resultate aus der eigenen Landesligagruppe hereinflatterten - und bald klar wurde, dass der FCM den Klassenerhalt trotz der 0:3-Niederlage gegen Nievenheim vom Samstag weiter selbst in der Hand haben wird. "Wir haben heute gegen Fortuna guten Fußball gespielt und ein achtbares Ergebnis erzielt", fand FCM-Coach Karim El Fahmi. Seine Freude war jedoch vor allem auf die 0:4-Niederlage des direkten Liga-Konkurrenten TSV Ronsdorf gegen den Wuppertaler SV II zurückzuführen: "Wichtiger war natürlich, dass wir in der Meisterschaft Zehnter geblieben sind. Die Meisterschafts-Ergebnisse sind gut für uns."

 Ein tolles Erlebnis: Monheims Fußball-Nachwuchs durfte vor dem Anpfiff Hand in Hand mit den Profis auf den Rasen kommen.

Ein tolles Erlebnis: Monheims Fußball-Nachwuchs durfte vor dem Anpfiff Hand in Hand mit den Profis auf den Rasen kommen.

Foto: Ralph Matzerath

Die Pleite vom Vortag hätte den Monheimer durchaus die Lust auf das Kräftemessen mit dem Traditions-Klub nehmen können - doch die Wirklichkeit sah ganz anders aus. Monheim wirkte von Beginn an präsent in den Zweikämpfen, stand hinten gut und wusste in der Offensive durch einige zielstrebig vorgetragene Angriffe zu gefallen. Auf der anderen Seite schien Düsseldorf zunächst dem Monheimer Stadionsprecher zu viel Gehör geschenkt zu haben, der mehrfach von einem "Freundschaftskick" geredet hatte. Dementsprechend leidenschaftslos fiel das Spiel des Zweitligisten in der ersten Halbzeit aus. Die Profis hatten zwar durchaus mehr Anteile, ein Unterschied von vier Klassen war allerdings nicht erkennbar.

Nicht unverdient fiel deshalb die Führung für die Monheimer, nachdem Samir Al Khabbachi auf dem rechten Flügel zum wiederholten Male den Gäste-Linksverteidiger Heinrich Schmidtgal abgehängt hatte. Dann bediente er den FCM-Kollegen Dejan Lekic im Zentrum mustergültig - 1:0 (14.). In der Folge kamen die Gäste zwar einige Male vor das Tor des Landesligisten, wirklich eingreifen musste FCM-Keeper André Maczkowiak jedoch nur gegen Giannis Gianniotas (22.).

Zur Pause rotierte Fortuna-Trainer Oliver Reck ordentlich durch, indem er gleich sieben neue Spieler brachte. Darunter befand sich der Österreicher Michael Liendl, der sich sofort nach dem Wieder-Anpfiff mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 1:1 einführte (46.). Erst jetzt wurden die Düsseldorfer ihrer Favoritenrolle gerecht. Das lag wohl unter anderem daran, dass Monheim sein intensives Spiel nach der kräfteraubenden Partie vom Vortag nicht mehr durchhalten konnte. "Es war klar, dass uns irgendwann die Kräfte ausgehen würden", bestätigte Trainer El Fahmi . Die Fortuna belohnte sich letztlich durch zwei Tore von Erwin Hoffer (67./83.), die auf die gute Laune im Monheimer Lager trotzdem keinen Einfluss hatten.

Nach dem Schlusspfiff kamen die Autogrammjäger voll auf ihre Kosten - wobei sich Fortuna-Angreifer Charlison Benschop im Rheinstadion eindeutig als Publikumsliebling entpuppte. Benschop, dicht umringt von einer Traube aus vornehmlich kleinen Fans, bekritzelte alles, was ihm entgegengestreckt wurde. Eine Unterschrift hatte er ohnehin bereits vorher verteilt. Mitten im Spiel signierte er in einer Einwurf-Unterbrechung das Trikot eines kleinen Monheimers.

(mroe)
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