Jannusch Frontzek "Meine Zielsetzung ist immer das Maximum"

Langenfeld · In knapp zwei Monaten starten die Handballer von TuS 82 Opladen in die neu gegründete Nordrheinliga. RP-Mitarbeiter Lars Hepp sprach mit Trainer Jannusch Frontzek über die erste Vorbereitungsphase.

Herr Frontzek, wie ist Ihr Eindruck von der Mannschaft?

Frontzek Ich habe bisher einen tollen Eindruck von der Mannschaft. Wir waren letztes Jahr schon sehr zu frieden und haben uns kaum verändert. Das gilt vor allem für die einzelnen Charaktere. Mit Niklas Köhler-Prediger, dem wir als jungen Torhüter den Wechsel empfohlen hatten, haben wir nur einen Abgang - und zwei Zugänge.

Was standen bislang für Trainingsinhalte auf dem Plan?

Frontzek Wir haben an der Grundfitness und guter Dynamik gearbeitet. Außerdem wissen wir, dass wir im physischen Bereich für die Nordrheinliga zulegen müssen. Daher habe ich mit den Spielern Kraftpläne besprochen und eingeführt.

Was können Sie über die Neuzugänge sagen?

Frontzek Beide werden uns nach vorne bringen. Joscha Rinke bringt eine unglaubliche Dynamik und viel Spielwitz mit. Er wird sich in der neuen Spielklasse schnell einen Namen machen. Torben Pieper ist eine super Ergänzung - besonders im Tempohandball. Er ist ein spielintelligenter Handballer, bei dem man nicht mehr viel im technischen Bereich machen muss. Von ihm erwarte ich eine Menge in diesem Jahr.

Wie geht es jetzt weiter?

Frontzek Nach den ersten fünf Wochen Athletiktraining haben wir zunächst etwas frei und werden außer kleinen individuellen Laufeinheiten mal die Beine baumeln lassen. Danach werden wir sehr viel im spielerischen Bereich machen, um uns vor allem in der zweiten Welle und in der Abwehr zu stabilisieren.

Was steht in der Vorbereitung an?

Frontzek Highlight wird direkt nach der Pause sicherlich der Pirates-Cup vom 5. bis 7. August in Leichlingen sein. Außerdem haben wir noch ein Spiel gegen Leichlingen und das Trainingslager vor uns. Derzeit planen wir auch noch im gesamten Verein einen Tag des Handballs am 10. und 11. September.

Was ist von der neu zusammengelegten Spielklasse zu erwarten?

Frontzek Das ist schwer zu sagen. Zunächst ist es sehr spannend, endlich den ewigen Vergleich mit dem Niederrhein mal in der Halle klären zu können. Ich denke, nach der Hinrunde sind wir alle etwas schlauer. Neue Gegner, neue Hallen, neue Erfahrungen: Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr. Ich denke, spielerisch werden wir uns schnell umstellen müssen. Der Niederrhein ist physisch etwas weiter. Es wird außerdem interessant, wie wir mit der deutlich engeren Leistungsdichte zurechtkommen. Jede Woche musst du voll da sein. Es gibt kaum Verschnaufpausen.

Heißt es damit auch automatisch, dass Sie und Ihre Opladener gleich zum engsten Favoritenkreis gehören werden?

Frontzek Das ist zwar immer unsere Anforderung an die eigene Leistung, aber das jetzt zu sagen, wäre vermessen. Wir gehen als einziger Meister in die Liga und werden sicherlich die Gejagten sein. Aber ob wir auch gleich vorne stehen können, bleibt abzuwarten. Wir gehen in die neue Liga, mit dem Gefühl erst einmal geschlagen werden zu müssen. Platz eins ist immer das Ziel, aber dazu gehört immer auch eine Menge Glück. Wir hatten im vergangenen Jahr kaum Verletzungen. Wenn wir wieder so durchkommen, sehe ich uns realistisch unter den Top drei.

Wer könnte noch um den Titel mitspielen?

Frontzek Ich erwarte sehr starke Bergische Panther. Auch Rheinbach, Wahn, Gladbach oder Aldekerk werden sich wohl mit den ersten Plätzen beschäftigen und sehr engagiert trainieren, um am Ende um den Titel mitreden zu können. Aber vergangenes Jahr hätte wohl auch keiner im Vorfeld auf so starke Wahner gesetzt - daher wird es auch in diesem Jahr wieder Überraschungen geben. Außerdem gibt es in Aachen jetzt endgültig eine klare Nummer eins und das werden sie nutzen, um noch mehr Kräfte zu bündeln.

Können Sie zum jetzigen Zeitpunkt schon eine Zielsetzung ausgeben?

Frontzek Meine Zielsetzung ist immer das Maximum. Das gilt auch für das Team. So trainieren wir und wir opfern dafür eine Menge Zeit. Natürlich träumen wir von einer erneuten Chance auf die dritte Liga, die wir diesmal wohl auch wahrnehmen würden. Träumen darf man, aber vorher steht noch eine Menge Schufterei an, bevor wir am Ende vielleicht wieder die "glücklichen" Sieger sein können. Aber wir werden niemanden enttäuschen, der sich eines unserer Spiele anguckt. Der Einsatz wird wieder bei 100 Prozent liegen.

(RP)
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