Lokalsport Maurice Prior will die Welt erobern

Langenfeld · Als kleiner Junge schlug Maurice Prior jenen sportlichen Weg ein, den viele andere auch wählen: Der Langenfelder spielte Fußball - in der Jugend des SSV Berghausen. Parallel besuchte Prior Kurse auf der Berghausener Wasserski-Anlage, die ihm letztlich mehr Spaß bereiteten. Deshalb tauschte er mit zwölf Jahren den Fußball gegen ein Wakeboard. Heute gehört der 19-jährige Langenfelder zu den besten Wakeboardern Europas.

Fünf bis sechs Mal pro Woche übt Prior in Dormagen ("Wakebeach 257") und manchmal auf der Berghausener Wasserski-Anlage. "Man kann immer Dinge verbessern", sagt er, "ich fahre mit dem Board rechts vorne und will jetzt auch links vorne noch besser werden." Auf verschiedenen Schanzen probt Prior mehrere Sprünge. Der Langenfelder, der nur 1,68 Meter klein ist, fällt durch flinke Bewegungen auf. "Die Körperspannung ist auch noch sehr wichtig. Bei Wettkämpfen muss man stylische Aktionen schaffen", erklärt der Wakeboarder.

Beim Flug ins französische Montpellier darf das 1,37 Meter lange und sechs Kilogramm leichte Board nicht fehlen. Schließlich tritt der Profi von Freitag bis Sonntag beim "FISE-Contest" an, dem wichtigsten Wettkampf Europas. Der Langenfelder fährt gegen 40 bis 50 Konkurrenten und eine Kommission bewertet den Schwierigkeitsgrad. Prior gehört zu den jüngsten Profis, weil das Durchschnittsalter bei 24 Jahren liegt. "Ich freue mich riesig darauf", betont der Wakeboarder."

Zuerst wird der Langenfelder in Montpellier trainieren, ehe dann der Jahres-Höhepunkt beginnt. In der ersten Runde gibt es zehn Gruppen und die Hälfte der Wakeboarder kommt weiter. Danach setzt sich das Ausschlussverfahren fort, bevor vier Sportler im Finale gegeneinander antreten. Nachdem sich Prior 2013 nach der Qualifikation verabschieden musste, erreichte er 2014 das Halbfinale sowie den neunten/zehnten Platz. Prior: "Jetzt will ich wieder ins Halbfinale kommen. Ein Traum wäre natürlich das Finale, aber die Konkurrenz kommt aus der ganzen Welt. Manche sind aus Amerika oder Thailand dabei."

Wenn der 19-Jährige nicht auf dem Wakeboard steht, befasst er sich mit seiner Lehre zum Kfz-Mechatroniker, die er im Dezember erfolgreich abschließen will. Für die Zeit danach hat sich Prior vorgenommen, mit dem Wakeboard durch die Welt zu reisen. Weil es in Australien oder asiatischen Ländern deutlich wärmer ist als hierzulande, kann er dort sogar im Winter trainieren. Trotz allem ist Prior realistisch: "Ich will weitere Sponsoren gewinnen. Aber mir ist klar, dass nur drei oder vier Profis in Deutschland von unserem Sport leben können. Der Spaß ist natürlich sehr wichtig." Seine Mutter Inge Prior sieht es ähnlich: "Maurice trainiert viel und er hat Spaß am Sport. Deshalb ist er erfolgreich. Ich lasse mich vom Ergebnis in Frankreich gerne überraschen. Es sind gute Konkurrenten dabei. Sie können noch mehr trainieren, weil Maurice eine Ausbildung macht. Er nutzt meistens seine frei Zeit fürs Wakeboarden."

(fas)
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