Fußball Manuel Windges macht Monheim besser

Monheim · Im November 2013 zog sich der Mittelfeldspieler einen Kreuzbandriss zu. Wahrscheinlich musste die Mannschaft auch deshalb aus der Fußball-Landesliga absteigen. Jetzt kehrte der Regisseur in die Startelf zurück - und erzielte zwei Tore.

 Abschirmdienst: Mittelfeldspieler Manuel Windges weiß den Ball im Zweikampf ganz gut zu behaupten. Außerdem ist der 27-Jährige auch noch torgefährlich und damit für den FC Monheim eine extrem wertvolle Stütze.

Abschirmdienst: Mittelfeldspieler Manuel Windges weiß den Ball im Zweikampf ganz gut zu behaupten. Außerdem ist der 27-Jährige auch noch torgefährlich und damit für den FC Monheim eine extrem wertvolle Stütze.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Als Manuel Windges am vergangenen Sonntag in der 67. Minute beim Stande von 2:0 von seinem Trainer Daniel Cartus vom Platz genommen wurde, konnte er auf ein gelungenes Startelf-Comeback zurückblicken. Seine Treffer zum 1:0 (32.) und 2:0 (66.) waren der Türöffner für den Fußball-Bezirksligisten FC Monheim (FCM), der beim SV Hilden-Nord lange einige Probleme mit den defensiv orientierten Gastgebern hatte, aber am Ende noch mit 4:0 gewann.

Vor einem knappen Jahr im November 2013 hatte Windges den Platz im Spiel bei TuSpo Richrath ebenfalls vorzeitig verlassen - und auch damals lagen die Monheimer klar vorne (4:0). Fast logisch: Windges war mit einem Treffer und einer Vorlage entscheidend daran beteiligt. Trotzdem war beim FCM damals niemand in Feierlaune, denn die Auswechslung des Schlüsselspielers für den Klassenerhalt in der Landesliga hatte seinerzeit mit einer Verletzung zu tun und die Schmerzen im Knie verhießen nichts Gutes.

Kurz darauf kam die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss. Für den Regisseur des zu diesem Zeitpunkt auf Platz sieben zu findenden Aufsteigers war die Saison zu Ende.

Den FCM trennte damals ein Acht-Punkte-Polster vom ersten Abstiegsplatz - und später stieg die Mannschaft trotzdem ab. Vielleicht unter anderem wegen der Windges-Verletzung? "Das ist jetzt im Nachhinein natürlich alles nur Spekulation, die uns nicht weiterhilft. Was ich aber sagen kann: Manuel war für uns nicht nur fußballerisch, sondern auch von der Persönlichkeit her sehr schwer zu ersetzen", meint Karim El Fahmi, damals Trainer und inzwischen Sportlicher Leiter im Verein. In den letzten drei Partien der Abstiegs-Saison blieben die Monheimer ohne eigenen Treffer, zwei Spiele endeten 0:0. Gut möglich also, dass Windges mit einer Einzelaktion den nötigen zusätzlichen Punkt hätte besorgen können.

Windges musste sein Comeback nun eine Spielklasse tiefer in der Bezirksliga antreten. Nach der gelungenen Operation, die er bei einem Arzt in Herne durchführen ließ (behandelt unter anderem Spieler des FC Schalke 04), stand das Reha-Training an. Anfang 2014 weilte Windges beruflich für drei Monate in Australien, wo er in Fitness-Studios weitere Fortschritte erzielte. Die ersten Ballkontakte folgten am Anfang des Sommers im Juni - damals noch in Schonhaltung. Als Manuel Windges im August erneut beruflich im Ausland unterwegs war, absolvierte er seine erste richtige Trainingseinheit beim SC Rheinfelden in der Schweiz, mit dessen Trainer er bekannt ist. "Da wäre es mir unangenehm gewesen, als Fremder darum zu bitten, dass man mich doch bitte mit Samthandschuhen anfassen möge", erzählt Windges.

Nach der Rückkehr ins Rheinland folgte der Einstieg ins Mannschaftstraining, an den sich der neue FCM-Trainer Daniel Cartus gut erinnert: "Schon bei seiner ersten Trainingseinheit hat man gemerkt, dass ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist, weil der Leader wieder dabei ist." Die ersten Pflichtspiel-Minuten bekam der 27-Jährige schließlich am 7. September beim 2:0 über die DJK Agon 08 Düsseldorf, ehe er am vergangenen Sonntag einen furiosen ersten Startelf-Einsatz erlebte. "In einer Phase, in der wir uns fußballerisch unheimlich schwergetan haben, hat Manuel immer wieder etwas versucht - und ist am Ende belohnt werden", sagt Cartus, für den Windges "eine tragende Säule in unserem Konzept ist".

Nun hofft natürlich jeder in Monheim, dass das Knie des Spielmachers hält. "Ich habe Vertrauen in das Knie, mental habe ich zum Glück keine Probleme. Aber man merkt natürlich noch einen Unterschied. Das Knie reagiert anders, fühlt sich manchmal etwas hölzern an", sagt Windges. Wer allerdings bereits mit einem hölzernen Knie Spiele entscheiden kann, darf zuversichtlich sein. Sollte die Rückkehr sogar zum direkten Wieder-Aufstieg beitragen, hätte im Rheinstadion sicher keiner was dagegen.

(mroe)
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