Handball Letztes Heimspiel: Echt schwer für Langenfeld

Langenfeld · Handball-Oberligist SGL erwartet den gefährdeten Bergischen HC II und Trainer Leszek Hoft gewichtige Verstärkung bei den Gästen.

 So kriegen wir sie: Langenfelds Trainer Leszek Hoft (Mitte/links Sven Kniesche, rechts Matthias Herff) will die richtige Taktik ausgeben.

So kriegen wir sie: Langenfelds Trainer Leszek Hoft (Mitte/links Sven Kniesche, rechts Matthias Herff) will die richtige Taktik ausgeben.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Ein lockeres Auslaufen sieht anders aus. Das letzte Heimspiel der Saison 2013/2014 wird für den Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) eher richtig schwer — nicht nur schwierig. Für den Auftritt heute Abend (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den abstiegsgefährdeten Drittletzten Bergischer HC II (BHC) sieht Trainer Leszek Hoft die Gastgeber sogar in der Außenseiterrolle. Das überrascht zumindest auf den ersten Blick, zumal die SGL aus der Hinrunde ein 29:23 vorweisen kann. Jetzt bringen die Gäste allerdings ein paar gewichtige Argumente mit.

Um irgendwie den Klassenerhalt zu schaffen, tritt der BHC neuerdings mit kräftiger Unterstützung aus dem eigenen Erstligateam an. Der Solinger Hoft war einst lange für den heutigen Gegner tätig und gilt als Intimkenner der dortigen Gegebenheiten. Deshalb geht er sehr fest davon aus, dass seine Mannschaft heute auf vier Spieler von oben trifft. Zum Kreis der Aushilfen gehört Rückraumspieler Duje Miljak — 2,02 Meter lang und 108 Kilo schwer. Ähnlich viel Wucht strahlt Kreisläufer Benjamin Meschke aus — 1,96 Meter lang und 110 Kilo schwer. Daneben warten die Dynamik von Mittelmann Jan Artmann und die Reflexe von Torhüter David Ferne, der über das Zweitspielrecht sonst eher zwischen den Pfosten des Drittligisten Leichlinger TV steht.

Langenfeld hat natürlich trotzdem nicht vor, sich zum Saisonfinale zu verstecken. Die Beteiligten freuen sich eher auf eine reizvolle Aufgabe. "Es wird heute bestimmt nicht langweilig", vermutet Hoft, "das ist ein riesengroßer Anreiz. Wir geben keinen Millimeter freiwillig her." Eine andere Einstellung passt ohnehin nicht zum bisherigen Verlauf der Saison, in der Langenfeld trotz immer wieder auftauchender Personalprobleme meist als gleichwertiger Widersacher zur Stelle war. Die einzige sehr deutliche Niederlage kassierte die SGL mit dem 21:30 beim Meister SG Ratingen 2011, als der Kader auf sieben einsatzfähige Feldspieler geschrumpft war.

Ein Handicap: Langenfeld muss wohl über weite Strecken im rechten Rückraum erneut ohne Linkshänder auskommen, sodass wiederum viel Improvisieren auf dem Programm steht. Christian Majeres, der bereits seit einigen Wochen fehlt, soll in Ruhe seine Fußverletzung auskurieren. Sven Kniesche, der momentan beruflich in der Schweiz beschäftigt ist, hat sich gestern Abend ins Auto gesetzt und will seiner Mannschaft immerhin helfen. Dass Kniesche dann ohne regelmäßiges Training nicht bei hundert Prozent seines Leistungsvermögens sein kann, versteht sich von selbst.

"Wir werden eine unheimlich starke Abwehr hinstellen müssen", betont Trainer Hoft, dessen Team in dieser Hinsicht jedoch keinen Vergleich zu scheuen braucht. Hier liegt die SGL exakt auf dem Niveau des Tabellenführers Ratingen, der in bisher 25 Partien auf 631 Gegentreffer kam — im Durchschnitt auf 25,24 pro Partie. Für die SGL ergeben die 606 Gegentreffer aus 24 Spielen einen Mittelwert von 25,25 Toren.

Langenfeld sieht den Reiz des Saison-Endspurts darin, so weit wie möglich vorne zu landen. Bei einer optimalen Ausbeute aus den beiden letzten Spielen wäre dann sogar die Vizemeisterschaft noch möglich. "Wir können aber völlig ohne Druck spielen", sagt Leszek Hoft, "wir haben unser Ziel bereits erreicht." Da hatten sich Team und Trainer vor der Saison auf eine Position unter den ersten fünf Klubs verständigt. Die 35:13 Zähler sind definitiv eine Garantie dafür, dass die SGL nicht mehr hinter Rang fünf abrutschen kann, weil der sechste Platz (Bergische Panther/27:23 Punkte) meilenweit weg ist. Deshalb ist es kein Problem, dass der letzte Saison-Auftritt vor den eigenen Fans kein lockeres Auslaufen wird. Vielleicht ist schwer in diesem Fall sogar einfacher.

(RP)
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