Lokalsport Langenfelder Torhüterin ist Europameisterin

Langenfeld · Leonie Doege erlebte mit der deutschen U-17-Nationalmannschaft einen magischen Fußball-Abend. Im Finale hielt sie zwei Elfmeter.

 Gedränge am Arbeitsplatz: Torhüterin Leonie Doege (Mitte) wusste sich über das gesamte Turnier hinweg energisch zu behaupten.

Gedränge am Arbeitsplatz: Torhüterin Leonie Doege (Mitte) wusste sich über das gesamte Turnier hinweg energisch zu behaupten.

Foto: Doege

Es war ein magischer Abend für Leonie Doege, an den sie sich wohl immer wieder gerne erinnern wird. Schließlich stand die Langenfelder Torhüterin jetzt mit den U-17-Juniorinnen des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) gegen Spanien im Endspiel um die Europameisterschaft - und letztlich gewann das DFB-Team sogar mit 3:2 (0:0) nach Elfmeterschießen. In den üblichen 90 Minuten lieferten sich die beiden Kontrahenten vor 10 200 Zuschauern in Borissow (Weißrussland) ein jederzeit enges Duell. Die deutsche Auswahl erarbeitete sich die besseren Chancen, aber ihr fehlte vorne die nötige Kaltschnäuzigkeit. Hinten musste die 17 Jahre alte Keeperin Doege bereits frühzeitig einige Situationen klären.

 Wir haben den Pokal:: Leonie Doege (rechts) und das gesamte Team feierten den Titel ausgelassen.

Wir haben den Pokal:: Leonie Doege (rechts) und das gesamte Team feierten den Titel ausgelassen.

Foto: Doege

Im Elfmeterschießen wurde die Langenfelderin dann zur entscheidenden Spielerin, weil sie zwei Versuche der Spanierinnen abwehrte. Durch den verwandelten Elfemeter von Caroline Siems holte sich das DFB-Team dann zum fünften Mal den Europameister-Titel. "Für mich als Torhüterin war es ein perfektes Spiel", sagte Doege, "viele Spielerinnen kamen auf mich zu und haben mir gratuliert. Trotzdem hätten meine Paraden am Ende nichts genutzt, wenn unsere Spielerinnen nicht auch noch die eigenen Elfmeter reingemacht hätten."

Vor der EM-Endrunde hatte Doege bereits betont, dass ihr Team unbedingt den Titel holen wollte. Die DFB-Auswahl erreichte tatsächlich den großen Erfolg, weil sie als geschlossene Einheit auftrat. "Es ist schon etwas Besonderes, dass wir jetzt Europameister sind. Ich habe das noch gar nicht richtig realisiert, aber ich denke, dass das mit der Zeit noch kommt. Wir sind ein starkes Team und hatten im Finale unsere Chancen, aber wir hätten es auch verlieren können. Wir haben das Spiel gewonnen - und das ist alles, was zählt", meinte die Keeperin, die für Bayer 04 Leverkusen spielt.

Auf dem Weg zum großen Titel traf die DFB-Auswahl bereits im ersten Spiel der Gruppenphase auf Spanien - und es reichte immerhin zu einem 2:2. Es war eine Partie auf Augenhöhe, die keine der beiden Mannschaften eindeutig beherrschen konnte. Doege: "Das erste Gegentor war ein Weitschuss, den man hätte halten können, wenn man größer gewesen wäre. Das zweite Tor war ein Eigentor." Die Torhüterin ist nur 1,69 Meter groß - und zuletzt nicht mehr gewachsen. Um mit den Konkurrentinnen dauerhaft mithalten zu können, muss sie mindestens auf 1,72 Meter kommen.

Anschließend konnten die deutschen U-17-Fußballerinnen gegen Italien (0:0) trotz ihrer Überlegenheit keinen Sieg einfahren, ehe sie aufgrund einer starken Leistung gegen die Tschechische Republik gewannen (4:0). Im Halbfinale setzte sich das DFB-Team knapp gegen England durch (4:3). Durch den Einzug ins Endspiel qualifizierte sich die Mannschaft von Trainerin Anouschka Bernhard zugleich für die Weltmeisterschaft in Jordanien (30. September bis 21. Oktober).

"Als Torwart gewinnt man Spiele natürlich am liebsten mit 1:0, aber England war in der Offensive der stärkste Gegner", erklärte die Langenfelderin, "der Gegner war gut im Kontern. Es hat einfach nur gezählt, ins Finale zu kommen." In Borissow erlebte Doege dann jenen magischen Abend, an den sie sich wohl immer wieder gerne erinnern wird.

(fas)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort