Handball Langenfeld verabschiedet sich glanzlos

Langenfeld · Der Handball-Oberligist gewann sein letztes Saison-Heimspiel gegen den Absteiger TV Vorst mit 31:23. Nach einem guten Auftakt bis zum 16:9 ließ das Team von Trainer Leszek Hoft deutlich nach. Die zweite Hälfte war zum Teil chaotisch.

 Das tat weh: Andreas Nelte, der zugleich hinten in der Deckung die Fäden zieht, musste vorne als Kreisläufer eine Menge einstecken. Ausruhen konnte sich der 32-Jährige nur zweimal - als er Zeitstrafen absitzen musste.

Das tat weh: Andreas Nelte, der zugleich hinten in der Deckung die Fäden zieht, musste vorne als Kreisläufer eine Menge einstecken. Ausruhen konnte sich der 32-Jährige nur zweimal - als er Zeitstrafen absitzen musste.

Foto: Ralph Matzerath

Die ersten 25 Minuten durften noch in die Kategorie seriös eingeordnet werden. Der Handball-Oberligist SG L (SGL) löst seine Aufgabe gegen den Absteiger TV Vorst bis dahin in der Regel sehr konzentriert. Deshalb hatte er die Partie mühelos im Griff, führte komfortabel mit 16:9 und schien auf dem besten Weg zum höchsten Saisonsieg zu sein. Fortan hielten es die Gastgeber aber für angebracht, bisweilen höchstens das Nötigste zu tun. "Wir hatten das Spiel schon gewonnen", stellte SGL-Trainer Leszek Hoft treffend fest. Für das weitere Geschehen fand er eine deutliche Formulierung: "Das passiert, wenn du zu bequem bist, dich zu bewegen." In ernsthafte Gefahr geriet der Erfolg allerdings trotz allem nicht - 31:23 (18:12). Eine Runde vor dem Ende der Saison hat Langenfeld damit zumindest den dritten Platz in der Abschlusstabelle sicher und theoretisch weiter die Chance auf die Vizemeisterschaft.

Vor dem Anpfiff hatte bei den Gastgebern erneut das Verletzungspech zugelangt. Henrik Heider, als Linkshänder zusammen mit Sven Kniesche für den rechten Rückraum zuständig, erlitt beim Training am Donnerstagabend einen Bänderriss und konnte deshalb nur zuschauen. Gerade der Kollege Kniesche war dafür zunächst einer der wichtigsten Aktivposten, Mit seinen Treffern zum 4:2 (9.), 5:2 (10.), 7:4 (12.), 9:4 (14.) und 13:7 (22.) trug er reichlich dazu bei, dass die SGL früh einen ansehnlichen Vorsprung hatte.

Bis zum 20:12 (33.) schien alles halbwegs in geordneten Bahnen zu verlaufen, doch Langenfeld arbeitete hartnäckig an einer chaotisch wirkenden zweiten Hälfte - mit Ballverlusten, ungewohnten technischen Mängeln oder fehlender Konsequenz im Abschluss. Besonders heftig trieb es die SGL nach dem 21:13 (39.) von Matthias Herff, als sie dem im Grunde chancenlosen Tabellen-Vorletzten durch schludrige Aktionen und überflüssige Zeitstrafen fast zurück in die Partie geholfen hätte und das Polster bis auf 21:16 (42.). schrumpfen ließ. Während Hofts Team vor der Pause ohne jede Dezimierung davongekommen war, kassierte sie nach dem Wechsel sechs Zwei-Minuten-Strafen - was dem allgemeinen Spielfluss nicht besonders zuträglich war. Ebenfalls erstaunlich: Dass die Gäste aus Vorst erst Regisseur André Eich und später besonders Sven Kniesche fast in eine Manndeckung nahmen, wusste Langenfeld selten zu nutzen.

"Es ist genau das passiert, wovor ich Angst hatte", fand Hoft, "wir hatten uns vorgenommen, diszipliniert zu spielen. Doch wir haben unsere Linie verloren. Das war absolut unnötig." Klar: Für die ganz große Gefahr brachte der Gegner nicht ausreichend Qualität mit. Trotzdem musste sich Langenfeld bei Keeper Tobias Geske bedanken, dass es nicht noch enger wurde. Der Torhüter wehrte unter anderem drei Siebenmeter und zahlreiche andere freie Würfe ab. Bester Langenfelder Werfer war Kapitän Matthias Herff, der neun Tore erzielte und dabei acht Siebenmeter traumwandlerisch sicher nutzte. Der Treffer des Tages gelang Linksaußen Vinzenz Preissegger, als er nach dem 24:19 (46.) von Herff ein paar Sekunden darauf den Anwurf abfing und zum 25:19 (47.) ins leere Gehäuse traf.

SGL: Hanke, Geske - Thöne (1), Preissegger (3), Adams, Schickhaus (3), Herff (9/8), Kniesche (6), König (2), Eich (3), Nelte (4).

(RP)
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