Lokalsport Langenfeld plant den großen Wurf

Langenfeld · Der Handball-Oberligist SG Langenfeld trifft im nächsten Spitzenspiel auf Borussia Mönchengladbach. Trainer Dennis Werkmeister hofft auf Revanche für die klare Niederlage aus der Hinrunde - und auf eine proppenvolle KAG-Halle.

Lokalsport: Langenfeld plant den großen Wurf
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Vielleicht hilft es Dennis Werkmeister ja, dass er von Haus aus Koch ist. Damals lernte er, für die verschiedensten Ideen die passenden Zutaten auszusuchen und daraus ein leckeres Essen zusammenzustellen. Auch mit Stress kennt er sich aus, weil in der Küche gerade kurz vor der Auslieferung der Speisen die Anspannung bisweilen besonders hoch sein dürfte. Jetzt geht es darum, dass der 33-Jährige als Trainer des Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) auf der Suche nach dem passenden Rezept ist. Auf dem Programm steht heute Abend (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) schließlich das Spitzenspiel des Zweiten Langenfeld gegen den Dritten Borussia Mönchengladbach (21:9 Punkte). Gewinnt die SGL (22:8), bleibt sie der erste Verfolger des Spitzenreiters HSG Bergische Panther (22:6). Viel spricht dafür, dass diese drei Teams zusammen mit dem Vierten TV Aldekerk (21:9) das Quartett bilden, aus dem der Oberliga-Meister stammt.

"Es macht mir gerade richtig viel Spaß", betont Werkmeister, "unsere Lage ist doch hervorragend. Wir haben alles selbst in der Hand." Und Druck sieht er nicht im Geringsten - weder für sich noch für seine Spieler: "Ich spüre viel Spaß, viel Freude und einen tollen Spirit." In der Übersetzung ergibt sich daraus auch, dass der Coach seiner Mannschaft alles zutraut. Gerade das jüngste Unentschieden in Aldekerk diente tatsächlich als Beweis dafür, wie sehr mit der SGL im Kampf um die Top-Positionen zu rechnen ist.

Ein ähnliches Niveau wird sie wohl wieder abrufen müssen, um eine Chance auf den Sieg und die Revanche für die Pleite aus der Hinrunde zu haben. Der 3. Oktober 2015 ist Team und Trainer noch "bestens" in Erinnerung, denn damals gab es eine 30:38-Pleite. "Da haben die uns an die Wand gespielt", sagt Werkmeister im Rückblick, "wir hatten überhaupt nichts zu bestellen." Die entscheidende Ursache für die bisher höchste Zahl an Gegentoren in rund viereinhalb Oberliga-Jahren war die miserable Leistung der an diesem Tag praktisch nicht vorhandenen Abwehr. Ähnliches soll sich natürlich nicht wiederholen - im Gegenteil. "Bei uns muss wieder eine ganze Menge passen", betont der SGL-Coach.

Von seiner Mannschaft erwartet er am Ende einer sehr konzentriert durchgeführten Trainingswoche viel Leidenschaft und Hingabe - damit das Heimspiel unabhängig vom Ergebnis auf jeden Fall als gute Eigenwerbung durchgeht. Außerdem hofft Werkmeister auf möglichst viel Unterstützung von der Tribüne: "Ich rechne mit einer vollen Halle." Damit der Wunsch vielleicht wahr wird, haben die Verantwortlichen in den vergangenen Tagen intensiv die Reklametrommel für sich gerührt. Das mutige Motto: "1000 Arme für den Heimsieg, Wir knacken die 500-Zuschauer-Marke."

Die Spieler aus zwei Nachwuchs-Mannschaften werden vor dem Spiel mit den Großen in die Halle einlaufen, deren Seminarraum nebenan erstmals als Verpflegungs- und Kommunikations-Treffpunkt für geladene Gäste dient. Insgesamt weht damit ein Hauch von 3. Liga durch Handball-Langenfeld, das vor der Saison einen Platz unter den ersten acht und die Qualifikation für die neue Nordrheinliga als offizielles Ziel ausgegeben hatte.

Insgeheim geht jedoch wenigstens ein Auge längst in Richtung Titel - und damit zumindest ganz vorsichtig in Richtung 3. Liga. Der Meister der Oberliga Niederrhein muss sich allerdings in Entscheidungsspielen noch gegen den Meister der Oberliga Mittelrhein durchsetzen, um den Sprung in die höhere Klasse zu vollziehen. Schafft Langenfeld einen Sieg über Mönchengladbach, darf es sich trotzdem schon zu hundert Prozent auf weitere Höhepunkte freuen. Am 20. Februar geht es in der ersten Runde des Deutschen Amateur-Pokals zum Westfalen-Oberligisten TuS Spenge, bevor am 5. März das Duell mit dem aktuellen Spitzenreiter HSG Bergische Panther folgt. "Dann gehen wir nach Köln in die Lanxess-Arena", sagt Werkmeister in bester Laune. Noch besser wäre seine Laune vermutlich nur, wenn sein Gladbach-Menü heute auf den Punkt genau auf den Tisch kommt.

(RP)
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