Handball Langenfeld gibt alles – bis die Akkus leer sind

Langenfeld · Der personell zu sehr gebeutelte Drittligist verliert beim Zweiten SG Schalksmühle-Halver Dragons klar mit 24:36.

 Reißtest: Auch Spielmacher André Eich (mit Ball/hier im Heimspiel gegen die Bergischen Panther) bekam in Schalksmühle kaum die Gelegenheit, wenigstens kurz durchzuschnaufen. Auch der Gegner ließ nicht locker.

Reißtest: Auch Spielmacher André Eich (mit Ball/hier im Heimspiel gegen die Bergischen Panther) bekam in Schalksmühle kaum die Gelegenheit, wenigstens kurz durchzuschnaufen. Auch der Gegner ließ nicht locker.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es war ein aussichtsloses Unterfangen, weil die Kräfteverhältnisse für ein spannendes Duell in der 3. Handball-Liga offensichtlich nicht stimmten. Auf dem Spielberichtsbogen konnte der Tabellenzweite SG Schalksmühle-Halver Dragons alle zur Verfügung stehenden Zeilen ausnutzen. Also war da bei den Hausherren von zwei Torhütern, 13 Feldspielern und vier Offiziellen zu lesen. Die auf dem vorletzten Rang geführte SG Langenfeld (SGL) musste dagegen vier Felder freilassen, weil ihr neben zwei Torhütern nur neun Feldspieler zur Verfügung standen. Als Offizielle hatte Langenfeld neben Trainer Becker seine Physiotherapeutin Anna Petzel sowie zwei verletzte Spieler an Bord: Vinzenz Preissegger und André Boelken. Der Einsatz aller Beteiligten konnte aber nicht verhindern, dass der Außenseiter bei der Heimreise eine 24:36 (14:21)-Niederlage im Gepäck hatte. Becker wirkte relativ gelassen: „Ich bin gar nicht so unzufrieden. Ich habe den Willen gesehen, alles zu geben und das Beste herauszuholen.“

Die ohnehin nicht üppigen personellen Möglichkeiten der SGL wurden vor der Fahrt ins nordwestliche Sauerland weiter eingeschränkt, denn Kreisläufer Mats Heyde musste aus beruflichen Gründen (Polizist) kurzfristig doch absagen. Im Spiel fielen nach rund 40 Minuten beide Linkshänder aus. Zuerst nahm Trainer Becker Rechtsaußen Domink Jung runter, der beim Warmmachen Beschwerden im Oberschenkel gespürt hatte und sich zunehmend durch die Begegnung quälte. Anschließend erwischte es Rückraumspieler Henrik Heider (umgeknickt), sodass nun tatsächlich das letzte Aufgebot um ein anständiges Resultat kämpfte. Das gelang phasenweise sogar ordentlich. Kurz darauf stieg allerdings mit nachlassender Kraft die Fehlerquote.

Dass der Auftakt gründlich danebenging, hatte noch nichts mit fehlenden Reserven zu tun. Weil die Gastgeber gnadenlos effektiv begannen, kam Langenfeld zunächst gar nicht mit – 0:4 (4.). Die frühe erste Auszeit half dem Außenseiter aber, sich besser auf die Aktionen des Favoriten einzustellen. Übers 4:7 (9.) und 5:8 (9.) kam die SGL zum 9:9-Ausgleich (16.), ehe sich nach dem 10:12 (19.) das Tempodiktat der Dragons stärker bemerkbar machte. Bei Stande von 14:21 nach der ersten Hälfte war die Frage nach dem Sieger bereits beantwortet, doch Langenfeld gab sich nicht auf – anders als vor einer Woche, als nach 60 Minute ein 25:41-Debakel beim Longericher SC amtlich war.

Diesmal verkürzte die SGL den Acht-Tore-Rückstand vom 18:26 (40.) immerhin auf 21:27 (47.) und 22:28 (49.), bevor sich der immer schwächer werdende Ladestand der Akkus in der Schlussphase erneut auswirkte. Langenfeld wollte, konnte jedoch nichts mehr zusetzen. Am kommenden Samstag (19.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) will die SGL im Heimspiel gegen den Elften VfL Gummersbach II (17:23 Punkte) wieder versuchen, das Punktekonto (6:34) aufzustocken. Es wäre wohl schon viel gewonnen, wenn es nicht von der ersten Sekunde an ein aussichtsloses Unterfangen ist.

SG Langenfeld: Riebau, Thommessen – Heider (4), Jung (1), Wolter (1), Hüfken (4/2), Schirweit (5), Korbmacher (2), Eich, Meurer (7), Fischer.

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