Handball Krass: Langenfelder spielen wie ein Absteiger

Langenfeld · Beim Handball-Oberligisten ist nach der schwachen Leistung und der 18:26-Niederlage gegen den Bergischen HC II guter Rat teuer.

 Reißtest: Dustin Thöne (Mitte) und die Langenfelder Oberliga-Handballer machen momentan erstaunlich schwierige Zeiten durch.

Reißtest: Dustin Thöne (Mitte) und die Langenfelder Oberliga-Handballer machen momentan erstaunlich schwierige Zeiten durch.

Foto: Ralph Matzerath

Nach dem Abpfiff regierte in der Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium die Ungläubigkeit. Kurz zuvor hatte der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) gegen den Bergischen HC II mit 18:26 (10:13) verloren und dabei eine miserable Leistung abgeliefert. Die trotz des ungewöhnlichen Termins am Freitagabend zahlreich erschienen Zuschauer klatschten Beifall, obwohl sie praktisch nichts Gutes gesehen hatten. Die SGL steht jetzt nach einer der wohl folgenschwersten Niederlagen der vergangenen Jahre auf dem zwölften Tabellenplatz und bei 5:11 Punkten - was die Bilanz eines Abstiegskandidaten ist. Dazu passte die Leistung gegen die auf Rang elf vorgerückten Solinger. Es gab einige Aspekte, mit denen sonst nur akut gefährdete Klubs in Verbindung stehen.

Beim 6:4 (12.) und Ballbesitz für Langenfeld sah es kurzzeitig so aus, als könnte das Team von Trainer Leszek Hoft das Geschehen an sich reißen. Weil die generell planlos agierende Offensive der Gastgeber aber nicht nachlegen konnte, kamen die Gäste zurück. Mit dem 9:8 (24.) ging der Nachbar erstmals in Führung und gab den Vorsprung nach einem vorübergehenden Ausgleich der SGL auch nicht mehr her. Bereits zur Pause lag Langenfeld mit drei Treffern zurück - 10:13 (30.).

Nach dem Wechsel fiel rasch die Entscheidung. Hofts Team geriet schnell in Unterzahl, kassierte viele einfache Gegentreffer und scheiterte vor dem Solinger Tor an sich selbst. "Meine Spieler haben viele Entscheidungen zu schnell und zu unüberlegt getroffen", fand Hoft, "das war unnötig. Die Mannschaft kommt mit der aktuellen Situation leider nicht klar." Dann dauerte es knapp sechs Minuten, bis Tim Schickhaus das erste Tor der Hausherren in der zweiten Hälfte markierte, doch hier hieß es bereits 11:16 (36.). Das Polster erhöhten die Gäste sogar bis auf elf Treffer - 13:24 (53.). Nur dem nachlassenden Druck des Bergischen HC und einer geringen Steigerung der SGL gegen Ende war es zu verdanken, dass das Ergebnis nicht drastischer ausfiel.

"Es gab heute niemanden im Team, der die Führung übernommen hat", sagte Hoft, der durch zahlreiche Wechsel in personeller Hinsicht alles probierte. Über die gesamte Partie hinweg wirkten die Langenfelder trotzdem insbesondere in der Offensive ideenlos. Hinten machte sich das Fehlen von Abwehrchef Andreas Nelte (Zerrung) stark bemerkbar. Insgesamt war bei den Langenfeldern zwar der Wille vorhanden, doch gleichzeitig agierten sie diesmal nicht als ein Team - ganz im Gegensatz zu den Gästen. Solingen verdiente sich den Erfolg durch eine disziplinierte Vorstellung und profitierte parallel dazu von einer historisch schwachen Langenfelder Mannschaft.

SG Langenfeld: Hanke, Geske - Thöne, Preissegger (1), T. Lipperson (1), Adams (2), Stolley (2), Eich (3/1), Kniesche (1), Heider (2), König (2/1), Herff (2/1), Schickhaus (2).

(mol-)
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