Handball Krass: Eine Mogelpackung

Handball · Der Handball-Oberligist SG Langenfeld lieferte beim Letzten TV Lobberich einen ziemlich peinlichen Auftritt ab und verlor mit 25:26. Trainer Heino Kirchhoff war richtig sauer – weil sein Team nicht mal Kampf und Leidenschaft zeigte.

 Vor die Wand gelaufen: Rückraumspieler Dawid Rosiak (mit Ball) erzielte einige Tore erst, als es für Langenfeld im Grunde zu spät war.

Vor die Wand gelaufen: Rückraumspieler Dawid Rosiak (mit Ball) erzielte einige Tore erst, als es für Langenfeld im Grunde zu spät war.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Der Handball-Oberligist SG Langenfeld lieferte beim Letzten TV Lobberich einen ziemlich peinlichen Auftritt ab und verlor mit 25:26. Trainer Heino Kirchhoff war richtig sauer — weil sein Team nicht mal Kampf und Leidenschaft zeigte.

Krasser konnte der Gegensatz kaum sein und der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) trat höchstens als Mogelpackung auf. Auf dem Spielbericht standen zwar weitgehend dieselben Beteiligten, die erst vor Kurzem den Aufstiegs-Anwärter Neusser HV mit 30:19 abgefertigt hatten, aber der Aufsteiger war in der Partie beim Letzten TV Lobberich offensichtlich eine ganz andere Mannschaft.

Weil Langenfeld eher eine Nicht-Leistung bot, stand am Ende ein peinliches 25:26 (13:11) auf der Anzeigetafel. "Dass das überhaupt so passiert, finde ich erschreckend", sagt Trainer Heino Kirchhoff, der sämtliche Tugenden vermisste — wie Kampfgeist, Leidenschaft und den Willen, alles zu geben.

Langenfeld sah wie eine schwache Kopie seiner selbst aus und verfiel nach dem 7:3 (15.) erst recht dem Irrtum, die Dinge spielerisch locker bewältigen zu können. Bis zur Pause blieb der Favorit noch vorne — obwohl er bereits hier von allen guten Geistern verlassen war. Den Beweis, dass die Skala der Unzulänglichkeiten nach unten offen war, lieferte der zweite Durchgang.

Meistens schlafmützig

Nach 45 Minuten und einer 11:4-Serie für die Hausherren lag Kirchhoffs Mannschaft deutlich hinten — 17:22. Die allgemeine Schlafmützigkeit blieb, doch die SGL investierte nun wenigstens ein bisschen mehr und robbte sich wieder heran. Übers 24:24 (57.) und 25:25 (58.) ging es in eine Schlussphase, die es tatsächlich in sich hatte.

Keeper Tobias Hanke wehrte einen Wurf ab und der Ball trudelte zu einem Lobbericher, der aus einem erstaunlichen Winkel das 26:25 (60.) für die fast als Absteiger feststehenden Gastgeber erzielte. Im Gegenzug hatte Langenfeld selbst das Spielgerät, das 15 Sekunden vor dem Ende nach einem abgeblockten Wurf ins Aus trudelte. Nun diskutierte die SGL lieber mit den Schiedsrichtern und forderte eine Unterbrechung, anstatt rasch zu handeln — und ein final möglicher Versuch fiel ins Wasser. Klar: Coach Kirchhoff, dessen personelle Maßnahmen ins Leere stießen, war angefressen: "Ich kann das nicht nachvollziehen. Wir kommen zu 70 Prozent über den Kampf. Wenn wir den nicht zeigen, können wir eben beim Letzten verlieren."

Verkaufsschlager erledigt

Ganz nebenbei ist ein schöner Traum hinfällig, denn bei einem Sieg wäre Langenfeld Zweiter gewesen — und das Spiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen den Spitzenreiter DJK Adler Königshof ein echter Verkaufsschlager. Jetzt geht es vornehmlich mal darum, Wiedergutmachung zu betreiben — und keine zweite Mogelpackung anzubieten.

SGL: Bremer, Hanke — Majeres (7), Rosiak (7/2), Preissegger (4), Justen (2), Eich (2), Düllberg, Wagener (1), Felder (1), Körner, Voigt, Nelte (1).

(RP/rl)
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