Kießling ist nicht zu ersetzen

Langenfeld · Innenverteidiger Jonathan Tah brachte es nach der verpassten Qualifikation für die Königsklasse auf den Punkt. "Am Ende war das mit der Champions League den Fans irgendwo egal. Da stand Kies im Vordergrund", sagte der 22-Jährige. Tatsächlich drehte sich am Samstag in der BayArena alles um Stefan Kießling und dessen Abschied als Profifußballer. Die Reaktion der Fans nach dem Hannover-Spiel sprach Bände: Statt zu hadern oder das Stadion nach dem Schlusspfiff zu verlassen, bescherten die Leverkusener Zuschauer ihrem Torjäger letzte Gänsehautmomente.

Die Fanliebe, die Kießling vor, während und nach dem Spiel entgegenflog, verdeutlichte noch einmal, welch eine herausragende Persönlichkeit da zum letzten Mal die Fußballschuhe für den Verein geschnürt hatte. Mit ihm verlässt zudem Profi die Bundesliga-Bühne, dessen Art vom Aussterben bedroht ist: nahbar, meinungsfreudig und loyal. Die Nummer elf der Werkself hat sich ihren Legendenstatus unterm Bayer-Kreuz in den vergangenen zwölf Jahren verdient - und das nicht nur wegen der vielen Tore.

Von nun an wird Kießlings Name in einer Reihe mit der anderer Vereinslegenden wie Rudi Völler, Rüdiger Vollborn, Bernd Schneider und Ulf Kirsten genannt werden. Da spielt es auch keine Rolle, dass dem 34-Jährigen mit Ausnahme der Torjägerkrone 2013 ein Titel mit dem Team in seiner 15 Jahre andauernden Profilaufbahn verwehrt blieb. Kießling war Sprachrohr, Identifikationsfigur und Torjäger in Personalunion.

Ihn menschlich eins zu eins zu ersetzen, wird für den künftigen Sportdirektor Jonas Boldt nahezu unmöglich. Sebastian Bergmann

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(RP)
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