Lokalsport Keine Stürmer: Baumberg sucht Ideen

Monheim · Der Fußball-Oberligist, der zuletzt beim 3:1 über Velbert stark spielte, muss nun auch auf Marco Quotschalla verzichten.

 Dienstunfähig: Für Baumbergs Marco Quotschalla (vorne) ist das Fußball-Jahr 2016 gelaufen.

Dienstunfähig: Für Baumbergs Marco Quotschalla (vorne) ist das Fußball-Jahr 2016 gelaufen.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Manchmal kann ein einziges Spiel tatsächlich den Rest einer Saison beeinflussen. Und beim Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB) war der jüngste Auftritt beim 3:1 über den Regionalliga-Absteiger SSVg. Velbert sicher dazu geeignet, viele Zweifel zu zerstreuen. Das Aufgebot von Trainer Salah El Halimi war trotz zahlreicher Ausfälle insgesamt das bessere Team und zeigte den besseren Fußball. Fazit: Die Baumberger dürfen hoffen, dass sie den Kampf um den Klassenerhalt bestehen und damit ihr Saisonziel erreichen - erst recht dann, falls sie ähnlich gute Leistungen noch öfter abrufen. Ein gehobenes Niveau wird am Sonntag (15 Uhr) sowieso nötig sein, denn Baumberg tritt beim Vierten 1. FC Bocholt an. "Die haben sich nach Schwierigkeiten am Anfang gefunden. Das ist für mich die Mannschaft der Stunde", sagt SFB-Trainer Salah El Halimi, "es wäre stark, wenn wir da etwas mitnehmen könnten."

Bocholt gewann acht der vergangenen zehn Spiele und setzte am 13. Oktober das bisher größte Ausrufezeichen, denn hier brachte das Team von Trainer Manuel Jara dem Meisterschafts-Favoriten KFC Uerdingen dessen bisher einzige Saison-Niederlage bei (2:0). Erstaunlich: In Heimspielen hat der 1. FC eine durchwachsene Bilanz (drei Siege, drei Unentschieden, drei Niederlagen), während er als beste Auswärts-Mannschaft ungeschlagen ist (acht Siege, ein Unentschieden).

Das hat auch mit dem 14. August und dem Saisonstart zu tun, als Bocholt in Baumberg extrem glücklich mit 2:1 gewann. Die Sportfreunde glichen den 0:1-Rückstand zum 1:1 aus und hatten mehrmals die Chance zum Siegtreffer - den jedoch auf der anderen Seite vier Minuten vor dem Ende die Gäste erzielten. Ebenfalls sehr schmerzhaft für El Halimis Mannschaft: Robin Hömig sah vor dem zum 1:2 führenden Freistoß die Rote Karte, weil der Unparteiische sein Eingreifen korrekt als Notbremse wertete.

Zur Startaufstellung der Sportfreunde gehörte damals unter anderem Torhüter Asterios Karagiannis, der seinen Platz zwischen den Pfosten mittlerweile an Daniel Schwabke verloren hat. Auch Pascal Schmitz, Ludwig Kofo Asenso, Wiren Bhaskar, Marius Schultens und Louis Klotz waren seinerzeit beim Anpfiff dabei, kamen allerdings zuletzt aus verschiedenen Gründen (krank, verletzt) nicht zum Einsatz. Anders ausgedrückt: Baumberg muss seine Aufstellung immer wieder umbauen. Diese Tradition, auf die der SFB-Coach liebend gerne verzichten würde, ist im Spätherbst 2017 weiter einer der festen Tagesordnungspunkte.

In der Partie gegen Velbert saß Torjäger Miguel Lopez Torres wegen anhaltender Knieprobleme erst nur auf der Bank und hielt sich dort für den Notfall bereit - der dann in der 75, Minute eintrat, nachdem sich sein Stürmer-Kollege Marco Quotschalla eine Verletzung zugezogen hatte. Inzwischen liegt die Diagnose vor: Kapsel-Verletzung am Sprunggelenk, Jahr 2016 gelaufen, rund sechs Wochen Pause. Eine der Ideen: Der angeschlagene Lopez Torres beginnt und sieht, wie lange er durchhält. El Halimis anderer Plan: "Vielleicht versuchen wir es mit einer falschen Neun." Weil Baumberg keine weiteren gelernten Stürmer mehr hat, könnte es dann einer der Mittelfeldspieler in der Sturmmitte probieren. Sollte das hinhauen, gäbe es an der Sandstraße vermutlich gar keine Zweifel mehr.

(RP)
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