Lokalsport Kann Langenfeld keine Spitzenspiele?

Langenfeld · Der Handball-Oberligist liegt mit Platz drei im Soll, reißt jedoch auswärts keine Bäume aus. Nach der 30:38-Niederlage in Mönchengladbach und dem 24:33 bei den Bergischen Panthern steht intensive Ursachenforschung auf dem Programm.

 Lande-Anflug: Kreisläufer Dustin Thöne (mit Ball), der auch als Deckungsspieler eine feste Größe ist, will mit den Langenfelder Handballern nach zwei Vizemeisterschaften wieder eine Top-Platzierung erreichen.

Lande-Anflug: Kreisläufer Dustin Thöne (mit Ball), der auch als Deckungsspieler eine feste Größe ist, will mit den Langenfelder Handballern nach zwei Vizemeisterschaften wieder eine Top-Platzierung erreichen.

Foto: Ralph Matzerath

Die Antwort ist klar. Dennis Werkmeister gilt als sehr offener und kommunikationsfreudiger Typ. Trotzdem hat er nicht vor, sich als Trainer des Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) auf rein basisdemokratische Prinzipien zu verlassen und jede einzelne Entscheidung an die Mannschaft zu übertragen. Allerdings legt er ganz viel Wert darauf, dass sich alle hinterfragen und so ihren Teil zum Gelingen des gemeinsamen Unternehmens beisteuern. In dieser Hinsicht gibt es gerade einigen Redebedarf, denn die Niederlage am Sonntagabend bei den Bergischen Panthern riss die SGL zumindest aus einigen Träumen. Das 24:33 war mit neun Toren Unterschied noch herber als das 30:38 vor einigen Wochen gegen Borussia Mönchengladbach. Zum zweiten Mal in dieser Saison hat Langenfeld ein Spitzenspiel in des Gegners Halle nicht einfach verloren, sondern kräftig in den Sand gesetzt. Die Gründe dafür will Werkmeister gemeinsam mit den Spielern aufarbeiten: "Sie sollen sich dazu Gedanken machen."

Auffällig waren die Parallelen zwischen den Enttäuschungen Mönchengladbach und Panther. Die SGL bekam die Partien defensiv nie in den Griff - mit keiner Deckungsformation. Nicht eine einzige Umstellung führte zum Erfolg. "Vielleicht sind wir auswärts nicht so fokussiert wie in Heimspielen", sagt der Coach, "wir sind auch nicht die Übermannschaft in der Liga. Wir müssen immer vom Kampf leben."

Was die über das normale Maß hinausgehende Leidenschaft zu bewirken vermag, hat die SGL in der Vergangenheit immer wieder zum Teil eindrucksvoll unter Beweis gestellt und in dieser Saison zuletzt beim 26:25-Sieg am 26. September gegen den TV Aldekerk. Die übrigen Heimspiel-Ergebnisse bestätigen den Trend - 24:24 gegen ART Düsseldorf, 28:22 gegen OSC Wölfe Rheinhausen, 24:17 gegen DJK Adler Königshof. Auswärts gab es neben den beiden hohen Niederlagen auch ein 37:32 beim VfB Homberg und ein 33:32 beim TV Lobberich.

Einen weiteren Widerspruch gibt es zwischen Vorbereitung und Meisterschaft. In den Tests arbeitete die neu eingeführte defensivere Deckung (6:0) derart stark, dass selbst Drittligisten in große Schwierigkeiten gerieten. "Diese Abwehr funktioniert gerade nicht bei uns", bestätigt der Langenfelder Trainer, der für den allgemeinen Stand der Dinge ein mittelmäßiges Urteil fällt: "Ich bin nicht komplett unzufrieden. Ich würde für alles zusammen die Note befriedigend verteilen."

Ob sich die Dinge in den guten bis sehr guten Bereich bewegen lassen, dürfte sich bald zeigen. In der Meisterschaft pausiert die SGL fast drei Wochen, ehe am 29. November die Aufgabe bei TuSEM Essen II folgt. "Wenn die Verstärkung aus ihrer Zweitliga-Mannschaft bekommen, sind sie kaum zu schlagen", findet Werkmeister, der trotz aller Stolperer keinen Millimeter vom eigenen Saisonziel abweicht: "Ich will da ganz vorne rein." Diese Entscheidung muss die Mannschaft allerdings auf jeden Fall mittragen. Ob die Gespräche dazu erfolgreich waren, lässt sich wohl schon am 19. November (20.30 Uhr) überprüfen. Dann trifft die SGL im Halbfinale des Niederrheinpokals auf den Oberliga-Aufsteiger TSV Aufderhöhe - der als bislang einziges Team die Panther bezwang (25:24).

(RP)
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