Lokalsport Jörg Bergmeister träumt wieder vom Sieg

Langenfeld · Der Porsche-Werksfahrer startet Ende Januar in den USA für das Team "Park Place Motorsports" in die Saison. Bei den 24 24 Stunden von Daytona beginnt für den Motorsportler noch mal ein neues Kapitel in der an Erfolgen reichen Karriere.

 Schnelles Arbeitsgerät: Der neue Dienstwagen von Jörg Bergmeister wird von 500 PS angetrieben.

Schnelles Arbeitsgerät: Der neue Dienstwagen von Jörg Bergmeister wird von 500 PS angetrieben.

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Vielleicht ist es nur die Ruhe vor dem Sturm. Aber Jörg Bergmeister macht in diesen Tagen einen ziemlich entspannten Eindruck. Dafür gibt es ein Paket an Gründen. Einmal ist der Langenfelder natürlich kein Anfänger mehr - im Gegenteil, denn er wird im Februar 40 Jahre alt und hat auf Rennstrecken in der ganzen Welt eine Menge erlebt. Außerdem brennt in ihm weiter die große Leidenschaft, sodass er auf jeden Einsatz heiß ist wie in den Anfängen seiner Karriere. Und nicht zuletzt ist der erfahrene Motorsportler stets offen für etwas Neues. "Ich freue mich darauf", betont Bergmeister, dessen Arbeitsjahr längst begonnen hat. Der erste Saisonhöhepunkt sind wie immer die 24 Stunden am 30. und 31. Januar in Daytona (Florida).

Jörg Bergmeister fährt als Werksfahrer weiter für Porsche und in einem Porsche, aber nicht mehr in einem Werksteam - wie zuletzt noch. Während 2013 und 2014 durch Einsätze in der Langstrecken-Weltmeisterschaft geprägt war, ging es 2015 für Porsche North America zurück in die Vereinigten Staaten. Die Saison brachte seinem Arbeitgeber mit den Titeln in der Teamwertung, der Hersteller-Wertung und der Fahrer-Gesamtwertung (Patrick Pilet) ein optimales Ergebnis, zu dem Bergmeister im Porsche 911 RSR ebenfalls beitrug. Die persönliche Bilanz fiel bescheidener aus, denn es gab nur Rang sechs in der Fahrerwertung der Klasse GTLM - zu wenig aus der Sicht des Langenfelders, der fünf Serien-Gesamtsiege in seiner Bilanz führt.

"Es wird mal wieder Zeit, dass ich ein Rennen gewinne", betont Bergmeister, den sein Arbeitgeber - wie einige Fahrerkollegen - an ein Kundenteam ausgeliehen hat. Der Langenfelder sitzt nun für "Park Place Motorsports" aus Texas in einem neuen Porsche 911 GT 3 R - und er teilt sich die Arbeit hinter dem Lenkrad in der Regel mit dem 33 Jahre alten Teamchef Patrick Lindsey. Dritter Mann ist in Daytona der 18 Jahre junge Matthew McMurry aus Phoenix (Arizona/USA).

Bergmeister kennt sich aus damit, als Porsche-Botschafter in einem Kunden-Team im Einsatz zu sein. In den Jahren 2005 und 2006 holte er den Titel in der früheren American Le Mans Series mit Petersen Motorsports/White Lightning Racing aus Nevada, ehe er zum Team Flying Lizard Motorsports nach Kalifornien wechselte. Dort triumphierte er von 2008 bis 2010 drei Mal in Folge.

In der neuen Umgebung funktionieren die Dinge schon ganz gut - wie die offiziellen Tests kürzlich in Daytona bestätigten. "Es macht mir sehr viel Spaß", betont Bergmeister, "ich glaube, wir sind ganz gut aufgestellt." Die Klasse GT Daytona, in der sich der Porsche 911 GT 3 R behaupten muss, ist mit über 20 Konkurrenten auf jeden Fall sehr anspruchsvoll besetzt.

"Die Autos liegen dicht beisammen", sagt Bergmeister, der die Unterschiede zum bisherigen Dienstauto knapp zusammenfasst: "Der Abtrieb ist ähnlich und die Reifen sind für alle gleich. Wir haben einen anderen Motor." Das Antriebsaggregat hat dabei immerhin 500 PS zur Verfügung, die Jörg Bergmeister nun so schnell wie möglich ins Ziel steuern soll. Weil der Langenfelder sehr genau weiß, was er kann, macht er trotzdem in diesen Tagen einen ziemlich entspannten Eindruck. Vielleicht ist es aber auch nur die Ruhe vor dem Sturm.

(RP)
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