Motorsport Jörg Bergmeister startet in Florida zum zweiten Mal in die Saison

Langenfeld · Über sieben Wochen ist es her, dass der Motorsportler bei den 24 Stunden von Daytona nur Siebter wurde. Nun hofft der Porsche-Werksfahrer, dass er in Sebring seinen Sieg von 2014 wiederholen kann.

 Helm auf! Jörg Bergmeister ist heiß auf die Fortsetzung der Saison in den USA — wo er früher schon besonders erfolgreich war. Nach zwei Jahren Langstrecken-Weltmeisterschaft will er nun versuchen, an die alten Zeiten anzuknüpfen.

Helm auf! Jörg Bergmeister ist heiß auf die Fortsetzung der Saison in den USA — wo er früher schon besonders erfolgreich war. Nach zwei Jahren Langstrecken-Weltmeisterschaft will er nun versuchen, an die alten Zeiten anzuknüpfen.

Foto: Porsche AG

Er wird es wieder probieren. Hundertprozentig. Das hat bei Jörg Bergmeister viel damit zu tun, dass er immer um den Sieg fahren will. Irgendwie nur im Feld mitzuschwimmen oder sogar hinterherzuhecheln, entspricht nicht seinem persönlichen Berufsbild. Gleichzeitig ist natürlich eine stark ausgeprägte Fähigkeit der Frust-Verarbeitung sehr hilfreich - weil gerade im Motorsport von jetzt auf gleich viel passieren kann. Das musste der Porsche-Werksfahrer zuletzt beim Saisonstart 2015 der Tudor United SportsCar Championchip in Florida erleben. Bei den 24 Stunden von Daytona hätte Bergmeister mit Earl Bamber und Frédéric Makowiecki (Frankreich) vermutlich mit um den Sieg kämpfen können. Erstes Hindernis: Die Lichtmaschine stellte ihren Dienst ganz früh ein. Zweites Hindernis: Der Neuseeländer Bamber kam bei einem zu optimistisch angesetzten Überholvorgang aufs nasse Gras, rutschte anschließend unkontrolliert über die Strecke und traf ausgerechnet den zweiten Porsche 911 RSR des Teams North America. Drittes Hindernis und das endgültige Aus: Wegen eines sich anbahnenden Motorschadens nahm das Team den Dienstwagen von Jörg Bergmeister in der 21. Stunde ganz aus dem Rennen.

Weil das am 25. Januar passierte und damit schon etwas über sieben Wochen zurückliegt, wird das zweite Rennen der Saison am kommenden Samstag praktisch ein Neustart. Das Beste daran: Bergmeister hat - noch relativ frisch - hervorragende Erinnerungen ans Zwölf-Stunden-Rennen von Sebring (ebenfalls Florida). Vor genau einem Jahr war er für Michael Christensen (Dänemark) und Patrick Long (Kalifornien) die dritte Kraft, die bei besonders langen Distanzen immer zusätzlich zu einer Fahrer-Paarung stößt. Die beiden damaligen Stammkräfte auf dem Auto überließen dem Langenfelder dann am Abend sogar die entscheidende letzte Teilstrecke, weil sie ihm voll und ganz vertrauten. Und Bergmeister wies auf der Strecke auch eindrucksvoll nach, dass er ein Meister seines Fachs ist - und auf diese Weise auch seinen persönlichen Ehrgeiz nach Siegen stillen kann.

"Sebring ist nicht meine absolute Lieblingsstrecke", sagt der 39-Jährige, "aber es macht mir Spaß, dort zu fahren. Wegen der vielen Bodenwellen und der vielen harten Schläge ist es gleichzeitig sehr fordernd." Was keine große Überraschung ist: "Natürlich ist es unser Ziel, in Sebring zu gewinnen." Sollte das erneut klappen, wäre gleichzeitig der Kampf um die Meisterschaft wieder einigermaßen offen, in dem Bergmeister nach Daytona auf Rang sieben geführt wird - was sogar als Schadensbegrenzung taugt, weil sein Porsche mir der Startnummer 912 trotz des vorzeitigen Ausscheidens überhaupt in der Wertung auftauchte. "Mit gefällt es grundsätzlich in Amerika sehr gut", betont Bergmeister. Noch besser gefällt es ihm allerdings, wenn dort erfolgreiche Rennen hinzukommen. Deshalb wird er es in Sebring wieder probieren. Hundertprozentig.

(RP)
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