Handball Jetzt hat der Absteiger noch sein Endspiel

Langenfeld · Der Drittligist SG Langenfeld hielt beim 27:33 in Volmetal bis kurz vor Schluss dagegen.

 Volle Pulle: Auch Maurice Meurer (mit Ball), der die SG Langenfeld nach der Saison in Richtung Leichlingen verlässt, gab mit sechs Treffern in Volmetal noch einmal alles.

Volle Pulle: Auch Maurice Meurer (mit Ball), der die SG Langenfeld nach der Saison in Richtung Leichlingen verlässt, gab mit sechs Treffern in Volmetal noch einmal alles.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das klingt einigermaßen verrückt. Der Handball-Drittligist SG Langenfeld (SGL), der seit einiger Zeit als direkter Wieder-Absteiger in die Regionalliga Nordrhein feststeht, musste mit dem 27:33 (14:17) beim TuS Volmetal eine am Ende klare Niederlage hinnehmen. Groß feiern konnte danach nur die zuvor noch gefährdeten Gastgeber, die durch den Sieg den Klassenerhalt unter Dach und Fach brachten. Ihr ganz eigenes Ziel erreichte aber auch die Mannschaft von SGL-Trainer Markus Becker, die im letzten Auswärtsspiel der Saison erneut personell improvisieren musste. Henrik Heider fehlte erkrankt, sodass dem rechten Rückraum kein Linkshänder zur Verfügung stand. Und Kreisläufer Mats Heyde (Polizei-Ausbildung) hatte erneut dienstliche Verpflichtungen. Unter dem Strich zeigte sich Becker deshalb mit dem Auftritt seines Team zufrieden: „Wir haben gekämpft bis zum Ende und wieder alles rausgehauen. Ursprünglich kann man sagen, dass wir mit zwei oder drei Toren Unterschied verloren haben. In den letzten fünf Minuten bauen wir konditionell ein Stück weit ab und kassieren dann noch zwei oder drei Tempogegenstöße.“

Der Start ging an die Gäste, die durch Maurice Meurer (2.) und Felix Korbmacher (3.) ein 2:0 vorlegten. Nach dem 2:3 (5.) glich der auf der rechten Seite im Rückraum aushelfende Regisseur André Eich zum 3:3 aus (6.), ehe die vom überragenden Spielmacher Jan König angeführten Hausherren vorlegten – 6:3 (13.), 9:6 (16.), 12:7 (20.), 16:11 (25.), 17:14 (30.). Die SGL bewies jedoch Moral, sodass Jan Hüfken (31.) und Meurer (32.) auf 16:17 verkürzen konnten. Selbst nach dem 17:22 (38.), 19:24 (42.) oder 21:26 (45.) gab der Tabellenletzte nicht auf. Mit dem Doppelpack von Vinzenz-Preissegger zum 25:28 (55.) und 26:28 (56.) war ein anständiges Ergebnis so gut wie sicher, bevor die Akkus doch rasend schnell nachließen. Becker machte seinen Spielern keinen Vorwurf: „Das war eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Ich bin stolz auf die Jungs.“

Weil der Vorletzte MTV Großenheidorn (10:48 Zähler) ebenfalls unterlag (26:30 gegen den Vierten TuS Spenge), bleibt in der Tabelle alles beim Alten – und die SGL (8:50) hält unverändert die rote Laterne. Daraus folgt: Langenfeld bekommt zum Abschied aus der 3. Liga am nächsten Samstag (19.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den Drittletzten SG VTB Altjührden (15:43) sein persönliches Endspiel. Gelingt der SGL im Duell mit den Gästen aus Friesland, die ebenfalls als Absteiger feststehen, der vierte Saisonsieg, kann sie den letzten Platz verlassen. Zweite Bedingung: Großenheidorn müsste gegen den Vierten Spenge verlieren. Dann gäbe es für Langenfeld bei Punktgleichheit (beide 10:50) über den gewonnenen direkten Vergleich (40:29/26:27) tatsächlich so etwas wie ein Happy End. Klingt einigermaßen verrückt, ist aber so.

SG Langenfeld: Riebau, Thommessen – Jung (6/2), Fischer (1), Preissegger (4), Schirweit (2), Korbmacher (3), Eich (3), Hüfken (2), Meurer (6).

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