American Football Jarvis McClam ist ein Glücksgriff für Langenfeld

LangenfelD · Headcoach Michael Hap und sein Team sind begeistert. Der Quarterback passt auch menschlich perfekt zum Zweitligisten.

 Da staunt der Fachmann: Jarvis McClam scheint selbst ein bisschen davon überrascht zu sein, wie schnell er sich insgesamt als Spieler aus der Heimat des American Football in Langenfeld zurechtgefunden hat.

Da staunt der Fachmann: Jarvis McClam scheint selbst ein bisschen davon überrascht zu sein, wie schnell er sich insgesamt als Spieler aus der Heimat des American Football in Langenfeld zurechtgefunden hat.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wer bei den Zweitliga-Footballern der Langenfeld Longhorns über den Quarterback Jarvis McClam sprechen will, stellt schnell fest: Einige kommen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Für Wide Receiver Marcel Kirchner etwa ist der Spielmacher „ein Juwel“, Headcoach Michael Hap hält ihn für „einen absoluten Top-Athleten“ und Teamkapitän Michael Mendl ist sich ebenfalls sicher, dass die Longhorns in McClam einen „ziemlich guten Fang“ gemacht haben.

Dabei war der US-Amerikaner ursprünglich gar nicht für den Kader vorgesehen, denn die Longhorns wollten mit ihrem deutschen Quarterback Jeremy Konzack in die Saison gehen. Als Konczack dann kurz vor dem Start einen Bandscheibenvorfall erlitt, musste Headcoach Hap schnell handeln – und zauberte McClam aus dem Hut. Der 24-Jährige hatte im College zwar durchaus schon den Quarterback gegeben, war zuletzt jedoch in seiner Heimat Columbia im Bundesstaat South Carolina vor allem als Receiver und Runningback im Einsatz. Die alte und doch neue Position war für McClam allerdings nicht die einzige Umgewöhnung, denn auch das deutsche Winterwetter fühlte sich total ungewohnt an. McClam erinnert sich: „Als ich hier ankam, war es wirklich sehr kalt. Ich hatte nicht gedacht, dass es so kalt sein würde.“

In kürzester Zeit mussten sich der Quarterback und das Team nun kennenlernen. Und weil all die Lauf- und Passrouten so rasch gar nicht aufeinander abgestimmt sein konnten, warf McClam in den ersten Spielen häufig seine Athletik in die Waagschale – und zog es oft vor, selbst zu laufen, anstatt seine Mitspieler mit einem Pass einzusetzen. Weil er genau das in den vergangenen Jahren in Amerika regelmäßig gespielt hatte, funktionierte diese Vorgehensweise auch nahezu perfekt. „Er ist zu Fuß einfach sensationell gut. Er ist schnell, sehr athletisch und kaum auf den Boden zu bringen. Das erinnert ein wenig an eine Gazelle“, sagt Kirchner.

Im Laufe der Wochen gewöhnte sich McClam zunehmend an seine veränderte Rolle und inzwischen funktionieren die Passrouten, sodass die Longhorns mittlerweile eine gesunde Mischung aus Pass- und Laufspiel etablieren konnten. „Dadurch, dass Jarvis im Lauf so brandgefährlich ist, wird die Passverteidigung des Gegners automatisch anfälliger“, erklärt Hap.

Nicht nur sportlich ist McClam für die Longhorns eine echte Bereicherung. Außerhalb des Platzes kommt er mit seiner professionellen, ruhigen Art ebenfalls sehr gut an. „Er ist ein super angenehmer Typ, der sich überhaupt nichts darauf einbildet, dass er auf diesem Level Football spielt. Und ich glaube, er ist der erste Amerikaner bei uns, der selbst bei den kleinsten Aufgaben mithilft – zum Beispiel, wenn es um das Aufbauen oder Abbauen vor oder nach dem Training geht“, erzählt Kirchner. Da stimmt das Stichwort: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus. McClam: „Es ist eine großartige Atmosphäre hier, wie in einer Familie. Wenn du irgendetwas brauchst, dann wird dir sofort geholfen.“

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