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Rennsport Jakob Bergmeister bangt um Rookie-Titel

Langenfeld · Jakob Bergmeister sorgt als Nachwuchsfahrer in der Euro Formel 3 für Furore und führt die Wertung der Talente an. Das Rennen in Monza verpasst er aber, weil das Budget fehlt. Die Sponsorensuche läuft.

 Nachwuchs-Rennfahrer Jakob Bergmeister aus Langenfeld hat in seiner noch jungen Karriere bereits einige Trophäen angehäuft.

Nachwuchs-Rennfahrer Jakob Bergmeister aus Langenfeld hat in seiner noch jungen Karriere bereits einige Trophäen angehäuft.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Jakob Bergmeister lebt seinen Traum. Weil der Euro-Formula-3-Profi für das „Team Motopark“ auch auf dem „Red Bull Ring“ (Österreich) eine hervorragende Leistung brachte und im Rennen insgesamt den siebten Rang belegte, konnte er seinen Platz als bester Rookie in der Gesamtwertung verteidigen. „Ich freue mich sehr darüber, dass ich weiterhin die meisten Punkte unter den Nachwuchstalenten habe. Mein Ziel ist es, diese Position bis zum Ende der laufenden Saison zu verteidigen“, erklärt der 18 Jahre junge Langenfelder.

Bevor Bergmeister in der Euro-Formula 3 für Aufsehen sorgte, behaupteten sich bereits drei weitere Generationen der Familie im Motorsport. Anfangs feierte Urgroßvater Wilhelm Bergmeister einige Rennsiege im Motorradrennen, doch Großvater Willi Bergmeister erreichte neue Dimensionen, als er im Jahr 1980 gemeinsam die Tourenwagen-Europameisterschaft gewann. Seine Söhne Tim und Jörg (Fahrer im Porsche-Werksteam) setzten die Rennfahrertradition fort. Jakob wird jetzt zu fast jedem Rennen von seinem Vater Jörg begleitet, der lange zu seinen Schraubern gehörte.

Nachdem Jakob Bergmeister zuvor in der Euro-Formula 3 jeweils einen zweiten Platz beim Rennen von Budapest (Ungarn) und im „Circuit Paul Ricard“ (Frankreich) erreicht hatte, belegte er jetzt nach einem komplizierten Rennen den siebten Platz in Österreich. „Ohne meinen Vater wären all diese Erfolge überhaupt nicht möglich gewesen“, betont Jakob Bergmeister. „Ich war jetzt der einzige Fahrer, der die Red-Bull-Strecke noch nicht kannte. Wenn ich nicht so viele Probleme mit der Kupplung gehabt hätte, wäre sicherlich eine noch bessere Platzierung drin gewesen. Leider kann es nicht immer perfekt laufen – im Rennsport sowieso nicht.“

Allerdings reagierte Bergmeister besonnen auf die technischen Probleme, sodass er sich nach Reparaturen schnell wieder zurückkämpfte. Mitunter erreichte das Talent Geschwindigkeiten von mehr als 260 Stundenkilometern. „Ich werde jedes Wochenende besser, weil ich als Fahrer immer mehr Erfahrungen sammle. Wir haben einen tollen Zusammenhalt, der uns im Motopark-Team besonders auszeichnet. Meine Kollegen sind manchmal schon mehr als sieben Jahren dabei und können mir wertvolle Tipps geben“, erklärt der Langenfelder. Darüber hinaus orientiert sich Bergmeister an Größen wie dem heutigen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen, der ebenfalls bereits für das Motopark-Team fuhr.

Nach dem Rennen in Österreich nutzte Bergmeister die Zeit, um Probefahrten in Ottersleben und auf dem Lausitzring zu absolvieren. Darüber hinaus baute er tägliche Kraftübungen ein. Der Langenfelder gibt zu: „Die fünf, sechs Wochen nach dem Rennen auf dem Red-Bull-Ring fielen mir schon etwas schwer. Ich liebe es, im Auto zu sitzen und Rennen zu fahren. Am liebsten würde ich jedes Wochenende in eine Stadt reisen, um mich mit den anderen Top-Fahrern zu messen.“

Eigentlich fieberte Bergmeister dem kommenden Rennen am 24. September in Monza (Italien) entgegen – doch er musste es absagen. Der Grund: Aktuell fehlt ihm das nötige finanzielle Budget. „Für meine Fahrten stehen mir 750.000 Euro pro Saison zur Verfügung, was natürlich eine hohe Summe ist, aber trotzdem nicht für alle Rennen ausreicht. In Deutschland ist es sehr schwierig, neue Sponsoren zu finden, weil die Unternehmen sparen wollen oder andere Prioritäten setzen.“

Bevor am 20. September der Saisonabschluss in Barcelona stattfindet, gerät Bergmeister somit mit der Verteidigung seiner Rookie-Position ins Hintertreffen. Schließlich kann er seinen Platz nicht mehr verteidigen. „Ich muss jetzt abwarten, was die Konkurrenz macht“, sagt Bergmeister. „Obwohl ich in Barcelona wieder mitfahren kann, wäre es dennoch möglich, dass ich die Rookie-Meisterschaft noch verpasse. Mein Motopark-Team sagt, dass es noch nie so einen guten Fahrer wie mich gehabt hätte. Für die Zukunft brauche ich unbedingt neue Sponsoren, um meine Karriere weiter vorantreiben zu können. Ansonsten habe ich keine Chance in der Euro-Formel 3.“

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