Mitten im Abstiegskampf Irres Pech: Leiden der Handballer geht weiter

Langenfeld · Der gefährdete Drittligist SG Langenfeld muss eigentlich beim Team HandbALL Lippe II gewinnen, hat aber größte Personalsorgen.

 Ziemlich am Boden: Henrik Heider, den eine schmerzhafte Rippenprellung plagt, muss auf jeden Fall an diesem Wochenende aussetzen. Seine Torgefahr aus dem Rückraum wird Langenfeld fehlen.

Ziemlich am Boden: Henrik Heider, den eine schmerzhafte Rippenprellung plagt, muss auf jeden Fall an diesem Wochenende aussetzen. Seine Torgefahr aus dem Rückraum wird Langenfeld fehlen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das kann nicht gehen. Eigentlich. Vielleicht liegt genau darin sogar die einzige Chance des Handball-Drittligisten SG Langenfeld (SGL). Mit dem 40:29 beim MTV Großenheidorn und dem ersten Saisonsieg hatte der Aufsteiger wie einst der aus der griechischen Mythologie bekannte Sisyphos den Felsblock fast bis zum Gipfel den Berg hinaufgerollt. Anschließend folgte aber der herbe Rückschlag und Langenfeld steht praktisch wieder am Anfang, denn das 22:29 gegen den Vierten TuS Spenge hinterließ Spuren – was fast weniger am Ergebnis lag. Erstens: Die SGL, die gehofft hatte, den Rückstand auf die zum Klassenerhalt ausreichenden Plätze Stück für Stück abzuknabbern, musste für die Heimniederlage teuer bezahlen. Trainer Markus Becker wird sicher mehr denn je improvisieren müssen – ausgerechnet jetzt, da die Wochen der Wahrheit im Kampf gegen den Abstieg beginnen. Am heutigen Samstagabend (18 Uhr) tritt die SGL zunächst beim Team HandbALL Lippe II an. Und sie wird zunächst vorsichtig durchzählen, wer am Ende überhaupt in welcher Verfassung zur Verfügung steht. Die Ausfall-Liste hat gerade beängstigende Ausmaße angenommen.

Die erste gravierende Schwächung: Mats Heyde. Er ist nicht nur in der Langenfelder Abwehr für die Ordnung zuständig, sondern als Polizist auch beruflich. Der Kreisläufer fehlt in Lemgo aus dienstlichen Gründen. Heftiger wird es bei Rückraumspieler Henrik Heider, der wegen einer starken Rippenprellung passen muss. Viel schlimmer hat es allerdings Regisseur André Boelken erwischt, für den die Partie gegen Spenge nach seinem Treffer zum 4:1 schon in der Anfangsphase beendet war. Die Hoffnung aller, dass nur das Außenband in Mitleidenschaft gezogen sei, erfüllte sich in dieser Woche nicht. Boelken wird wegen seiner Knieverletzung auf jeden Fall für längere Zeit ausfallen. An Bord dürften immerhin die beiden Rückraumspieler Maurice Meurer (Rücken) und Felix Korbmacher sein (umgeknickt/Sprunggelenk).

„Das ist für uns jetzt natürlich sehr schwierig“, weiß Trainer Becker. Auf der anderen Seite kramt er aus jedem Winkel seines Inneren allen verfügbaren Optimismus zusammen: „Angeschossene Rehe laufen schneller. Wir sind taktisch gut eingestellt und wir probieren ganz bestimmt, alles rauszuhauen, was wir haben.“ Um in der ohnehin angespannten Lage auf weitere Rückschläge vorbereitet zu sein, gab es im Training sogar ungewöhnliche personelle Aufstellungen. Zwei Beispiele: Rechtsaußen Dominik Jung rückte auf die Heider-Position im rechten Rückraum, während Linksaußen Jan Hüfken in den linken Rückraum wechselte. So hätte die SGL wenigstens eine Aufstellung in der Hinterhand, falls Meurer (setzte in dieser Woche mit dem Training aus) und/oder Korbmacher doch nicht in der Lage sind, das Spiel komplett durchzustehen. Das kann Langenfeld nicht schaffen. Eigentlich. Vielleicht liegt diesmal aber genau darin seine einzige Chance.

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