Handball SGL findet in Weiden den Fokus nicht

Langenfeld  · Die Langenfelder verlieren bei Aufsteiger HC Weiden, der Saisonstart in die Handball-Regionalliga ist damit verpatzt. Trainer Markus Becker vermisst Einstellung, Arbeit in der Abwehr und Geschwindigkeit bei seiner Mannschaft.

 Mit robustem Handball kommt die SG Langenfeld noch nicht wie gewünscht zurecht: Hier wird André Moser gestoppt. Der Spielmacher verletzte sich später an der Wade.

Mit robustem Handball kommt die SG Langenfeld noch nicht wie gewünscht zurecht: Hier wird André Moser gestoppt. Der Spielmacher verletzte sich später an der Wade.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zwei Wochen haben die Handballer der SG Langenfeld nun Zeit, um über ihren Fehlstart nachzudenken. Als nichts anderes ist der Auftakt des Nordrhein-Regionalligisten nämlich zu bezeichnen, das räumt auch Markus Becker ein. „Man kann es so nennen”, sagte der Trainer nach dem 27:28 (14:19) beim Aufsteiger HC Weiden – einer Niederlage, welche die Laune im Lager der Grün-Weißen vor der anstehenden Herbstpause mächtig drückt.

Drei Pleiten, ein Unentschieden und lediglich ein Sieg in der Vorwoche entsprechen nach dem fünften Spieltag nicht den Ansprüchen der SGL, die sich vorerst folglich im Tabellenkeller wiederfindet. Becker fordert angesichts der auf dem Papier bescheidenen Situation, jetzt „ruhig zu bleiben“. „Wir müssen versuchen, uns bis zum Ende der Hinrunde ins Tabellenmittelfeld vorzuarbeiten.” Ein mögliches, aber schwieriges Vorhaben.

Nach der „mit schlechtesten Defensivleistung” der Saison steht aber vorerst Aufarbeitung an. Langenfeld, das sich vor dem Spiel am Freitagabend fest vorgenommen hatte, seinen zuletzt positiven Trend fortzusetzen, zeigte gerade in der ersten Hälfte eine ganz schwache Vorstellung. Becker wurde mit etwas Abstand entsprechend deutlich. „Wir haben den Kampf und die Härte nicht angenommen”, urteilte der Coach. Seine Aussage bezog sich vor allem auf die Defensive, die den wurfgewaltigen Linkshänder Simon Bock (13 Tore) nicht unter Kontrolle bekam.

Der Trainer reagierte im Laufe des zweiten Abschnitts und stellte auf eine doppelte Manndeckung unter anderem gegen Bock um. Das funktionierte. Kurz vor Schluss gingen die Gäste sogar in Führung, ehe aus Sicht Beckers zwei falsche Schiedsrichterentscheidungen binnen zehn Sekunden dazu führten, dass das Spiel wieder in die andere Richtung kippte.

Zunächst habe Weiden nach dem 27:27-Ausgleich der Gastgeber den Langenfelder Anwurf regelwidrig unterbunden. Kurz darauf kassierte die SGL einen laut Becker unberechtigten Siebenmeter. Weiden verwandelte zum Endstand. „In den Schlussminuten war das entscheidend, auf das gesamte Spiel betrachtet aber nicht”, sagte Becker. Denn: „Das Problem lag bei uns.” 

Der Trainer machte ein Hauptmanko bei seiner Mannschaft aus: „Wir schaffen es nicht, uns mental auf einen robusten Gegner einzustellen. Sobald wir auf Teams treffen, die vermeintlich in der unteren Tabellenregion anzusiedeln sind, kriegen wir den Fokus im Kopf nicht umgelegt.” Das sei problematisch, denn „das kannst du nicht trainieren“. Generell wirkt es so, als müsse der Drittliga-Absteiger, der in Weiden als Favorit galt, noch richtig in der neuen Spielklasse ankommen. 

Becker bemüht sich um eine sachliche Einordnung. „Mit Nils Raschke und Dominik Jung fehlten uns zwei wichtige Säulen, gerade Jung ist ein richtiger Tempospieler”, sagte er. Von Geschwindigkeitshandball sah er von seiner Mannschaft beim HC in der Tat dann herzlich wenig. Und ein weiterer angeschlagener Spieler kommt möglicherweise noch hinzu: Andre Moser verletzte sich in der 47. Minute bei einer Landung an der Wade. Ob der Spielmacher länger ausfällt, steht noch nicht fest.

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