Fußball-Bezirksliga am Freitag Schornstein denkt nicht an einen Fehlstart

Langenfeld · Der HSV Langenfeld fährt in der Fußball-Bezirksliga am Freitagabend zum Lohausener SV. Der hatte einen perfekten Start, die Gäste warten dagegen noch auf den ersten Saisonsieg. Ihr neuer Cheftrainer hat eine Bitte an die Schiedsrichter.

Heiko Schornstein (rechts) ist in dieser Saison Cheftrainer des HSV Langenfeld. Er erwartet eine unangenehme Aufgabe in Lohausen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Vom Sandstrand direkt an die Seitenlinie: Heiko Schornstein bestritt am vergangenen Spieltag nach vielen Jahren in der zweiten Reihe sein erstes Spiel als Cheftrainer von Fußball-Bezirksligist HSV Langenfeld. Trotz der 1:3-Heimniederlage gegen den MSV Düsseldorf habe er in Phasen bereits den Fußball gesehen, den er mit seiner Auswahl spielen lassen will. Insgesamt hüllt sich der Trainerneuling aber in Schweigen. Am Freitag (20 Uhr, Platz am Neusser Weg) sollen seine Spieler beim Gastauftritt in Lohausen wieder die Antworten geben.

Auf der heimischen Anlage kennt Schornstein nach eigenem Bekunden jeden Stein und jeden künstlichen Grashalm. Dennoch bot der zweite Spieltag der laufenden Saison ein paar Neuheiten. Erstmals war Schornstein fast alleinverantwortlich, bestimmte Ein- und Auswechslungen und musste die Mannschaft vor dem Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Landesligisten aus Düsseldorf einstellen. „Ich war natürlich schon ein Stückweit nervös. Es ist schon was anderes, wenn man die Ansagen machen muss und nicht auf der Bank daneben sitzt.“

Im Spiel selbst war dann von Nervosität nichts mehr zu sehen, weil doch alles altbekannt. Nur noch emotionaler sei er in seiner neuen Rolle geworden. Daher kommt seine Bitte an die Schiedsrichter, nicht bei jedem lauten Ton einzuschreiten, nicht von ungefähr. „Emotionen gehören zum Fußball dazu – solange es über der Gürtellinie bleibt“, sagt er.

Seine Elf verkaufte sich gegen die Gäste größtenteils gut. Eine miese Chancenverwertung stand einem Punktgewinn oder gar einem Sieg jedoch im Weg. Ouassim Charroud etwa hatte gleich zweimal die Möglichkeit und hätte bei einer nur auf den mitgelaufenen Ahmed El Morabiti ablegen müssen. So war es letztlich der MSV, der die Partie durch Treffer von Murat Yildiz (3.), Alexander Pranjes (29.) und Ali Daour (72.) auf seine Seite zog. El Morabiti konnte durch den Anschlusstreffer nur kurzzeitig für Spannung sorgen (69.). „Am Ende haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht“, resümierte Schornstein.

Einige Abläufe gefallen ihm in dieser Frühphase der Spielzeit schon gut, andere nicht. „Das haben wir intern angesprochen“, sagt er, „wir haben Baustellen gefunden, die wir jetzt abarbeiten.“ Um welche Gruben es sich dabei handelt, wollte er allerdings nicht verraten. „Es wird immer Situationen geben, in denen etwas nicht so läuft“, kündigt er an. Schritt für Schritt müsse sich die Mannschaft verbessern.

Mit dem Lohausener SV steht nun eine offenbar schwierige Aufgabe an. Das Ensemble von Nikos Tsakiris ist eine eingeschworene Truppe, die schon lange in ganz ähnlicher Zusammensetzung spielt. Für dementsprechend herausfordernd und unangenehm hält Schornstein den Gegner. Überdies starteten die Hausherren perfekt: Einem 1:0-Erfolg über Berghausen folgte ein 5:0 bei Landesliga-Absteiger SC West.

Der HSV wiederum konnte bisher nur beim 0:0 in Reusrath punkten. Nun ist die Saison noch jung, klar, doch ein Fehlstart über drei oder vier Spiele hinweg können sich die Langenfelder bei den Zielen, die im Raum stehen, sicherlich nicht erlauben. Von diesen hypothetischen Aussichten will Schornstein jedoch noch nichts wissen. Er betont: „Ich mache mir keine Gedanken um einen Fehlstart.“