Motorsport Heimrecht: Spa liegt für Bergmeister nebenan

Langenfeld · Langenfelder Motorsportler wünscht sich nach dem mäßigen sechsten Platz vom Saisonstart in Silverstone einen klaren Schritt nach vorne.

 Blick nach vorne: Jörg Bergmeister will die Konkurrenz in Belgien möglichst stark unter Druck setzen.

Blick nach vorne: Jörg Bergmeister will die Konkurrenz in Belgien möglichst stark unter Druck setzen.

Foto: Porsche AG

Der Einstieg in die Saison war ausbaufähig. Motorsportler Jörg Bergmeister galt ja noch nie als einer, der sich mit Mittelmaß begnügen mag. Weil sich daran nach dem Wechsel aus der American Le Mans Series (ALMS) in die World Endurance Championship (WEC) wenig geändert hat, hielt sich die Begeisterung nach dem sechsten Rang vom ersten Rennen 2013 in Silverstone in Grenzen. "Das war nicht unser Traum-Ergebnis", urteilte der 37-Jährige, der mit dem neuen Porsche 911 RSR wegen eines Reparatur-Aufenthaltes an der Box zwei Runden Rückstand kassierte und früh sämtliche Chancen auf ein besseres Resultat einbüßte.

"Trotzdem haben wir viel gelernt", sagte der Langenfelder, der nun drei Wochen später auf einen klaren Schritt nach vorn hofft. Bergmeister dürfte dabei zu den Fahrern mit der kürzesten Anreise gehören, denn der zweite WEC-Lauf in dieser Saison ist im belgischen Spa-Francorchamps zu Hause — also nur rund 140 Kilometer entfernt. "Spa ist quasi mein Heimrennen", meint Jörg Bergmeister, "eine gute Stunde mit dem Auto — und ich bin dort." Wie weit er dann auf dem sieben Kilometer langen Kurs im Rennen über sechs Stunden tatsächlich nach vorne kommt, ist wieder eine andere Frage. Das Ziel liegt auf der Hand: "Ich bin sehr zuversichtlich und hoffe auf den ersten Podiumsplatz."

Einen Hinweis auf die Aussichten dürfte erneut das für die Start-Aufstellung entscheidende Qualifying liefern, das mit seinem ungewöhnlichen Modus wieder einiges an Nervenstärke erfordert. Zwei Fahrer eines Teams haben auf einem Satz Reifen jeweils zwei Runden abzuliefern — aus deren Gesamtzeit ein Mittelwert errechnet wird. Bergmeister und zahlreiche Fahrerkollegen halten die Regelung für nicht optimal — müssen allerdings auch in Spa damit zurechtkommen.

Nach den beiden Einheiten fürs Freie Training stehen dem Werksteam Porsche AG Team Manthey sowie der starken Konkurrenz am Freitag genau 30 Qualifying-Minuten zur Verfügung. Bergmeister kennt das einzige möglicherweise zum Erfolg führende Rezept: "Da muss man voll reinhalten."

Der Arbeitstag am Samstag beginnt mit dem Warm-Up (9 Uhr) und beinhaltet mittags noch eine halbe Autogrammstunde für die Motorsport-Fans. Ab 14.30 Uhr gehts dann für sechs Stunden auf der Strecke zur Sache — und eventuell um 20.45 Uhr bei der Pressekonferenz für die Sieger in eine Verlängerung. Ob Jörg Bergmeister nach dem Rennen besonders gerne über das Erlebte sprechen will, ist noch nicht raus. Sicher steht dafür fest, dass er eine gute Stunde später wieder zu Hause sein kann.

(RP/ac)
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